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1470 - Der Wechselbalg

1470 - Der Wechselbalg

Titel: 1470 - Der Wechselbalg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht.
    Der Regen rieselte jetzt mehr und seine Tropfen wurden von dem leichten Wind ins Haus getrieben und auch mir ins Gesicht.
    Ich wusste nicht, wie ich mit Metatron kommunizieren sollte.
    Auch als ich bis auf Ruf- oder sogar Sprechweite an ihn herangekommen war, gab es von seiner Seite keine Reaktion. Es blieb einfach nur still, und das wiederum war für mich schon eine Belastung.
    Deshalb blieb ich stehen. Ich behielt das Kreuz in meiner rechten Hand, ohne den Arm allerdings anzuheben. Um Metatrons Vasallen kümmerte ich mich nicht. Sie waren für mich nur Staffage. Er selbst war das Problem, das ich lösen musste.
    Keine Augen, keine Nase, kein Mund, aber seine Stimme war plötzlich da. Ich hörte sie in meinem Kopf.
    »Du willst mich stoppen?«
    Ich ließ mich auf seinen provokanten Tonfall nicht ein und stellte flüsternd eine Gegenfrage, wobei ich hoffte, dass er mich verstand.
    »Warum bist du gekommen, Metatron?«
    »Ich will zurückholen, was mir gehört!«
    »Den Jungen?«
    »Ja, ihn…«
    »Was willst du von ihm?«
    »Er gehört mir.«
    »Wieso?«
    »Ich habe ihn den Menschen für eine gewisse Zeit überlassen, damit er von ihnen lernt. In Wirklichkeit ist er mein Geschöpf, das nun mit seinem erlernten Wissen wieder den Weg zurück antreten muss. Und zwar dorthin, woher er gekommen ist.«
    »Du hast ihn also ausgetauscht?«
    »Ja.«
    Ich fragte weiter. »Gegen ein anderes Kind?«
    »So sind die Regeln bei einem Wechselbalg.«
    »Gut, das habe ich begriffen, aber mich würde interessieren, wo sich das andere Kind befindet.«
    »Es ist wieder bei den Menschen.«
    »Ich habe es noch nicht gesehen.«
    »Dann musst du in den Dschungel gehen. Dort habe ich es ausgesetzt. Es wird von den Stämmen dort als Gott verehrt. Es geht ihm also gut. Jetzt will ich nur mein Eigentum zurückhaben.«
    Ich drängte den Gedanken an den Dschungel beiseite und sagte:
    »Kannst du nicht begreifen, dass er nicht mehr zurück will? Dass es ihm hier sehr gut gefällt?«
    »Das kann und will ich nicht akzeptieren. Ich bin mächtiger. Was mir einmal gehört, das behalte ich, und auch du kannst mich nicht stoppen. Ich weiß, dass du das Kreuz besitzt, und ich spüre auch die Nähe meiner Engelfeinde, aber auf diesem Schlachtfeld bin ich der Herrscher. Daran kannst du nichts ändern.«
    »Und wenn doch? Feindschaft?«
    »Waren wir nicht schon immer Feinde? Wer unter den Engeln Freunde hat, der muss auch Feinde haben. Ich bin selbst hier erschienen, und das soll dir beweisen, wie wertvoll der Junge für mich ist. Alles andere ist nicht wichtig.«
    Ich fragte mich in diesem Moment, ob ich stark genug sein würde, um Seth zu schützen. Gut, ich hatte das Kreuz, ich konnte es aktivieren, ich würde es auch tun, und ich würde Metatron auch zurückschlagen können, wenn mich die geballte Macht der vier Erzengel unterstützte, aber er würde nie aufgeben, den Jungen zu sich zurückzuholen. Er sah ihn als sein Eigentum an.
    »Verschwinde wieder, Metatron, sonst werde ich die geballte Macht der Engel einsetzen, um dich zu vernichten. Seth will nicht mehr in deiner Welt bleiben, und das ist gut. Weg aus den zerstörerischen Schatten und hinein ins Licht des Guten.«
    »Du denkst falsch!«
    »Nein, ich denke richtig! Ich weiß genau, was ich hier in der Hand halte und wie groß die Angst der Hölle vor diesen Zeichen des Sieges ist. Darauf setze ich.«
    »Nur bin ich nicht die Hölle. Ich bin auch nicht der Teufel. Ich bin der mächtige Engel Metatron, vielleicht sogar der mächtigste, und ich bekomme, was ich will…«
    Es war so weit, das wusste ich. Eine weitere Auseinandersetzung in verbaler Form gab es nicht mehr. Er oder ich, das würde sich gleich entscheiden. So war es oft gelaufen, aber so lief es diesmal nicht, denn das Schicksal hatte etwas ganz anderes mit uns vor…
    ***
    Seth spürte die andere Kraft. Er stand noch in der Nähe des Tisches, wie auch Wayne Rooney und Suko. Im Gegensatz zu ihnen schaute er nicht auf Metatron, dessen Anblick die beiden wohl faszinierte. Er starrte noch immer auf seine rechte Handfläche. Dort zeichnete sich der Abdruck des Kreuzes ab. Die rotbraune Farbe war nicht verschwunden, sie war sogar noch intensiver geworden, und er hatte das Gefühl, sie leicht vibrieren zu sehen.
    Jedes Wort verstand er. Ob die anderen beiden Männer Metatrons Stimme auch hörten, wusste er nicht. Er konnte verstehen, was da geredet wurde, und es ging um ihn.
    Ja, er war das Problem.
    Der böse Engel wollte ihn nicht

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