1476 - Drei gegen Karapon
gegen Salzsäure austauschen. Das zu deiner Information. Bist du bereit? Wirst du reden?"
Der Mann in dem stählernen Sessel schloß die braunen Augen und preßte die Lippen aufeinander. Sein schlanker, sportlicher Körper regte sich nicht. Einige der silbergrauen Haare klebten auf der verschwitzten braunen Gesichtshaut.
Der Mann schwieg beharrlich. Er verzichtete auf jede mögliche Bewegung oder Andeutung einer Reaktion.
Gerade mit diesem Verhalten bewies er seine kühne Entschlossenheit.
Der Mann in dem stählernen Sessel war Ernst Ellert.
Fhey-Djon starrte ungeduldig durch den kahlen Gewölbegang, als dort hinten, jenseits der letzten Biegung, Geräusche erklangen. Er wußte, was das bedeutete. Jetzt brachten sie den neuen Gefangenen.
Zjumandiok lautete sein Name. Mehr hatte Fhey-Djon aus der Ankündigung nicht erfahren. Auch wußte er nicht, zu welchem Volk der Neue gehörte, aber er vermutete, daß es sich um einen Ingkoom-Hauri handelte. Die meisten Inhaftierten waren Hauri.
Etwas überrascht war der karaponidische Kerkerwächter gewesen, weil der Gefängnisdirektor es ihm überlassen hatte, wo und wie er den Neuen unterbringen wollte. Fhey-Djon hatte daher zwei Möglichkeiten vorgesehen.
Er hatte eine Einzelzelle vorbereitet, die auf einen Hauri zugeschnitten war. Dort konnte er diesen Zjumandiok hineinpacken. Andererseits hatte er aber auch mit dem merkwürdigen Gefangenen, der sich Ernst Ellert nannte, gesprochen. Wenn es diesem genehm war, sollte der Neue zu ihm in die Zelle. Noch war ihm Ellert eine Antwort schuldig. Und ob er diese nach dem laufenden Verhör durch Daok-Demm geben konnte, war eine andere Frage.
Ellert war ein angenehmer Häftling.
Der Terraner - als solcher bezeichnete sich der Gefangene Fhey-Djon gegenüber - randalierte nie und fügte sich in die Gegebenheiten. Fhey-Djon empfand eine unerklärliche Achtung vor dem Fremden.
Woher das rührte, vermochte der Karaponide nicht zu sagen, aber er traute diesem Wesen einfach keine Boshaftigkeiten zu.
Fhey-Djon hatte sich in den letzten Tagen viel mit diesem Gefangenen befaßt - gedanklich natürlich.
Einerseits war Ernst Ellert irgendwie unnahbar, aber auch vertrauenerweckend, andererseits mußte er als Wächter einen gewissen Abstand zu den Gefangenen wahren. Diese Grenze hätte Fhey-Djon zu gern durchstoßen oder eingerissen.
Der Kerkerwächter verdrängte diesen Gedanken wieder und konzentrierte sich auf den Neuankömmling.
Aus der Distanz konnte er sehen, daß es sich um Roboter handelte, die ihn brachten. Das erleichterte Fhey-Djon die ganze Angelegenheit, denn er empfand immer wieder Schamgefühle, wenn Artgenossen ihn bei seiner ungeliebten Aufgabe sahen.
Er verdrängte die wehmütigen Gedanken an die früheren Zeiten. Einmal würde auch seine Zeit als Kerkerwächter ein Ende fmden. Einmal würde er sich für das Unrecht, das ihm widerfahren war, rächen.
Und gebührend entschädigen. Das hatte er sich geschworen, und die Erinnerung an diesen heimlichen Eid flammte immer wieder in ihm auf und beflügelte ihn. „Fhey-Djon!" rief einer der Roboter, als die Gruppe der Maschinenwesen sich seinem Standort näherte. „Wo steckst du, du Rattenwächter?"
Selbst die Roboter behandelten ihn wie einen Aussätzigen, dachte der Karaponide angeekelt.
Er verließ den Seitengang, trat einen Schritt vor und betrachtete die Lage. Vier Roboter trugen eine nicht allzu große Kiste. Darin mußte sich der Gefangene befinden. Um einen Hauri konnte es sich nicht handeln. Dafür war das Transportgefäß entschieden zu klein.
Der fünfte Roboter, der der Sprecher der Gruppe war, erblickte ihn. „Zjumandiok. So heißt der Bursche da drinnen", stieß er hervor und deutete auf die Kiste. „Er ist ungefährlich, aber sehr wichtig für Daok-Demm. Es handelt sich um einen Waistokyer, wenn du wissen solltest, was das ist. Du solltest ihn sehr pfleglich behandeln, denn der Chef erwartet auch von ihm wichtige Informationen."
Fhey-Djon gab keine Antwort. Er wußte nicht, was ein Waistokyer war. Und was der Roboter sagte, deutete darauf hin, daß Daok-Demm von diesem, wie von Ernst Ellert, Informationen erhoffte.
Fhey-Djon deutete stumm auf die offene Zellentür neben dem Kerker, in dem Ernst Ellert untergebracht war. Die Roboter setzten die Kiste am Eingang ab und öffneten den Verschlag. Der Gefangene trat langsam heraus und begab sich in die Zelle.
Der Kerkerwächter verbarg sein Erstaunen, denn ein solches Wesen hatte er noch nicht gesehen. Es
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