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1474 - Der Schnitter

1474 - Der Schnitter

Titel: 1474 - Der Schnitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vorbau sprechen, und wenn ich in ihr Gesicht blickte, dann sah ich sehr große Augen und die Lippen zu einem breiten Lächeln verzogen, was wohl so etwas wie Vertrauen ausdrücken sollte.
    »Das ist sie.«
    Ich nickte. »So habe ich sie kennen gelernt. Und wie nimmt man Kontakt mit ihr auf?«
    »Sie hat eine E-Mail-Adresse.«
    »Umso besser. Dann können wir den Versuch ja starten.«
    Voltaire drehte den Kopf. »Haben Sie sich schon über einen Text Gedanken gemacht?«
    »Klar. Es ist ganz einfach. Wir sind diejenigen, die Hilfe brauchen, weil wir mit dem Leben nicht mehr zurechtkommen. Deshalb werden wir oder einer von uns um einen Termin bitten.«
    Voltaire nickte. »So könnte es gehen.«
    Der Kontakt war einfach aufzunehmen. Es hätte wirklich kein Problem gegeben, wenn sich nicht eines der beiden Telefone auf dem Schreibtisch gemeldet hätte.
    »Oh, das kann Ärger geben. Die Direktwahl. Selbst meine Frau hat diese Nummer nicht.« Jean Voltaire hob ab. Er sagte nicht viel, er hörte einfach nur zu, aber er zischte einige Flüche, die verstand ich schon. Als er aufblickte, fing sein Blick an zu flackern.
    »Was ist denn?«
    »Der Schnitter wurde gesehen!«
    »Was? Wo?«
    »Nicht weit von hier«, erklärte er. »Aber trotzdem etwas außerhalb. Kennen Sie den Bois de Boulogne?«
    Ich grinste säuerlich. »Leider. Ich habe an diesen tollen Garten Eden nicht eben meine besten Erinnerungen.«
    »Sehr gut, ich auch nicht. Aber wir müssen hin. Jemand hat einen Mann mit einer Sense gesehen. Nur kurz, dann war er wieder verschwunden. Aber wir sollten der Sache nachgehen.«
    »Das Gebiet passt zu ihm. Ich denke, dass sich der Bois de Boulogne allmählich leeren wird. In der Dunkelheit traut sich kein normaler Mensch hinein.«
    »Sie sagen es.« Voltaire blieb an der Tür stehen und schaute mir ins Gesicht. »Ach ja, da ist noch etwas, was ich Ihnen sagen muss, John. Dieser Schnitter war nicht allein.«
    »Oh. Wen hatte er bei sich? Mama Rosa?«
    »Nein, die war es wohl nicht. Unser Mann hat einen Mann mit einer Sense gesehen, der nicht allein durch den Bois de Boulogne strich. Es gehörte noch jemand dazu, und das gefällt mir gar nicht, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Wer ist es denn?«
    »Nicht Mama Rosa, sondern eine Weiße. Eine junge Frau mit schwarzen Haaren.«
    Ich sagt zunächst mal nichts. Danach musste ich schlucken und flüsterte: »Hoffentlich nicht Sandrine Perrot…«
    ***
    Sie hatten die fremde Welt des großen Zimmers verlassen und waren hineingeraten in die normale. Das heißt, sie gingen durch einen Korridor, der ebenfalls nur schwach beleuchtet war. Mama Rosa schien die Dunkelheit zu lieben, zumindest jedoch eine Atmosphäre, die vor der Dunkelheit zu finden war und Dämmerung genannt wurde.
    Mama Rosa gab sich sehr fürsorglich. Sie hielt ihren Schützling an der linken Hand und bemerkte das leichte Zittern der Finger. Sie wollte Sandrine beruhigen und sprach mit leiser Stimme auf sie ein.
    »Du brauchst keine Angst zu haben, meine Liebe. Es ist alles in Ordnung, wenn ich bei dir bin.«
    »Es ist alles so fremd für mich.«
    »Das stimmt. Nur wird es bald für dich nicht mehr fremd sein, Sandrine, darauf kannst du dich verlassen. Es wird alles wieder in Ordnung kommen. Du wirst dir dein Leben neu einrichten können, und du wirst Dinge erleben und mit ihnen umgehen können, von denen du bisher nur geträumt hast.«
    »Schlimme Dinge?«
    »Es gehört dazu.«
    »Zum Voodoo!«
    »Ja, meine Liebe, ja. Bisher hast du alles allein gemacht, und ich weiß, dass du eine bestimmte Begabung besitzt. Du bist noch ein Lehrling, aber in meinem Beisein wirst du zu einer Voodoo-Meisterin werden, obwohl du keine dunkle Hautfarbe hast. Eine Voodoo-Meisterin, die zu den Weißen zählt, kann man wirklich suchen. Du wirst eine der Ersten sein.«
    Sandrine nickte, bevor sie stehen blieb. »Aber ich habe trotzdem Angst«, flüsterte sie. »Du hast Erwartungen in mich gesteckt, die ich vielleicht nicht erfüllen kann.«
    »Ich werde dir dabei helfen. In der folgenden Nacht schon wirst du deine Feuerprobe erleben.«
    Sandrine erschrak zutiefst. »Ich soll aus dem Haus? Die Sicherheit verlassen?«
    »Das habe ich damit gemeint.«
    »Aber ich kenne mich in der Stadt nicht aus. Sie ist riesig. Sie ist wie ein großes Maul, das jeden fressen kann.«
    »Es stimmt. Das ist sie. Aber ich kann dich beruhigen, Sandrine. Du wirst nicht allein sein.«
    »Dann gehst du mit?«
    »Nein.«
    Sie war wieder enttäuscht und fragte: »Wer dann?

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