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1471 - Igors Zombietruppe

1471 - Igors Zombietruppe

Titel: 1471 - Igors Zombietruppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich von einem Boot hierher fahren und stecken das Ding noch an, nachdem sie den Besitzer ermordet haben. Doch nicht aus Spaß. Das kann es einfach nicht sein. Da sträubt sich was bei mir.«
    »Ja, bei mir auch.«
    »Und was meinst du?«
    »Dass wir trotz allem auf dem richtigen Dampfer sind, um bei einem maritimen Vergleich zu bleiben. Hier muss es etwas geben, das sie anzieht wie ein Magnet das Eisen.«
    »Aber was?«
    »Genau das ist die Frage, Karina. Ich denke, dass es nichts Totes ist, sondern etwas sehr Lebendiges.«
    »Und das wäre?«
    »Darüber sollten wir uns gemeinsam Gedanken machen. Ich will nicht unbedingt sagen, dass du sie besser kennst, aber es könnte durchaus sein, dass sie Beziehungen hier nach Orford haben. Sogar aus dem tiefsten Russland heraus.«
    »Möglich.«
    »Du weißt nichts davon?«
    Karina Grischin schüttelte den Kopf. »Leider nicht.«
    »Und wer, bitteschön, ist Igor Ivanow?«
    Wir hatten inzwischen unseren Wagen erreicht, blieben dort stehen und dachten nicht daran, einzusteigen.
    »Ein Mensch mit einer sehr farbigen Existenz. In gewissen Kreisen war er sehr bekannt. Nicht in Killerkreisen. Besonders bei Leuten, die gern in den Zirkus gehen. Er ist dort aufgetreten, und du weißt selbst, wie berühmt unsere Zirkusse sind.«
    »Allerdings. Als was ist er aufgetreten?«
    »Er war der Mann ohne Schmerzen.«
    »Wie war das?«
    »Ja, du hast richtig gehört. Igor Ivanow ist der Mann ohne Schmerzen gewesen.«
    »Wie hat er das denn geschafft? Oder besser gefragt: Wie hat er sich dargestellt?«
    »Er stellte sich mitten in die Manege und ließ sich schlagen. Da konnten die Leute in die Manege kommen und auf ihn einschlagen. Sie schlugen ihm in den Bauch, gegen die Brust, auch gegen den Kopf, nur nicht in das Gesicht, und er ist umgefallen. Sogar Stangen und Knüppel konnten sie benutzen. Bis einer mit einem Messer kam, um zu sehen, wie er von innen aussah. Igor hat es im letzten Moment bemerkt und dafür gesorgt, dass sich der Mann selbst umbringt. Er hat ihn dazu gebracht, sich das Messer in die Kehle zu rammen. Das ist dann der letzte Tag in der Zirkuskarriere des Igor Ivanow gewesen. Er hat seinen Job aufgegeben und sich herumgetrieben, wobei er dann seine Truppe gesammelt hat, um zahlreiche Verbrechen zu begehen. Das ist im Prinzip seine Geschichte.«
    Ich hatte über seine Schmerzunempfindlichkeit nachgedacht.
    »Hast du dir mal darüber Gedanken gemacht, wieso er keine Schmerzen empfindet oder sie einfach weggesteckt?«
    »Ja, das habe ich. Und deshalb stufte ich ihn als Zombie ein. Wir waren ihm und seiner Truppe ja dicht auf den Fersen, aber letztendlich war er einen Tick schneller. Und jetzt ist er hier.«
    »Genau«, murmelte ich, »und ich frage mich wirklich, was er hier will. Dazu noch mit seiner Truppe. Es muss jemanden geben, der ihn hergelockt hat und der auch sehr wichtig für ihn ist. Sonst hätte er die Strapazen nicht auf sich genommen.«
    »Stimmt, John. Und er ist auch weiterhin brandgefährlich. Ich denke jetzt nicht nur an den Tod des Bootsbesitzers, ich stelle mir auch etwas anderes vor.«
    »Was?«
    »Seinen letzten Auftritt. Du glaubst nicht, wie lange dich darüber nachgedacht habe, wie er es fertig gebracht hat, dass sich sein Gegenüber ein Messer in die Kehle stößt.«
    »Das schaffen nur wenige«, sagte ich leise.
    »Hast du eine Erklärung dafür?«
    »Du auch?«
    Sie nickte. »Dann denken wir gleich, John.«
    »Ladies first.«
    »Ich denke an Hypnose. Es könnte sein, dass er den Mann innerhalb kürzester Zeit hypnotisiert hat. Und so etwas gelingt nur absoluten Experten.«
    »Saladin«, sagte ich.
    »Bitte?«
    »Saladin, der Hypnotiseur. Er ist ein solches Phänomen. Der schafft es innerhalb von einer Sekunde zur anderen, Menschen in Hypnose zu versetzen. Er ist der absolute Meister seines Fachs. Und Ivanow könnte diese Gabe ebenfalls besitzen.«
    »Ja, Saladin«, flüsterte Karina. »Er ist mir gar nicht in den Sinn gekommen, wenn ich ehrlich bin.«
    »Und damit sieht meine Theorie gar nicht mehr so schlecht aus.«
    Karina Grischin war sehr nachdenklich geworden. Ich konnte mir vorstellen, dass sie sich wie eine Verliererin fühlte. Sie hatte mit ihren Zombies in eine Richtung gedacht, die offenbar falsch war. Es sah zumindest danach aus.
    Aber wir gehörten zu den Menschen, die erst aufgaben, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gab. Hier hatten wir bisher kaum etwas getan, nur Fragen gestellt und keine Antworten erhalten.
    Mit einem Vorschlag riss

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