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147 - Stunde X

147 - Stunde X

Titel: 147 - Stunde X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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guten Stern, meine Königin«, sagte Chorr’nizz, als er ihr aus der Bugluke des Amphibienpanzers half.
    Die Königin wollte davon nichts wissen. »Hat der Motor des Schwimmwagens nicht genauso lange funktioniert, wie er funktionieren musste?« Sie sprang in den Kies und blickte sich um. »Und sind wir nicht an der Küste Britanas gelandet?«
    Sie gab Ul’anbar Anweisung, mit ein paar Gardisten die Steilklippen nach Aufstiegsmöglichkeiten abzusuchen.
    Chorr’nizz beauftragte sie, mit einer Androne ein Stück ins Hinterland zu fliegen und Eingeborene zu suchen, die den Weg nach London kannten. Chorr’nizz ließ Lubaan vor sich in den Sattel steigen. Ohne den Hordenhäuptling fürchtete der Gelbschwarze die Eingeborenen durch seinen Anblick in die Flucht zu schlagen.
    Bei Sonnenuntergang wussten sie, dass noch über sechzig Kilometer sie vom Lauf der Themse und von der großen Ruinenstadt trennten. Und Commodore Villagordo und die Humanoiden Dominique, Alain und Pierre erklärten, dass sie den Schwimmpanzer ohne Ersatzteile nicht reparieren konnten.
    »Wir werden zu spät kommen«, sagte Chorr’nizz.
    »Wir werden pünktlich zum Beginn des Kriegsrates bei den Verbündeten in London sein«, widersprach die Königin.
    Commodore Villagordo drängte zum Aufbruch. Er wollte die Nacht durchmarschieren. Ch’zzarak und Generalmajor Arosa plädierten dafür, den Sonnenaufgang abzuwarten. Sie setzten sich durch. Die Königin befahl den Spinnen, Nachtlager für alle zu weben.
    Beim ersten Sonnenlicht des nächsten Tages brachen sie auf.
    Dank der beiden Andronen überwanden sie die Steilklippen unerwartet rasch. Die Fluginsekten schwirrten eine halbe Stunde lang zwischen dem Strand und dem Grasland oberhalb der Klippen hin und her, bis sie alle Mitglieder der Reisegruppe samt ihres Gepäcks auf einen Hügel transportiert hatten, von dem aus man Land und Meer überblicken konnte.
    Sie zogen einen Pfad durch das Grasland zwischen einem Wald und den Klippen entlang. Es zeigte sich rasch, dass die meisten Humanoiden schlechte Läufer waren. Die Frau vom Nordrand des Eisgebirges gelangte als erste an die Grenze ihrer Kräfte. Die Königin musste Dr. Bucerius zu sich auf die Androne nehmen.
    Nicht lange danach merkte Chorr’nizz, wie die Männern aus Fraace sich dahinschleppten. Er stellte ihnen seine Androne zur Verfügung. Dominique, Alain und Pierre wechselten sich im Sattel ab. Willy Arosa, der Generalmajor, wollte sich seine Erschöpfung nicht anmerken lassen, doch er fiel mehr und mehr zurück. Auch der Nosfera wankte nach vier Stunden mehr durch das Gras, als dass er ging. Nur die greise Göttersprecherin Rabeela, ihr Häuptling Lubaan und der Commodore aus Espaana hielten das Tempo Chorr’nizz’
    und der Spinnengardisten durch.
    Als die Sonne ihren Zenit überschritt, hatte der Tross gerade einmal zwanzig Kilometer hinter sich gebracht. Und dann geschah es: Eine Flugmaschine näherte sich aus der Richtung, aus der sie gekommen waren. Sie schwebte zwanzig oder dreißig Meter über dem Waldrand und flog zielstrebig auf sie zu.
    »Sie müssen unseren Panzer geortet haben«, sagte Commodore Villagordo.
    »Das ist einer der Tanks, wie sie Maddrax und die Verbündeten hier in Britana benutzen! Sie suchen nach uns!«
    Triumphierend blickte die Königin sich um. »Habe ich euch nicht gesagt, dass wir pünktlich zu Beginn des Kriegsrates in London eintreffen werden?«
    Chorr’nizz beäugte das dreigliedrige Fluggerät mit Misstrauen. Wie eine fette grünliche Riesenschlange sah es aus.
    Er hatte von der Vernichtungskraft seiner Waffensysteme gehört. Es gefiel ihm nicht, eine derart gefährliche Maschine über ihnen kreisen zu sehen.
    »Warum landen sie nicht einfach und nehmen uns an Bord?«, jammerte Jolanda Bucerius. Kaum konnte sie sich noch hinter der Königin im Sattel halten.
    »Jetzt dreht er schon wieder eine Schleife über uns«, sagte Dominique in seinem holprigen Englisch. »Die scheinen uns ja ganz genau unter die Lupe zu nehmen.« Alle hatten sie die Köpfe in die Nacken gelegt, spähten nach oben und beobachteten den Flugpanzer.
    »Ich will doch hoffen, dass die uns mit sämtlichen Ortungsgeräten abtasten, die ihnen zur Verfügung stehen«, sagte der Generalmajor herablassend. »Ansonsten müsste ich diese Leute in Sachen Sicherheit für Stümper halten.«
    Als hätte Arosa mit diesen Worten einen verschlüsselten Befehl ausgesprochen, riss Commodore Villagordo plötzlich Lubaan das Schwert aus der Scheide,

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