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147 - Stunde X

147 - Stunde X

Titel: 147 - Stunde X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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gegeben haben, alle Ehre machen: Harmagedon. Ströme von Blut werden fließen.«
    »Übertreiben Sie jetzt nicht ein wenig, Mr. Black?«, fragte General Yoshiro mit seltsam gepresster Stimme.
    »Wir haben es mit einer unbekannten Anzahl von Gegnern zu tun, Sir!« Auch Black schlug jetzt einen schärferen Ton an.
    »Wie stark ein Daa’mure im Kampf Mann gegen Mann ist, muss hier nicht mehr geschildert werden. Einer von ihnen nimmt es im Schnitt mit fünf oder sechs von uns auf. Darüber hinaus verfügen sie inzwischen über einen beträchtlichen Pool an mobilen Geschützen, Panzern und Laserwaffen. Und unsere technisch stärksten Verbände können sie ganz schnell ausschalten, indem sie zwei oder drei ihrer kleineren Nuklearbomben opfern.« Angriffslustig musterte er den Londoner Octavian. »Mit anderen Worten: Ihre Strategie ist genial. Nur müssten wir unsichtbar sein, damit sie aufgeht. Dass ein Scheinangriff über Nipoo allein genügt, um sich vor ihren Augen zu verbergen, wage ich zu bezweifeln. Und nun Sie, General Yoshiro: An welcher Stelle übertreibe ich bitte?«
    Niemand antwortete.
    Sekundenlanges, bedrückendes Schweigen. Die Stimmung kippte. Bis Emily Priden sich räusperte und aufstand. Mit ernster Miene blickte sie in die Runde. »Sieht jemand eine Möglichkeit, das eben geäußerte Argument zu entkräften?«
    Wieder dauerte es eine Zeitlang, bis sich jemand zu einer Antwort aufraffte. »Nun ja…« In einer Geste der Ratlosigkeit hob Yoshiro die Hände. »›Unsichtbar‹ ist an sich kein schlechtes Stichwort…«
    ***
    Zentralasien, Kometenkrater
    Geschöpfe aus der genetischen Hexenküche der Daa’muren brachten Smythe und Grao’sil’uuna vom schwarzen Felsmassiv des Kometen über den schmalen Wasserring zu einer bereits installierten Reihe von Trägergerüsten für die Nuklearbomben.
    Amphibische Monstren, halb Reptil, halb Raubfisch. Rau und zernarbt war ihre Panzerhaut, mehrere Reihen Reißzähne ragten aus ihren Rachen. Shargatoren wurden die Kunstgeschöpfe genannt. Smythe schauderte, als er abstieg.
    Der Sol persönlich begrüßte ihn. Er und sein Anhang waren mit einem russischen Expeditionspanzer in den fast trocken gelegten See hinein gefahren; in einem der so genannten ARETs.
    Er wies auf zwei Trägergerüste. Knapp dreihundertfünfzig Meter trennten sie, und an jedem hing eine große, tropfenförmige Nuklearbombe. Smythes Knie wurden weich.
    »Überprüfe die Befestigungen zwischen Gerüsten und Sprengkörpern, Jeecob’smeis«, sagte der Sol. »Ich möchte, dass alles genau nach deinem Plan ausgeführt wird.«
    »Kein Problem.« Smythe stapfte zu dem Trägergerüst. »Von weitem sieht das schon mal ganz passabel aus.« Während er die Leiter hochkletterte, suchte ihn die Fantasie heim, die ihm seit Nächten den Schlaf raubte: Die Welt verwandelte sich in einen Lichtblitz, der Himmel in eine kilometerdicke Staubschicht, die Erde zerbarst und Lava ergoss sich über den gesamten Planeten…
    Sein Fuß verfehlte eine Leitersprosse. Er rutschte ab, konnte sich aber im letzten Moment an den Holmen festhalten. Speiübel war ihm, so wie jede Nacht, wenn er schreiend aus seinen Albträumen hochfuhr.
    »Ist dir nicht gut, Jeecob’smeis?«, fragte der Sol von unten.
    »Alles in Ordnung. Ich war nur unaufmerksam.« Jake Smythe schluckte den Brechreiz hinunter und setzte seinen Aufstieg fort.
    Er erreichte die Bombe, klopfte die Verschraubungen der Haltebügel ab und versuchte nicht an die Vernichtungskraft des Scheißdings zu denken, an dessen Rückseite er gerade hantierte.
    Dabei klammerte er sich an sein tägliches Mantra.
    Was geschehen wird, muss geschehen, und es ist gut, dass es geschieht… Nur den Gedankenschnüfflern keine Angriffsfläche bieten! Es wird durch meine Hilfe geschehen, und mein Lohn wird die Herrschaft über die restliche Erde sein… Die Bombe saß fest. Ein Glied in einer Kette von mindestens siebenhundert Bomben. Es gab keine sichtbaren Verbindungen zwischen ihnen; eine Verkabelung wäre viel zu aufwändig und anfällig gewesen.
    Ein Laserimpuls von Rand des Kraters aus würde sie zünden, alle auf einmal…
    »Gute, Arbeit«, lobte Smythe und schickte sich an, wieder hinab zu steigen. »Genauso habe ich es mir vorgestellt!«
    »Das freut uns, Jeecob’smeis.« Der Sol, Smythe und Grao’sil’uuna stiegen in den ARET. Sie fuhren zum nächsten Gerüst. Smythes daa’murischer Wachhund packte die Leiter aus.
    Der Sol, wie immer in Gestalt einer Riesenechse, die die

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