1478 - Tiefsee-Schrecken
Erde gekrochen, und hatte sich in der Umgebung verteilt.
Ich deutete das Licht auch als Kraft, die aus einer magischen Zone gekommen war.
Wir schauten uns an und ließen den Blick nicht voneinander. Ich sah kein Lächeln auf den starren Zügen, und auch die Augen blieben leblos.
Hier stand ein Zombie vor mir, eine Tote, die…
Nein, meine Gedanken stockten. Ich merkte, dass diese Wahrheit nicht so leicht war. Da gab es einige Unterschiede zu den normalen Zombies, die ich kannte.
Sie gehörte nicht zu denen, die angriffen, um Menschen auf eine grausame Art und Weise zu töten. Das hier lief alles anders. Ich wusste es nicht genau, ich spürte es nur.
Mich hatte sie gewollt, nur darum ging es ihr, und ich fragte sie, warum sie unbedingt mich haben wollte.
»Es wird wieder alles von vorn beginnen«, hörte ich ihre Antwort.
»Alles ist ganz einfach…«
»Ach ja?«
»Es ist viel Zeit vergangen, doch jetzt bin ich zurück. Als einzige Person, und ich habe die Vorgänge aus der damaligen Zeit nicht vergessen. Ich war es, die die Männer für unseren Gott holte, und ich bin es heute wieder. Nicht alles, was verschwindet, ist auch für immer weg. Hier ist ein Teil wieder an die Oberfläche gestiegen, und das mit all seinen verfaulten und zu Skeletten gewordenen Toten, bei der ich die einzig Lebende bin.«
»Ich weiß es. Nur du bist da.«
»Sicher, schöner Mann.«
»Und du willst dort weitermachen, wo du aufgehört hast.«
»Das habe ich mir vorgenommen.«
Ich lächelte, obwohl mir nicht danach zumute war. »Nur gehören immer zwei dazu. Und ich denke, dass du mich nicht so leicht zu dir holen kannst. Die Zeiten haben sich geändert, Elaine.«
»Vieles ist gleich geblieben, und ich kann dir sagen, dass es auch den Dämon noch gibt.«
Sie bluffte nicht, das wusste ich. Das hatte Elaine nicht nötig, aber zu Gesicht bekam ich ihren großen Beschützer nicht.
Da sich Elaine so sicher bewegte, ging ich davon aus, dass er sich auf der Insel aufhielt, nur suchte ich vergeblich nach einem Versteck, wo er sich verborgen haben konnte. Es war aber auch möglich, dass er sich unter der Erde befand.
Wie stark war Elaine?
Darüber machte ich mir auch meine Gedanken. Auch wenn es nicht so aussah, wir gehörten nicht zusammen. Wir standen uns als Feinde gegenüber. Es war ein gegenseitiges Abwarten und Belauern.
Mich machte besonders betroffen, dass mein Kreuz keine Reaktion zeigte, aber ich war trotzdem davon überzeugt, dass hier eine Magie wirkte.
Das Kreuz hatte ich Elaine bisher noch nicht gezeigt. Ich startete einen Test und holte es hervor. Sie beobachtete mich dabei, und auch ich schaute sie an. Beide waren wir gespannt, was wohl gleich passierte.
Nichts tat sich.
Das Kreuz lag auf meiner Hand, und sie schaute es an. Kein Zittern durchlief ihren schönen Körper, der von den Formen her so makellos war. Klar, dass die Männer damals auf sie geflogen und danach in ihr Verderben gerannt waren.
Aber welchem Dämon oder Götzen hatte sie gedient? Das herauszufinden war mir bisher nicht gelungen, und so war ich bereit, einen ersten Test zu machen.
Sie erwartete mich. Auch als ich auf sie zuschritt, reagierte sie nicht. Keine Geste der Abwehr, sie erwartete mich, und auf ihren Lippen lag sogar ein Lächeln.
Und doch veränderte sich etwas.
Ich hatte sie beinahe zum Greifen nahe erreicht, als mir etwas auffiel. Nicht eine äußere Veränderung, es war der Geruch, der mich nicht nur störte, sondern mich schon anwiderte. Ich zog die Nase kraus und schnüffelte.
Ja, es gab keine Täuschung. Den Geruch hatte ich mir nicht eingebildet.
Es war ein Gestank…
Er stieg mir in die Nase, und wenn mich nicht alles täuschte, dann war es der widerliche Gestank, den ich aus Leichenkellern kannte, wo Tote lagen, die allmählich vor sich hinfaulten.
Woher kam er?
Aus dem Boden nicht, auch nicht aus der Luft. Es gab nur die eine Möglichkeit, dass die schöne Elaine ihn absonderte. Diese makellose nackte Frau, die bewegungslos vor mir stand und deren Haut so glatt war.
Und jetzt merkte ich, dass mein Kreuz reagierte. Es waren leichte Wärmestöße, fast wie eine Abwehr, aber mehr auch nicht. Gleichzeitig bemerkte ich das leichte Vibrieren unter meinen Füßen. Die Insel begann zu beben, und ich musste damit rechnen, dass sie wieder versank.
Elaine öffnete den Mund. Diesmal vernahm ich in meinem Kopf keine netten Worte. Sie schickte mir einen widerlichen und irgendwie grunzenden Schrei entgegen, der wahrlich nicht zu
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