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1476 - Drei gegen Karapon

Titel: 1476 - Drei gegen Karapon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein leiser Befehl. Der Translator am Hals des Mannes konnte die Worte nicht aufnehmen und transformieren. Dafür waren sie zu leise gesprochen worden.
    Er spürte einen kurzen Luftzug vor seinem Gesicht. Etwas bewegte sich dort. Dann fühlte er die Berührung in der Nähe der Augen. Der Roboter tastete nach dem Band, das die Augen überdeckte. Es gab einen Ruck, als der Streifen von seinem Gesicht gerissen wurde. Schmerzen peinigten den Gefesselten, denn mit dem Entfernen des Klebebandes wurden ihm mehrere Haare aus den Augenbrauen gerissen.
    Er preßte unwillkürlich die Augen zusammen, um so die Zeit zu überbrücken, bis diese Schmerzen abgeklungen waren. Unterdessen vernahm er die Schritte des Roboters, der sich langsam von ihm entfernte.
    Wieder sagte der Karaponide etwas sehr leise. Der Roboter kehrte zurück und entfernte das Tuch von seinem Mund. Der Mann konnte wieder befreit atmen.
    Dann öffnete er die Augen, um sie sofort wieder zu schließen. Gleißende Helligkeit überfiel ihn in diesen Sekundenbruchteilen. Er hatte mitten in mehrere starke Scheinwerferlampen gestarrt, deren Licht ihn so sehr geblendet hatte, daß er meinte, erblinden zu müssen.
    Mit solchen hinterhältigen Tricks der Peiniger hätte er rechnen müssen. Er wartete eine Weile und drehte dabei seinen Kopf nach rechts, so weit es eben ging. Dann öffnete er behutsam das rechte Auge, denn dieses mußte nun der Lichtquelle abgewandt sein. So war es in der Tat. Vorsichtig hob er das Lid des linken Auges.
    Die Helligkeit war unvermindert, aber die Lichtstrahlen fielen nun nicht direkt in seine Augen. Er konnte auch den Kopf ein wenig nach unten neigen und so dem grellen Schein weiter ausweichen.
    Seine Augen waren über zwei Stunden verklebt gewesen. Er mußte sich erst an die Helligkeit in diesem Raum gewöhnen. Zwar bezweifelte er, daß man ihm dafür genügend Zeit lassen würde, aber in diesem Punkt wurde er angenehm überrascht. Der zweifellos anwesende Karaponide rührte sich nicht.
    Wo der sich befand, konnte der Mann auf dem stählernen Stuhl auch nicht erkennen, denn der große Teil seines Blickfelds wurde von den Scheinwerfern in grelles Licht getaucht. Von der gegenüberliegenden Wand des Raumes und von den Seitenwänden waren nur kleine Ausschnitte zu erkennen, und hier entdeckte er nichts Besonderes außer ein paar dunklen Ecken.
    Er blickte nach unten und fand seine Vermutungen bestätigt. Seine Füße ruhten in einer Plastikschale, die zur Hälfte mit Wasser gefüllt war. Er entdeckte aber noch etwas. Am Rand der Schale hing ein kleines Gerät aus gewundenen Metallstäben. Von diesem führte ein schwarzes Kabel hinüber zu dem Gewirr aus Leitungen, die die Scheinwerfer mit elektrischer Energie versorgten.
    An krasse technologische Gegensätze bei den Karaponiden hatte sich der Gefangene schon gewöhnt.
    Hier handelte es sich offensichtlich um einen primitiven Tauchsieder, der ebenso wie ein Relikt aus der Vergangenheit wirkte wie die ganze Kerkeranlage, die in das frühe Mittelalter der terranischen Geschichte gepaßt hätte.
    Aber dies hier war nicht die Erde. Hier war Karapon. Man schrieb auch nicht die Zeit des terranischen Mittelalters. Hier auf der Zentralwelt des wachsenden kartanischen Diadochenreichs zählte man die Zeit nach den Herrschaftsjahren des Gründers des karaponidischen Reiches, des Supremrats Thoy-Dak, und das waren immerhin schon fast dreißig Standardjahre. Der Gefangene wußte recht genau, daß diese jetzige Zeit dem Jahr 491 der eigenen Zeitrechnung in der heimatlichen Milchstraße entsprach, auch wenn diese Angabe hier keinerlei Bedeutung hatte. „Du hast meine Leute lange genug belogen!" erklang eine harte Stimme. Sie kam aus irgendeiner Ecke hinter den Lichtquellen, in die der Gefangene nicht einsehen konnte. „Jetzt übernehme ich die Vernehmung selbst. Und damit du weißt, mit wem du es zu tun hast, ich bin Daok-Demm."
    Der Name sagte dem Gefesselten einiges. Bereits unmittelbar nach seiner Gefangennahme durch die Karaponiden war ihm Daok-Demm als der angekündigt worden, der ihn mit wirkungsvollen Methoden vernehmen würde.
    Noch war dem Gefangenen im Augenblick das wichtiger, was der Roboter tat. Der legte einen Schalter um, und schon Sekunden später zeigten kleine Gasperlen an, daß der Tauchsieder eingeschaltet worden war. Die schnelle Erwärmung des Wassers wurde spürbar. „Das ist nur der erste Takt!" spottete der Karaponide aus seiner dunklen Ecke. „Im zweiten lasse ich das Wasser

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