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1474 - Der Schnitter

1474 - Der Schnitter

Titel: 1474 - Der Schnitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fliegendreck oder überhaupt tote Fliegen, doch das alles war jetzt unwichtig. Ich wollte zu dem Kollegen mit dem berühmten Philosophennamen.
    Mit Ach und Krach überquerte ich eine befahrene Straße, sah viele Menschen in Richtung Seine laufen, wo sie sich dann an den Anlegestellen der Boote stauten, die zu einer Reise in die bald anbrechende Dunkelheit ablegten.
    Ich erreichte den Bau, war durchgeschwitzt, meldete mich an, wurde von zwei Flics mit Blicken unter die Lupe genommen und konnte dann allein hochgehen zum Büro des Kollegen, der in einem verdammt kleinen Raum saß und eine halb volle Wasserflasche vor sich stehen hatte.
    Voltaire hatte braunes Haar. Er trug einen Oberlippenbart, der bereits grau geworden war. Als ich über die Schwelle trat, winkte er mir zu und wischte seine rechte Handfläche an einem Handtuch ab, bevor er meine Hand drückte.
    »Willkommen in der Sauna, die Paris heißt. Normalerweise machen die Menschen um diese Zeit Ferien. Nur Touristen verstopfen die Straßen, aber ich Idiot hocke hier…«
    »Und warte auf die Pensionierung«, fügte ich hinzu.
    »Schön wär’s, aber da habe ich noch Zeit.«
    Wir reichten uns die Hände. Obwohl Jean Voltaire aussah, als hätte er keine Lust mehr auf den Job, brauchte ich nur in seine Augen zu schauen, um einen bestimmten Willen darin zu lesen. Er war jemand, der nicht aufgab, bevor er das Ende der Spur erreicht hatte.
    Trotzdem sagte er: »Nur die letzten Idealisten hocken hier. Meine Frau ist mit den beiden Kindern an die Westküste gefahren. Sie machen dort Urlaub, und ich sitze hier und spiele den Bullentrottel.«
    »Willkommen im Club«, sagte ich nur.
    »Ja, sehr schön.«
    »Und wie geht es weiter?« fragte ich ihn und ließ mich auf einen Holzstuhl mit gebogener Lehne sinken.
    Wir saßen uns jetzt gegenüber, und ich sah, dass mein Kollege die Augen verengte. »Es geht Ihnen um den Schnitter?«
    »Ja.«
    »Was wissen Sie von ihm?«
    »Zu wenig. Ich bin nur knapp über das informiert worden, was Sie bereits wissen. Er ist, soweit ich weiß, ein Killer, der Paris unsicher macht.«
    »Treffer, Kollege. Er ist eine Bestie, ein Tier.« Voltaire wischte Schweiß von seinen Wangen und holte tief Luft. »Ich sage Ihnen eines, Sinclair: So etwas habe ich noch nicht erlebt. Jedes Opfer hat er geteilt. Wir fanden jeweils zwei Hälften. Ich kann Ihnen die Bilder gern zeigen, die wir von den Tatorten geschossen haben.«
    »Nein, nicht nötig. Verraten Sie mir lieber, was oder wer dahinter steckt oder dahinter stecken könnte.«
    »Wenn wir das wüssten, ginge es uns besser.«
    »Haben Sie keinen Verdacht?«
    Voltaire schüttelte den Kopf. »Keinen konkreten, da bin ich ehrlich. Er ist ein Phantom, und wir gehen davon aus, dass er als Mietkiller arbeitet. Dass er für die Unterwelt aktiv ist und die Leute aus dem Weg räumt, die von den großen Bossen nicht mehr akzeptiert werden. So sehe ich das.«
    »Man kann ihn also mieten«, sagte ich.
    »Das nehmen wir an.«
    »Aber man geht nicht hin, ruft eine Telefonnummer an und bestellt einen Mord.«
    »Lassen Sie die Scherze.«
    »Moment, das war kein Scherz. Man muss ja an ihn herankommen. Und das erfordert einen bestimmten Weg.«
    »Da stimme ich Ihnen zu.«
    »Haben Sie schon in diese Richtung gedacht, Jean?«
    Er grinste. »Wenn jemand Jean zu mir sagt, dann nenne ich ihn einfach John.«
    »Genau darauf wollte ich hinaus.«
    »Haben wir, John, aber wir griffen ins Leere. Wie gesagt, dieser Schnitter ist ein Phantom. Auch unsere Undercover-Agenten stehen vor einem Rätsel. Alles, was wir bisher unternommen haben, war, wenn man so will, ein Schuss in den Ofen.«
    »Dann heizen wir die Flammen doch mal an.«
    »Bitte.«
    Ich sagte nur einen Wort. »Voodoo!«
    Voltaire lehnte sich zurück und pfiff durch die Zähne. Seine Augen verengten sich dabei. »Ich hörte schon, dass Sie auf dieser Schiene reisen, und ich weiß auch, welchen Fällen Sie nachgehen, aber Voodoo…«
    »Sie haben bisher nichts damit zu tun gehabt?« fragte ich.
    »Nein, nicht direkt.«
    »Wie denn?«
    »Hier in der Stadt leben zahlreiche Schwarzafrikaner. Hin und wieder hört man mal davon, dass die Leute die alten Rituale aus ihrer Heimat nicht vergessen haben. Dann fällt dann eben dieser Begriff. Ansonsten stehe ich ziemlich auf dem Schlauch, was dieses Gebiet angeht. Da müssen Sie schon jemand anderen fragen, der sich damit auskennt, aber die Szene hält dicht, glaube ich. Aber was macht Sie so sicher, John?«
    Ich blickte ihm in

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