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1470 - Der Arzt von Angermaddon

Titel: 1470 - Der Arzt von Angermaddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Lautsprecherfeld irgendwo über dem Bildschirm. Gleichzeitig wurden die Worte von der verantwortlichen Syntronik in die Empfangsteile seiner Gehörhilfe projiziert.
    Tebye kniff ein wenig die Augen zusammen. Instinktiv fuhr er mit der Kuppe des rechten Zeigefingers den Nasenrücken abwärts bis zur Spitze. „Wo genau?" fragte er rasch. „Furchtbar ist das", zirpte Dirfeberl weiter. „Ich weiß nicht. wie es geschehen konnte. Bei der Wartung eines Verbindungselements, ein syntronischer Fehler vermutlich."
    „Wo ist es, verdammt!"
    „Hier, direkt unterhalb meiner Kanzel. Ich kann den Verwundeten sehen. Die Roboter kümmern sich um ihn. Es sieht nicht gut aus ..."
    „Bin schon unterwegs!" Tebye rannte einfach aus dem Bereich der Bilderfassung hinaus und gab gleichzeitig die Anweisung an seinen kleinen Schweber, der auf dem Klinikdach parkte. Der Schweber hob ab und scnkte sich neben dem Gebäude abwärts bis zu der Nottür, die in die hintere Außenwand eingelassen war. Ein externer Projektor erzeugte hier im Gefahrenfall ein Antigravfeld, mit dessen Hilfe die Personen in dem Gebäude hinab auf die Straße gelangen konnten, wenn das auf anderen Wegen nicht mehr möglich war. Jetzt blieb er ausgeschaltet.
    Tebye öffnete die Tür und trat hinaus in die Leere, wo der Schweber hing. Das Luk stand offen, und ein Zugfeld holte ihn hinein. Während er sich in das Polster hinter den Kontrollen sinken ließ, schloß sichdie Öffnung, und der Schweber jagte singend in den Himmel hinauf.
    Die Automatik registrierte die Ausstrahlung des Plättchens auf Garnodas Brust und schaltete die Sicherungen für die Nordstadt aus. „Wohin?" erkundigte sich eine Stimme in Interkosmo. Tebye nannte das Ziel, und mit leuchtenden Augen verfolgte er, wie der Schweber den Kurs nach Nordosten setzte, in der vierten Korridorhöhe über die Nordstadt hinwegraste und von den automatischen Wachgleitern der Cantaro unbehelligt blieb. Der Monitorschirm des Schwebers aktivierte sich, das Gesicht einer weiblichen Cantaro erschien auf dem Bildfeld. „Garnoda, weißt du, wo sich Xatturs Patient befindet?"
    „Nein, tut mir leid. Ich habe ihn seit gestern abend nicht gesehen. Es dauert noch vier Stunden, bis er seine nächste Injektion bekommen darf.
    Warum fragst du?"
    „Er ist wieder verschwunden. Bereits zum zweiten Mal hat er Pfrachom ausgetrickst." Unter dem Schweber huschten die wichtigsten Gebäude der Nordstadt entlang, die ersten Segmente der Industrieanlagen tauchten auf. Weiter im Norden ragte der Turm des Hypersenders auf. „Ich habe keine Zeit, bei der Suche zu helfen, ich muß zu einem Verletzten."
    „Es ist mir bekannt. Ein Blue hat dich angefordert." Die Verbindung erlosch, und Garnoda starrte nachdenklich zur gewölbten Frontscheibe hinaus, die den Bereich direkt in Flugrichtung leicht vergrößert abbildete, während der Ausblick zu den Seiten und nach oben hin dem entsprach, was menschliche Augen gewohnt waren.
    Michaelson hatte sich, wie verabredet, selbständig gemacht. Er hatte sich schneller in seine neue Rolle gefunden, als der Plophoser das vermutet hatte. Tebye kam der Gedanke, daß er einen Zellaktivatorträger völlig falsch einschätzte. Rbi Danton war Rhodans Sohn, das durfte er nicht vergessen, der Sohn einer Legende, der mit dem Erbe der Arkoniden das Solare Imperium gegründet und die Erde und die Menschheit aus mancher Gefahr gerettet hat. Rhodan hatte die heimtükkischen Fallen der Meister der Insel ebenso überstanden wie die Eingriffe der Zeitpolizei, hatte die Milchstraße von der Gefahr erlöst, die vom Schwarm ausging, und er hatte sein Machtgefüge verloren und sich mit seinen Gefährten quasi als Einzelkämpfer aufgemacht, gegen das Konzil der Sieben anzugehen und das Gleichgewicht der Kosmischen Mächte zu erhalten. Mit seiner Hilfe hatten die Galaktiker die Zeiten Vishnas ebenso überstanden wie die Gefahr, die von Sotho Tyg Ian ausgegangen war. Es hatte Rückschläge gegeben, aber die Evolution in der Milchstraße war beständig weitergegangen, und das war der eigentliche Punkt in Garnodas heimlichem historischem Interesse, an dem alle seine Theorien zusammenliefen.
    Die Afkoniden waren damals gescheitert. Ihr Volk war degeneriert und hatte die von ES gesetzte Frist nicht einhalten können. Daraufhin hatte die Superintelligenz sich ein anderes Volk gesucht, ein junges Volk. Die Terraner hatten dieselbe Frist zur Erreichung eines bestimmten Zieles erhalten. Garnoda wußte nicht, wie dieses Ziel genau

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