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1478 - Tiefsee-Schrecken

1478 - Tiefsee-Schrecken

Titel: 1478 - Tiefsee-Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach zu sorglos gewesen.
    Und dann war sie da.
    Wieder einmal musste Carlotta eingreifen, um mich aus einer lebensgefährlichen Lage zu befreien.
    Zuerst erhielt ich einen Stoß, und noch in der Bewegung schnappten mich zwei kräftige Hände, die mich in die Höhe rissen und mich wegschleppten.
    Blitzschnell gewannen wir an Höhe, während unter uns die kleine Insel – mehr eine Sandbank – zerbarst. Atlantis in Miniaturausgabe, so kam es mir irgendwie vor.
    Ich wurde weggerissen und gewann zusammen mit dem Vogelmädchen noch mehr an Höhe.
    Mein Blick jedoch blieb nach unten gerichtet.
    Dort sah das Eiland aus, als hätte jemand an vielen Stellen mit einem Messer hineingeschlagen. So war die Sandbank in zahlreiche Stücke zerfallen, die von einem Sog erfasst und in die Tiefe gerissen wurden.
    Erneut erlebte die Insel ihren Untergang. Nur diesmal nicht durch eine Monsterwelle, sondern durch die Kraft eines Götzen oder Dämons, der hier herrschte.
    Wir erlebten nicht den Ansatz eines Sturms. Die zerstörerische Kraft kam einzig und allein aus der Tiefe.
    Ich hing im festen Griff des Vogelmädchens wie ein Hemd an der Wäscheleine.
    Wir hatten genügend Höhe erreicht, um außer Gefahr zu sein.
    Und die Insel zerbrach immer mehr. Sie bestand nur noch aus Einzelstücken, wobei die Trümmer sich nicht halten konnten und von dem Sog in die Tiefe gerissen wurden.
    »Was machen wir, John? Zurück?«
    Es passte mir zwar nicht, weil ich mich wie ein Verlierer fühlte, aber etwas anderes blieb uns nicht übrig. Außerdem würden die Kräfte des Vogelmädchens bald nachlassen, denn ich war alles andere als ein Leichtgewicht.
    »Okay.«
    »Gut, dann…«
    Ich hörte noch die Worte und danach das Rauschen der Flügel, aber dann veränderten sich die Dinge blitzartig.
    Die letzten Reste der Insel wurden von dieser Gewalt aus der Tiefe verschluckt, als zugleich eine Gegenreaktion entstand.
    Wie bei einem Vulkan wurde etwas aus der Tiefe hervorgeholt und nach oben gespuckt.
    Kein Wasser, auch keine Trümmer, sondern eine Mischung aus Mensch und Monster. Und dieses Wesen raste in die Höhe, um mit uns abzurechnen…
    ***
    Mir stockte dabei der Atem, und ich glaubte, dass es dem Vogelmädchen nicht anders erging. Ich hörte von Carlotta keinen Laut.
    Die Überraschung war einfach zu stark.
    Was schoss da auf uns zu?
    Es war Elaine.
    Nur hatte sie sich verändert. Der nackte Körper war noch vorhanden, aber er war aufgedunsen und erinnerte an einen großen Ballon.
    Es passierte urplötzlich, und ich musste zugeben, dass ich so etwas noch nicht erlebt hatte. Der Tiefsee-Schrecken zeigte sich mit aller Macht, denn der schöne Frauenkörper war alles andere als schön und makellos in seinem Innern. In ihm hatte sich ein Geist befunden, der jetzt freikam. Als der Körper explodierte, fegte zugleich ein schreckliches Wesen in die Luft. Es hatte ein grauenvolles Gesicht, wobei der Begriff schon mal nicht stimmte, denn dieses Gesicht war nichts anderes als eine bösartige Fratze. Sie wurde fast von der Dunkelheit verschluckt, aber ich sah noch die violette Haut und die beiden Höhlen in diesem Gesicht, die wohl so etwas wie Augen darstellen sollten.
    Zudem stimmte die Perspektive nicht. Das Gesicht war zusammengedrückt. Dadurch wirkten die Augen noch schlitzartiger und auch mehr in die Breite gezogen.
    Eine Haut wie die bei einem Nashorn. Dazu die Nase, die nicht mehr als ein Stumpf war. Das Maul sah ich nicht, weil es von einer breiten Kralle verdeckt wurde, die uns das Monster entgegenstreckte.
    Das also war der Dämon.
    Und er hatte in der nackten Elaine gesteckt. Auch deshalb hatte sie damals als Einzige überleben können. Woher dieser Dämon kam, wusste ich nicht. Er konnte in einer der zahlreichen Dimensionen gelauert haben, die das Böse erschaffen hatte.
    Und jetzt wollte er mich und Carlotta!
    War er echt, oder war er nur ein Geist? Ich hatte keine Ahnung.
    Wir konnten wählen. Entweder wir flohen, oder wir stellten uns ihm. Bei einer Flucht würde er uns trotzdem erwischen, also entschloss ich mich, ihn zu stellen.
    »Flieg auf ihn zu!« schrie ich Carlotta ins Ohr.
    »John, das ist…«
    »Frag nicht – tu es!«
    »Okay!«
    Ich erlebte den Schwung, als wir starteten. Ich hörte das Rauschen der Flügel über mir. Aber das waren nur Begleiterscheinungen, um die ich mich nicht kümmerte. Mir ging es um etwas anderes. Ich wollte direkt an ihn herankommen, und zwar so nahe wie möglich, und dann zum letzten Mittel

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