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147 - Panik in Porto

147 - Panik in Porto

Titel: 147 - Panik in Porto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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viel weniger dick als ein menschlicher Körper und mehr als zweimal so lang. Oliver handelte, ohne zu denken, und stemmte die Tür zu, und er trat, als der Riegel klemmte, mit dem Fuß dagegen. Knirschend rammte die Eisenstange in die Wand. Ein schwerer Anprall erfolgte gegen die Eisenkonstruktion, als er sich umdrehte und Roquettes Schrei hörte: „Aus dem Kreis hinaus, Oliver!"
    Er gehorchte sofort, von Angst, Unsicherheit, Neugierde und Panik getrieben. Mit zwei Sätzen war er auf hartem Felsboden und schaute auf die drei Gestalten.
    Roquette war kaltblütig wie ein Held im Film. Sie schoß aus ihrem altertümlichen Revolver dreimal. Drei Detonationen vermischten sich zu einem einzigen dröhnenden Krach. Oliver sah zwei glühende Spuren, die im Körper der Schlange endeten. Die Kreatur ringelte sich zusammen, hob den langen Hals und ließ den großen, entfernt menschenähnlichen Kopf in die Richtung Roquettes zucken - blitzschnell und mit riesigen Zähnen. Das zuckende rote Licht machte aus den Vorgängen eine irre, unfaßbare Szenerie.
    Dann machte Roquette mehrerer Schritte nach rückwärts, strauchelte und fing sich wieder. Die eine Frau mit langem, wehendem Haar, das wie Feuer glänzte und loderte, hatte sich auf Roquette gestürzt und prallte jetzt von einer unsichtbaren Grenze ab, als sei sie gegen eine Wand aus Glas gerannt.
    Die andere Gestalt stürzte sich auf Oliver. Sie keuchten, schrien unverständliche Worte, und aus ihren weitaufgerissenen Mündern kamen winselnde Laute. Oliver war entsetzt, aber instinktiv zog er das lange, silberbeschichtete Stilett aus dem Gürtel.
    Ein rasender Wirbel verschiedener Eindrücke verwischte sich. Einzelne Bilder blieben haften.
    Der Todeskampf von Shyhr, der Schlange.
    Ihr weißgeschuppter, goldgemusterter Körper wand sich hin und her, verknotete sich, löste sich wieder und bildete seltsame, runde Figuren. Das Zischen war so laut, als habe man eine Preßluftflasche geöffnet. Aus dem Rachen geiferte gelber Schaum. In großen Schuppen löste sich die Haut ab, und Aschewolken wirbelten umher. Die Schlangenaugen waren groß wie Fäuste und leuchteten giftgrüngelb. Flammen schienen über die Reißzähne zu laufen, und die Kreatur schrumpfte zusammen, wurde kürzer und dünner, und große, staubende oder rauschende Löcher, deren Ränder glühten, erschienen an vielen Stellen des Körpers.
    Der Angriff dieser jungen Dämonenfrau.
    Sie erreichte Oliver fast, aber nicht ganz - die Weihwasserspur hielt sie auf, sein Silber und die getrockneten Spuren des Weihwassers auf seinem Körper.
    Eine schöne, junge Frau mit einem herrlichen Körper: Lange Beine, große, feste Brüste, runde Hüften und schlanke Arme. Ein brauner Haarschopf, hüftlang, wehte um ihren Körper und um den Kopf. Das Gesicht war ebenmäßig und schmal. Damit hörte die Ähnlichkeit auf - alles andere war nicht von dieser Welt.
    Die Finger und die Nägel waren wie gekrümmte, geschliffene Dolche. Die Augen waren zu groß, weit auf gerissen, und loderten in haßerfüllter Wildheit. Aus den Mundwinkeln sickerten dünne Blutspuren. Zwei Zähne in jedem Kiefer waren schneeweiß, nach innen gekrümmt und nicht viel kleiner als die Krallen. Die Furie, die immer wieder nach rechts und links auswich und nach vorn sprang, war völlig nackt, und in Olivers Empfindungen wandelte sich innerhalb weniger Augenblicke die Verwunderung in namenlosen Ekel.
    Er warf einen Blick auf Roquette.
    Die Frau hielt den Revolver in jener Haltung, die als Combat-Stil nicht unbekannt war. Mit beiden Händen, die Linke am Gelenk der Rechten, zielte sie auf die rothaarige Furie. Krachend löste sich ein Schuß. Roquette verschwand halb in einer grauen, vom roten Licht durchglühten Pulverdampfwolke. Der Nebel aus dem Süden hatte inzwischen das Plateau und den Turm eingehüllt und schuf eine zusätzliche Kulisse.
    Zuckend verschmorte die Schlange. Das grelle Pfeifen war zu einem leisen, stoßweisen Fauchen geworden. Der Körper verwandelte sich in Asche.
    Plötzlich erfaßte eine rasende Wut den Mann. Er vergaß seine Skepsis und rationale Erziehung. Er sprang mit ungeschickt ausgestrecktem Arm nach vorn und traf mit dem Stilett in die Furie. Blitzschnell wich er ihren heranfegenden Armen aus, duckte sich und sprang in die Sicherheit zurück. Oliver keuchte auf, als er sah, was er angerichtet hatte.
    Die Wunde, kaum sichtbar, vergrößerte sich. Sie begann zu glühen und zu brodeln. Die Bewegungen der Kreatur hörten auf. Sie stand

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