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1470 - Der Arzt von Angermaddon

Titel: 1470 - Der Arzt von Angermaddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine weit auseinanderstehenden Augen schienen seinen Begleiter zu durchbohren. „Sie ist die Gefährtin des obersten cantarischen Medikers auf dieser Welt", sagte er leise. Michaelson hob die Augenbrauen. „Und der wohnt in der Südstadt! Wieso?"
    „Weil es ihm so gefällt. Er liebt es, sich mit einem Schwarm von dienstbaren Geistern zu umgeben, und die kann er nur haben, wenn er in der Südstadt wohnt. Die Nordstadt ist für Galaktiker tabu mit ein paar wenigen Ausnahmefällen. Dein Arzt gehört dazu."' „Tebye Garnoda!"
    „Dein Gedächtnis scheint nicht gelitten zu haben", erkannte Pfrachom. „Es 'wird Zeit, daß der Mediker deine Erinnerung zurückholt. Ganz schnell."
    „Ganz schnell. Das wäre schön!" Pfrachom versetzte ihm einen Stoß gegen die Schulter, der ihn taumeln ließ. Er fiel gegen die Gebäudewand, und der Cantaro umfing ihn mit den Armen und versuchte, ihn mit seinem mächtigen Körper zu erdrücken. Michaelson zuckte zusammen und wußte, daß Gucky jetzt in Alarmstimmung auf seinen Gedankenbefehl wartete.
    Nicht springen! dachte er intensiv. Noch bin ich nicht in Lebensgefahr!
    Der Cantaro drückte nicht stärker zu und wartete.
    Das Donnern von Stiefeln näherte sich aus einem der Gebäude. Mehrere Cantaro stürmten auf die Straße und rannten in Richtung Süden davon. Michaelson verstand nicht, was sie brüllten, denn Cantarisch war für ihn ein Buch mit sieben Siegeln. Er starrte zwischen den Armen seines Begleiters hindurch, und Pfrachom bequemte sich endlich, von ihm abzulassen. Von seinem Gesicht war deutlich die Erleichterung abzulesen, die er empfand.
    Pfrachom setzte seinen Weg fort, und als der Pätient keine Anstalten traf, ihm zu folgen, zog er ihn mit Gewalt mit sich. An der nächsten Abbiegung blieb Michaelson stehen. „Du bist mir eine Erklärung schuldig", sagte er. „Was war das?"
    „Es geht dich nichts an!"
    „Doch! Was ist los mit deinen Artgenossen?"
    „Dorathein!" murmelte Pfrachom düster. „Jeden erwischt es ab und zu."
    „Ich verstehe kein Wort, Pfrachom."
    „Das ist gut so, Amnesiker, glaube es mir!"
    Er zog ihn weiter mit sich, und während ihres Weges nach Süden erblickten sie mehrmals in der Ferne Lebewesen, die sich rennend fortbewegten. Sie hielten sich nach Süden, und Michaelson wunderte sich, daß Pfrachom nicht von dieser Richtung abwich. Als er es dann doch tat, war der Terraner enttäuscht.
    Er ließ es sich jedoch nicht anmerken.
    An der nächsten Abzweigung kamen sie plötzlich von zwei Seiten.
    Pfrachom schien weniger überrascht zu sein als beim efsten Mal, denn er reagierte nur halb so heftig. Er erstarrte und rührte sich nicht. Michaelson zog es vor, sich in die Nische eines Hauseingangs zu drücken. „Was willst du?" bellte ihn der Türsyntron an. „Du bist ein Galaktiker.
    Du hast hier nichts zu suchen! Ich gebe Alarm!" Es erklang ein schrilles Pfeifen, das jedoch nach weniger als einer halben Sekunde wieder erstarb. „Pfrachom hat den Alarm abgeschaltet", verkündete der Türsyntron. „Du bist Michaelson, der Patient des Generals."
    „Ja", seufzte Roi. Er warf einen Blick die Straße entlang. Mehrere Gruppen von Cantaro befanden sich auf dem Weg, und sie hatten es eilig. Auch in Pfrachom kam wieder Leben. Er eilte auf ihn zu und ließ die Tür auffahren. Was sein Begleiter eigentlich erwartete, daß nämlich ein Transmitter in Aktion trat, blieb aus. Pfrachom zog ihn in den Eingang und preßte ihn an die Wand. „Warte hier! Ich halte Ausschau. Sobald der Weg frei ist, verschwinden wir."
    Michaelson kam ihm lautlos nach und heftete den Blick in die Ferne, wo die Cantaro alle in einem Quaderbau verschwanden. „Ist das Dorathein?" fragte er. Der Cantaro gab ein undefinierbares Knurren von sich. Michaelson nickte kaum merklich. Wenn es der Quaderbau war, über den er von Garnoda erfahren hatte, dann lag dort die Grenze zur Südstadt, und die Querstraße hieß Wega Boulevard.
    Er zog sich wieder in den Hauseingang zurück und verschwand damit aus Pfrachoms Sichtbereich. Als der Cantaro mehrere Minuten später das Gebäude betrat, war Michaelson verschwunden. Der Syntron teilte ihm mit, daß der Terraner das Gebäude auf der anderen Seite verlassen hatte. Mehr wußte er nicht.
    Pfrachom verfluchte sich und die Stunde, da er von General Xattur den Auftrag erhalten hatte, sich um diesen wichtigen Patienten zu kümmern. Zum zweiten Mal war er ihm ausgerissen.
    Er klopfte und sagte: „Ich bin hungrig. Kann ich ein Frühstück haben?"
    Der

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