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1471 - Igors Zombietruppe

1471 - Igors Zombietruppe

Titel: 1471 - Igors Zombietruppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich denke auch, dass ihr hier die nötige Ruhe haben werdet.«
    »So war es ausgemacht. Man darf seine Familie und seine Herkunft nicht vergessen.«
    »Ich weiß, Igor, ich weiß. Auch wenn man die Heimat verlassen hat, muss man immer daran denken. Ich habe sie damals verlassen, weil ich den britischen Diplomaten kennen lernte. Ich ging mit ihm in dieses Land und habe mich hier immer wohl gefühlt. Wir hatten eine wunderbare Gärtnerei. So gepflegt und in der ganzen Umgebung bekannt. Dann starb mein Mann. Ich blieb allein zurück, aber ich habe nie meinen anderen Namen vergessen, mit dem ich auf die Welt gekommen bin.«
    »Du bist eine Ivanow!«
    »Ja, das bin ich.«
    »Und eine Ivanow gibt niemals auf.«
    »Du sagst es.«
    »Weil eine Ivanow eine besondere Person ist. Wir alle aus dieser Gruppe sind so. Da spielt es keine Rolle wann und wo wir geboren sind. Wir halten zusammen. Und ich bin froh, dass ich mich an dich erinnert habe und du mir eine Chance gegeben hast.«
    »Das habe ich gern getan. Was immer du vorhast, bei mir findest du Unterstützung.«
    »Dafür bin ich dir dankbar, und ich werde dich auch beschützen. Ich habe viel in meiner Heimat lernen können, nun aber bin ich hier, um mein Wissen zu vervollständigen. Ich werde mich mit einer Person treffen, die etwas Besonderes ist.«
    »Kenne ich sie?«
    »Nein!«
    »Schade.«
    Igor lachte. »Ich weiß nicht, ob es schade ist. Ich kann dir nur sagen: Lass dich überraschen! Für Überraschungen sind wir Ivanows ja immer gut.«
    »Da hast du Recht.«
    »Kann ich noch etwas für dich tun?«
    »Nein, eigentlich nicht. Es wäre vielleicht gut, wenn du mir die Tür öffnest, damit ich nach draußen fahren kann. Ich möchte die herrliche Luft einatmen.«
    »Gern, Lady Alva.«
    Igor öffnete beide Seiten der Verandatür. Die alten Scharniere quietschten, aber das machte Lady Alva nichts aus. Sie hatte sich längst an diese Geräusche gewöhnt.
    »Soll ich dich nach draußen schieben?«
    »Nein, lass mal. Das schaffe ich allein. Es gefällt mir, wie es ist, mein Lieber.«
    »Danke, ich schaue wieder nach dir.«
    »Ja, gern. Und gib mir Bescheid, wenn Hilde Strong zurück ist. Sie kauft etwas ein.«
    »Für uns?«
    »Ja…«
    Igor senkte den Kopf. Er sah alles anderes als glücklich aus. Lady Alva bemerkte es, als sie sich umdrehte. »Was hast du, mein Lieber? Du bist plötzlich so abwesend.«
    »Das bin ich nicht.«
    »Aber…«
    »Nun ja, mir gefällt es nicht, dass Hilde für uns einkauft. Das könnte auffallen. Es ist bestimmt nicht wenig – oder?«
    »Es geht. Ich kenne ja euren Hunger und auch euren Durst nicht. Aber auch ihr müsst essen und trinken.«
    »Uns hätte auch zu trinken genügt.«
    »Lass mal gut sein. Ich bin immer gastfreundlich gewesen. Das ist auch heute so geblieben.«
    »Wie du meinst, Lady Alva. Aber sie wird doch nicht hier bei uns bleiben, oder?«
    »Nein, das wird sie nicht. Wenn sie alles erledigt hat, fährt sie wieder nach Hause.«
    »Sehr gut.« Igor hatte normal gesprochen. Lady Alva sah nicht das Funkeln in seinen Augen, das sich schließlich zu einem bösen, starren Blick verhärtete.
    Als er gegangen war und Lady Alva seine Schritte nicht mehr hörte, setzte sie ihren Rollstuhl in Bewegung. Ohne ein Hindernis überqueren zu müssen, rollte sie auf die Veranda. Sie spürte unter den Reifen die Weichheit der Bohlen, und erst als sie fast den Rand erreicht hatte und damit auch die kleine schräge Holztreppe, hielt sie an.
    Ja, hier war der Sommer zu spüren. Der herrliche Wind, der ihr den salzigen Geschmack des Meeres brachte, den sie seit Jahren so liebte. Sie war keine arme Frau, auch wenn von der Gärtnerei nicht mehr viel übrig geblieben war. Aber ihr gehörten Grund und Boden.
    Wenn sie den verkaufte, war sie reich. Interessenten gab es genug, und irgendwann würde sie das wohl tun müssen. Die Investoren lauerten nur darauf, neue Gebiete für Touristen erschließen zu können.
    Aber die großen Zeiten waren endgültig vorbei. Vielleicht lebten sie durch ihre Gäste noch einmal auf. Igor war für sie ein lebendiges Stück Heimat, und sie gewährte ihm gern Unterschlupf.
    Als Ivanows musste man zusammenhalten. Auch wenn Igor aussah wie ein Schlächter, sie mochte ihn. Sie war schon immer eine Frau gewesen, die sich für das Ungewöhnliche begeistert hatte. Egal, was er vorhatte, sie würde ihn unterstützen.
    Mit seinen Freunden hatte sie bisher nicht viel zu tun gehabt. Sie hatten sich sofort nach der Ankunft in den Zimmern

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