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1471 - Museum der Archäonten

Titel: 1471 - Museum der Archäonten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Valinet das Schlimmste. Ginnimar würde bald gebären, und Streß waf nicht gut für sie. Die ganzen Umstände gereichten ihr zum Schaden.
    Ausgerechnet diese Phase war es, in der die Entscheidung fiel. Schon seit langer Zeit hatten sie im Schutz ihrer Deflektoren die Stadt durchstreift -immer in der Hoffnung, durch Zufall auf eine Schwäche der Schnecken zu stoßen.
    Und es war tatsächlich der Zufall, der ihnen zu Hilfe kam. Valinet beobachtete einen tragischen Unfall.
    Zwei Amarena näherten sich in den unterirdischen Fabriken einem defekten Motor. Sie liefen direkt in den entstehenden Überschlagblitz. Beide waren sofort tot, ihre Körper zur Hälfte verbrannte Asche.
    Der Symbiont des ersten Amarena war ebenfalls gestorben, doch der des zweiten regte sich noch. Valinet zog seinen Strahler. Ohne jeden Skrupel löste er einen gezielten Schuß aus. Die Energiebahn fraß sich durch den Körper der Schnecke und teilte sie in zwei Hälften.
    Augenblicklich erslarben die Zukkungen.
    Bevor rioch die Röbotwachen am Tatort eiritreffen konnten, hatte er die Überreste der Schnecke eingesammelt. Es war ein Unfall, ja; genauso sah es aus. Valinet machte sich mit aller gebotenen Vorsicht auf den Weg.
    Eine Stunde später trafer bei Ginnimar ein.
    Sie öffnete die Tür und ließ ihn ein. „Was hast du da? Du machst so ein geheimnisvolles Gesichl" Wortlos öffnete Valinet seine Tasche und packte die beiden angeschmorten Körperhälften aus. „Es war ein Unfall", erklärte er. „Glück für uns. Jetzt haben wir eines dieser Monster zur Verfügung."
    „Ist es tot?" fragte Ginnimar scheu. „Mit Sicherheit."
    Nun erst wagte sie sich nahe heran. Mit einem Leuchtstab tippte sie die Überreste probeweise an. Nichts geschah. „Was sollen wir damit?" fragte sie. „Ich habe einen Plan. Und ich schäme mich, daß ieh überhaupt fähig bin, einen solchen Gedanken zu denken. Soweit reicht der moralische Niedergang, Ginnimar... Und dabei bin ich nicht befallen. Ich handle aus eigenem Antrieb so grausam."
    Valinets Plan war nicht leicht zu verwirklichen.
    Die Vorarbeiten kosteten ein weiteres Jahr. Früher hatte der Lauf der Zeit sie kaum berührt - heute jedoch war dies anders. Mit jedem Tag starben ungezählte Intelligenzwesen, mit jeder Stunde flammte ein alter, von den Amarena verschütteter Krieg wieder auf.
    Doch die Arbeit ließ sich nicht beschleunigen.
    Sie verbrauchten große Mengen biologischer Grundstoffe, mußten sich spezielle Geräte stehlen und daraus ein kleines, geheimes Labor aufbauen. Endlich war es soweit: Die Zellprobe der Schnecke reagierte. „Sieh her!" Ginnimar schwenkte stolz ein Reagenzglas aus Panzerplast. „Rot! Sie ist rot geworden! Das heißt, der Gärprozeß läuft."
    Selten in den vergangenen sechs Jahren hatte er sie so gelöst erlebt. Zum ersten Mäl seit Beginn der Schnecken-Herrschaft hatten sie Hoffnung, etwas tun zu können. „Welcher Wirkstoff ist es?"
    „Das Gas!" jubelte sie. Ihre hohlen Wangen schienen sich zu straffen, der Rumpf war plötzlich gerade. „Das bedeutet, wir können die Bakterien mit dem Belüftungssystem verbreiten!"
    „Sie werden alle sterben", sagte Valinet voraus. „Ich kann mich nicht darüber freuen. Der Tod eines lebenden Wesens ist niemals ein Grund zur Freude."
    „Aber wie kommen wir an die Grundstoffe?"
    „So, wie bisher auch", antwortete er. „Über das Servosystem."
    „Aber bedenke, welche Mengen wir benötigen! Allein, um die toXische Komponente zu produzieren, brauchen wir zehntausend Liter Wasser als Filter."
    „Das fällt niemandem auf."
    „Den Amarena nicht, aber vielleicht einem der robotischen Systeme. Was, wenn der Zentralservo auf die Idee kommt, bei uns liege ein Schaden vor?"
    Valinet zuckte zusammen. Diese Möglichkeit hatte er nicht bedacht. „Du hast recht", gab er widerwillig zu. „Sie würden in die Wohnung eindringen und alles kontrollieren."
    „Und es gibt eine Meldung; egal, wie das Ergebnis aussieht."
    Hilflos ließ sich Valinet auf eines der Sitzmöbel fallen. Sollte ihr Plan tatsächlich scheitern, wegen... des Wasserverbrauchs? Unmöglich! Er war nicht bereit, sich mit dem Gedanken abzufinden. „Wir finden einen Weg", versprach er. „Am besten schnell!" fügte Ginnimar hinzu.
    Valinet und Ginnimar gingen schlafen. Am nächsten Morgen wußte er plötzlich, was zu tun war. „Wach auf!" rief er. „Ginnimar, wach auf, ich habe gute Nachricht!"
    Sie war sofort wach. Mit einer geschmeidigen Bewegung erhob sie sich und streifte

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