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1476 - Höllenbilder

1476 - Höllenbilder

Titel: 1476 - Höllenbilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Echse?«
    »Haben Sie es auch gesehen?«
    »Nein, aber…«
    »Dann hat Aznar es euch gesagt.«
    »Ja.«
    Der Mann vor uns verdrehte die Augen. Für einen Moment wirkte er erleichtert. »Dann hat Aznar es überstanden, nicht wahr?«
    Ich schüttelte den Kopf, und dabei konnte er an meiner Mimik ablesen, dass es nicht so war.
    »Ist er – ist er…?«
    Ich nickte. »Ja, er ist tot. Er hat den Stich in den Bauch nicht überstanden.«
    Der Mann vor uns senkte den Kopf. Aus seiner Kehle drang ein jämmerlicher Schmerzlaut. Er wischte über seine Stirn und zwinkerte dabei mit den Augen.
    »Es tut uns leid«, sagte ich, »aber wir sind zu spät gekommen und konnten ihm nicht mehr helfen.«
    Der Security-Mann senkte den Kopf und nickte. »Ja, schon gut, ich weiß Bescheid.«
    »Aber Sie leben«, sagte Bill. »Und ich denke, dass dies auch so bleiben soll.«
    »Das liegt nicht an mir. Das liegt an diesem Killer. Verdammt, ich habe schon viel erlebt, aber so etwas noch nicht.« Sein Kopf zuckte hoch. »Das – das war kein Mensch, das war jemand, den es nicht geben darf. Oder nur im Film, aber hier ist kein Film.«
    »Stimmt.« Bill nickte.
    Ich wurde konkreter. »Haben Sie ihn noch mal gesehen?«
    »Nein. Oder nur schemenhaft. Nicht nach dem Mord. Ich sah ihn mal über das Gelände huschen.«
    »Wohin ist er gelaufen?«
    »Zum Haus, glaube ich.« Er strich über seine Stirn und zuckte dabei zusammen. »Und Wilson?« fragte er flüsternd. »Was ist mit ihm? Können Sie mir das sagen?«
    »Ihr Chef ist tot!«
    »Nein!« Der Mann stierte mich an.
    »Ja, er liegt in seinem Museum in dem kleinen Bad. Ein Stich in die Kehle hat seinem Leben ein Ende bereitet.«
    Der Mann vor uns schloss die Augen und schlug die Hände vor sein Gesicht. Wenig später hatte er sich wieder gefangen und wir erfuhren, dass er Tonio hieß.
    »Okay, Sie wissen ja, was passiert ist«, sagte ich. »Wir werden auf jeden Fall hier auf dem Gelände bleiben und den Killer jagen…«
    »Verdammt, Sie wissen nicht, was Sie sich damit antun. Der hat nicht nur ein Messer.«
    »Ach, das wissen Sie?«
    »Ja, und diese Messer steckten in einem verdammten Körper – in seinem Körper. Aber sie haben ihn nicht getötet. Sein Körper war für seine Messer ein Aufbewahrungsort.« Tonio verzerrte seinen Mund. »Echsenhaut, verstehen Sie? Das ist nicht zu fassen. Die Haut einer Echse auf einem menschlichen Körper.«
    »Ja, das stimmt. Das kommt selten vor.« Mir kam ein anderer Gedanke. »Haben Sie diesen Killer noch nie zuvor gesehen?«
    »Nein, wo denken Sie hin?«
    »Moment, so unwahrscheinlich ist das nicht. Könnte es nicht sein, dass sie ihn mal auf einem Bild gesehen haben? Auf einem, das im Museum hängt?«
    »Dort war ich nie. Der Chef wollte es nicht. Es war einzig und allein sein Refugium. Nein, nein, das können Sie vergessen. Außerdem lebte der Unhold.«
    »Gut, Tonio, Sie überlassen alles andere uns und sehen zu, dass sie von hier verschwinden.«
    Er starrte uns an. Dann zuckten seine Wangenmuskeln. »Sie wollen hier wirklich bleiben?«
    »Klar. Wir müssen einen Killer stellen.«
    Er strich über sein Gesicht. »Nun ja, okay, ich weiß ja, zu welchem Verein ihr gehört. Mich hält hier wirklich nichts mehr. Ich bin froh, wenn ich lebend rauskomme.«
    »Das kann ich Ihnen nachfühlen.«
    Tonio nickte uns zu, machte dann kehrt und lief mit schnellen Schritten in Richtung Ausgang.
    Wir schauten ihm nach und sahen, dass sich seine Gestalt in dem jetzt herrschenden Zwielicht immer mehr auflöste. Er hatte es geschafft.
    Nur einen Moment konnten wir so denken, denn Sekunden später schon sahen wir einen weiteren Schatten. Er hatte sich aus der Deckung eines Busches gelöst und rannte Tonio von der Seite her entgegen, um ihm den Weg abzuschneiden.
    Und er musste Messer gezogen haben, denn er hatte beide Arme angehoben, um die tödlichen Klingen auf den Flüchtenden zu schleudern…
    ***
    Der Mann an der Tür erschrak ebenso wie Jessica Black. Er schaute sie an wie ein Gespenst und schüttelte dabei den Kopf. Aber er schaffte es als Erster, das Schweigen zu durchbrechen.
    »Wer sind Sie denn?«
    Jessica hob die Schultern.
    »Wo kommen Sie her?«
    »Bitte…« Sie verstummte schon nach dem einen Wort, schluckte und sagte dann: »Das muss ich Ihnen erklären.«
    »Ja, das meine ich auch.«
    Sie schaute an dem Mann vorbei und suchte mit ängstlichen Blicken die Umgebung ab. Doch es war nichts mehr zu sehen. Weder ein Mensch noch ein Monster, das sich an ihre

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