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147 - Stunde X

147 - Stunde X

Titel: 147 - Stunde X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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später noch zu sprechen kommen. Nach dem Krieg.
    Seite an Seite schlenderten Crow und sein Adjutant zur Westminster Bridge. Dunwich ließ die Schultern hängen, starrte seine Stiefelspitzen an und schwieg beharrlich. »Verdammt, Lieutenant, was ist los mit Ihnen? Sie ziehen ein Gesicht, als hätte Ihnen Orguudoo einen Einlauf verpasst.«
    Sofort nahm sein Adjutant Haltung an. »Tut mir Leid, Sir… es ist nur…«
    »Was? Raus mit der Sprache!«
    »All die grausigen Fakten, die wir erfahren mussten! Diese Aliens, die Atombomben, diese Schlacht, und alles schon in wenigen Tagen…« Er blieb stehen, hob endlich den Kopf und sah seinen Chef an. »Meinen Sie, dass wir das überleben werden?«
    »Himmel, Dunwich, gehen Sie mir aus den Augen!« Crow wies zurück auf den Eingang des restaurierten Gebäudekomplexes. »Wenn ich etwas hasse, dann sind es ängstliche Männer an meiner Seite!«
    »Ja, Sir, natürlich…« Dunwich wandte sich um und eilte davon.
    »Packen Sie unseren Kram und bringen Sie ihn in Tsuyoshis Gleiter!«, rief Crow ihm hinterher. »Sagen Sie, ich käme in spätestens zwanzig Minuten!« Der Lieutenant bestätigte.
    Fluchend ging Crow zur Brücke. Über ihr erneuertes Geländer gelehnt, blickte er in die Fluten des Stromes hinab.
    Auf der anderen Uferseite standen Fischer. Vermutlich gehörten sie zu den Wilden, die in den Ruinen von London hausten und sich selbst »Lords« nannten. Einer winkte. Der Präsident achtete zunächst nicht darauf, doch als er zufällig wieder hinsah, standen nur noch zwei Fischer dort. Einer hielte einen zappelnden Fisch am Schwanz, wedelte mit ihm in der Luft herum und sah zu Crow herüber.
    Der General überquerte die Brücke und stieg die Böschung hinab. »Hierher, Crow!«, rief der Fischer schon von weitem und bekräftigte damit seine Ahnung. Kein echter Barbar würde seinen Namen kennen. Der Mann drückte seinem Gefährten den Fisch in die Hand. Der packte Casher, Angel und Körbe zusammen und stapfte dem Ufer entgegen. Er ging an Crow vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
    »Woher wissen Sie, wer ich bin?«, fragte er den allein zurückgebliebenen Fischer. Noch musste er vorsichtig sein.
    »Ora’sol’guudo hat ihn mir genannt.«
    Crows Ahnung wurde zur Gewissheit. »Wie heißen Sie?«
    »Im Augenblick Goadon, davor Villagordo. Aber das vergessen Sie am besten schnell wieder. Mountbatton hat eine Nachricht übermittelt. Ich bin der angeforderte Kontakt. Also: Was wurde auf dem Kriegsrat beschlossen…?«
    ***
    Im ersten Moment war sie regelrecht geschockt, wie ihm schien.
    Dann malte sich Fassungslosigkeit auf ihre Züge. Und schließlich brüllte sie los.
    »Bist du wahnsinnig? Bist du vollkommen übergeschnappt?«
    Aruula packte ihn. »Du fliegst freiwillig ein zweites Mal dort hoch?« Sie schüttelte Matthew Drax. »Hast du denn vergessen, dass wir beim ersten Mal fast nicht mehr zurückgekehrt wären? Hast du wirklich vergessen, wie knapp wir dem Tod entgangen sind?« Sie ballte die Hände zu Fäusten. »Du liebst mich nicht! Wenn du mich wirklich liebst, sagst du sofort diese Mission ab…!«
    Er fasste ihre Handgelenke und hielt sie fest. »Natürlich liebe ich dich, Aruula. Aber wer soll das Shuttle fliegen, wenn nicht ich? Komm mit mir, bitte.«
    »Du bist tatsächlich übergeschnappt!« Sie reagierte fast hysterisch. »In dieses Teufelsding bekommen mich keine zehn Wakudas mehr hinein. Schon der Gedanke macht mich krank! Ich… ich kann da nicht hoch, Maddrax! Du müsstest mich bewusstlos schlagen und fesseln!« Sie warf sich an seine Brust, umschlang ihn mit beiden Armen und weinte. »Bitte, flieg nicht. Bitte, bitte…«
    »Die Chancen, auf dem Flug zu sterben, sind nicht größer als die, am Kratersee umzukommen«, versuchte er sich zu rechtfertigen.
    »Bitte, Maddrax, bitte nicht…«
    »Ich habe keine Wahl.« Er hielt sie fest und küsste ihr Haar.
    »In diesen Zeiten hat jeder dort zu stehen, wo das Schicksal ihn hinstellt. Mein Auftrag ist es, zur Raumstation zu fliegen, um das Wetter zu beeinflussen und damit unsere Truppen am Boden zu schützen. Stell dir nur vor, wie viele Menschenleben wir auf diese Weise vielleicht retten können.«
    »Vielleicht, vielleicht…« Sie machte sich von ihm los. »Du hast eine Wahl, Maddrax.« Ihre Augen wurden schmal, ihre Züge hart. »Du kannst sagen: ›Ich lasse die Frau meines Lebens nicht allein in diesen dunklen Tagen‹.«
    »Flieg mit mir mit.«
    »Ich… ich kann nicht.« So ging es weiter, bis

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