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1476 - Höllenbilder

1476 - Höllenbilder

Titel: 1476 - Höllenbilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihrem Körper ab. Sie fror, was bei ihr ein leichtes Zittern zur Folge hatte.
    Deshalb raffte sie das Tuch enger um ihren Körper. Sie wollte auch den dicken Kloß, der in ihrer Kehle steckte, schlucken, was ihr jedoch nicht gelang. Auch der Druck in der Magengegend blieb bestehen.
    Bisher hatte sie nur in eine Richtung geschaut. Das wollte sie ändern und mehr von der Umgebung mitbekommen. Langsam drehte sie sich um und erschrak, als sie erkannte, wie steil der Hang von hier unten aussah. Da rann es ihr schon kalt den Rücken hinab, aber sie machte weiter und schaute wieder in eine andere Richtung, weil ihr in den Sinn gekommen war, dass sie hier etwas Bestimmtes finden würde.
    Es gab Menschen, die auf dem kleinen Fluss ihre Fahrten unternahmen. Keine direkten Wildwasserrennen, aber harmlos war dieser breite Bach auch nicht, denn er hatte zahlreiche Verengungen, an denen das Wasser schneller über die am Grund liegenden und unterschiedlich großen Steine wirbelte. Wer hier sein Boot lenken wollte, der musste sich schon auskennen.
    Ruhig atmen. Nichts überstürzen. Sie drehte sich weiter nach links und atmete auf, als sie genau das sah, was sie sich erhofft hatte.
    Da stand tatsächlich das kleine Bootshaus. Eigentlich nur eine Hütte, aber keine Täuschung. Sie war auf dem Uferstreifen dicht am Wasser gebaut worden. Vielleicht war das Holz mal hell gewesen.
    Jetzt zeigte es eine graue Farbe.
    Jessica schloss die Augen. Nach einer Weile öffnete sie sie wieder, und da wurde ihr klar, dass sie keiner Fata Morgana erlegen war.
    Die Hütte gab es tatsächlich.
    Sie würde ihr Schutz bieten. Sie hoffte, dass sie nicht leer war und sie das eine oder andere Kleidungsstück fand, das sie überstreifen konnte.
    Kurz war der Weg nicht. Sie würde schon einige Meter über das Kiesufer gehen müssen, und wenn sich ihre Wünsche nicht erfüllten, dann…
    Nein, nur nicht daran denken.
    Es wunderte Jessica, dass ihre Slipper diesen Fall überständen hatten. Sie waren nicht zerfetzt worden, sie saßen noch an den Füßen.
    Sie stand auf. Langsam schraubte sie sich in die Höhe, wobei ihr Mund vor Anstrengung verzerrt war und der Schweiß auf ihrer Stirn stand.
    Dann stand sie. Breitbeinig und leicht schwankend.
    Sie fühlte sich allmählich besser. Sie war wieder in der Lage, einen Schritt vor den anderen zu setzen. In ihrem Kopf hatten sich die Gedanken geklärt, ihr Sinnen und Trachten galt einzig und allein der Hütte, die sie erreichen musste.
    Sie kämpfte sich voran. Ja, es war mehr ein Vorwärtskämpfen als ein normales Gehen. An Aufgabe dachte sie nicht. Sie musste einfach weitermachen, und sie biss die Zähne zusammen.
    Zu ihrem Glück lagen keine großen Steine als Hindernis im Weg.
    Sie glitt über die glatt geschliffenen Kiesel hinweg, hörte dabei das leise Knirschen und Klicken, das sogar das Rauschen des Wassers übertönte.
    Dann war sie an der Hütte.
    Graues Holz, gegen das sie sich stützte. Sie wollte erst zu Atem kommen. Dabei drehte sie den Kopf nach links. Da sie an der Ecke stand, schaute sie an der Hütte vorbei, und dabei weiteten sich ihre Augen.
    Boote!
    Es lagen drei Kanus am Ufer. Man hatte sie auf breite Holzbalken gestellt, damit sie nicht über die Steine ins Wasser geschoben werden mussten. Das Bild hatte sie sich erhofft, aber gerechnet hatte sie damit nicht.
    Ihr Blick glitt weiter durch die kleine Schlucht, die sich weiter vorn verbreiterte und sich der normalen Höhe des Geländes anglich.
    Gehen oder ein Boot nehmen und sich flussabwärts treiben lassen.
    Die Entscheidung fiel Jessica Black schwer. Zuerst wollte sie etwas zum Anziehen finden, um ihre Blößen besser bedecken zu können.
    Um das in die Tat umzusetzen, musste sie sich in der Hütte umsehen, und sie hoffte stark, dass die Tür nicht verschlossen war.
    Sie musste um die Ecke gehen, um die Tür zu erreichen. Sie war zwar geschlossen, aber sie ließ sich öffnen. Die junge Frau musste nur einen Außenriegel aus blankem Metall zur Seite schieben.
    Noch immer schwindlig, gönnte sie sich einige Augenblicke Pause.
    Danach zerrte sie die Tür auf, die sich irgendwo verhakt hatte. Aber es klappte letztendlich doch, und so setzte sie wenig später ihren Fuß über die Türschwelle.
    Es gab Fenster. Diese ließen kein Licht durch. Im Innern waren sie durch Rollos verdunkelt. Der Raum war nicht besonders komfortabel eingerichtet. Zwei Bänke, die auch als Nachtlager dienen konnten, ein Tisch, eine Feuerstelle, ein Schrank und ein Regal,

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