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1477 - Die Piratin

Titel: 1477 - Die Piratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Überraschungen. Wahrscheinlicher erschien es ihr, daß Ghy-Trunh eigentlich hatte mitkommen wollen, aber durch ihre unvorhergesehene Umschaltung des Psotopis-Transmitters überrascht und „abgehängt" worden war.
    Inzwischen würde er zweifellos gemerkt haben, daß ihm jemand dazwischengepfuscht hatte - und er würde schon dabei sein, den eigenen Transport nach Psotopis schalttechnisch vorzubereiten.
    Sobald der Nakk und der Container nicht mehr im Empfangs-Transmitter standen, würde er für den nächsten Empfang frei sein.
    Die Planta scheute keineswegs den Kampf, aber sie hielt es für ungünstig, wenn sie gegen den Karaponiden kämpfen mußte, während sie sich den Nakken noch nicht willfährig gemacht hatte und nicht wußte, wer oder was sich hier in dem Container befand.
    Sie wirbelte herum und schaltete schnell nacheinander alle Energiezufuhren für den Transmitter aus.
    Niemand würde in ihm rematerialisieren können, bevor sie diese Schaltungen rückgängig gemacht hatte.
    Sie war wieder einmal Herrin der Lage.
    Langsam schritt sie auf den Empfangs-Transmitter zu.
    Plötzlich streckte der Nakk ihr seine verkümmerten organischen Ärmchen entgegen und schrie: „Bleibe fern von mir, du Ungeheuer!"
    Aro To Morre erstarrte Genau dieselben Worte hatte schon einmal ein Nakk ihr gegenüber gesagt: Elejender, der Bruder Xaadors, wobei das Wort Bruder keine biologische Verwandtschaft bedeutete, sondern die seltene Tatsache umschrieb, daß zwei Nakken unter bestimmten Umständen durch den Hyperraum direkt und ohne technische Hilfe kommunizieren konnten.
    Das war bei Elejender und Xaador der Fall, weshalb sie Elejender mit auf. den Flug nach Nansar genommen hatte, um über ihn Xaador zu manipulieren - und zwar auch dann noch, wenn ihr die Droge ausging, die Xaador gefügig machte.
    Elejender hatte ihren Plan jedoch durchkreuzt, indem er seine Psi-Fühler verstümmelte. Weil er dadurch wertlos für sie geworden war und weil sie ihn bestrafen wollte, hatte die Planta ihn in der Nähe einer Sonne mit einer Rettungskapsel ausgesetzt. „Du hättest im Sonnenfeuer verbrennen sollen", flüsterte sie voller Entsetzen, denn sie war abergläubisch und fürchtete, Elejender wäre durch übernatürliche Kräfte gerettet worden. „Das wäre ich, hätte nicht ein Fremder mich gerettet und nach Llokkaran gebracht", erwiderte der Nakk. „Llokkaran heilte mich, aber bevor ich dort den Weg zum Zugang durch das Nichts finden und vielleicht nach Nansar gelangen konnte, fmg mich ein Karaponide ein und schickte mich mit deinem stummen Ebenbild durch einen Transmitter hierher zu dieser Welt, die weit von Nansar entfernt ist. Erneut bin ich dir ausgeliefert, Aro To Morre, aber du kannst mich auch diesmal nicht zwingen, meinen Bruder zu manipulieren, denn er befindet sich nicht hier."
    „Ich werde ihn wiederfinden!" versprach die Planta grimmig.
    Sie war allerdings nur halb bei der Sache, denn Elejenders Bemerkung über das stumme Ebenbild, über ihr stummes Ebenbild, hatte in ihr die dumpfe Ahnung einer gefährlichen Bedrohung für sie geweckt.
    Vorsichtshalber paralysierte sie den Nakken mit ihrem Telecommander, bevor sie daranging, den Container zu untersuchen.
    Sie fand den Öffnungsmechanismus innerhalb weniger Minuten. Eine Schmalseite des Containers glitt beiseite. Im Innern ging das Licht an. Es beleuchtete etwas, das wie ein gläserner Sarg aussah, aber durch Kabel und Rohre mit einer Vielfalt von Geräten verbunden war, die an den Wänden hingen.
    Die Planta trat an das transparente Behältnis heran - und erstarrte, denn sie sah sich selbst.
    Steif und bleich lag ihr mit einer offenen Raumkombination bekleidetes Ebenbild auf einem Polster in dem „gläsernen Sarg". Aro To Morre starrte in das Gesicht und hatte das Gefühl, als kreiste plötzlich Eiswasser in ihren Adern. Sie glaubte, daß der Zauber eines übermächtigen Feindes sie durch die Schaffung ihres stummen Ebenbildes zum Tod verurteilt hatte.
    Aber sie war nicht nur abergläubisch, sondern besaß auch einen sehr starken Selbsterhaltungstrieb, der sich um so stärker regte, je mehr sie bedroht wurde.
    Er flüsterte ihr zuerst ein, daß die Planta in dem Behälter nicht ihr Ebenbild sei - und als sie dadurch ihr klares Denken zurückgewann und sich die Tote oder Schlafende genau anschaute, sah sie, daß sie nicht ihr Ebenbild war.
    Es war eine Planta, das stimmte, aber sie hatte nicht ihre Gesichtszüge. Ihr Gesicht sah überhaupt nicht richtig aus, als hätte es je

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