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148 - Der Herr der Teufelszwerge

148 - Der Herr der Teufelszwerge

Titel: 148 - Der Herr der Teufelszwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zu stoppen.
    Ich sprach mit meinen Freunden darüber.
    »Es ist natürlich ein Risiko«, sagte ich.
    »Du meinst, die Kraft des Diskus’ könnte Cardia auch schaden«, sagte Roxane, die Hexe aus dem Jenseits.
    »Ja, das wäre möglich«, gab ich zu.
    »Die Scheibe könnte aber auch helfen«, bemerkte Mr. Silver. Er sah seinen Sohn an. »Was meinst du, Metal, sollen wir es riskieren?«
    »Vielleicht kann Cnahl den Diskus zuerst testen«, antwortete Metal.
    Wir fanden alle, daß das eine gute Idee war. »Wärst du dazu bereit, Cnahl?« fragte ich Cardias väterlichen Freund.
    »Um Cardia zu retten, würde ich jedes Wagnis auf mich nehmen«, antwortete der dünne Mann.
    Ich fingerte in meinem Hemdkragen und zog die Kette heraus, an der der Diskus hing.
    Cnahl betrachtete die handtellergroße milchig-silbrige Scheibe, die aus einem Material bestand, das sich nicht analysieren ließ. Er zögerte, den Diskus, dem vernichtende Kräfte innewohnten, anzufassen.
    Als Cardia einen lauten Seufzer ausstieß, zuckte Cnahl kurz zusammen, und dann berührte er den Dämonendiskus mit ausgestreckten Fingern.
    In diesem Augenblick standen wir alle unter Strom.
    Wie würde der Dämonendiskus auf die Berührung reagieren?
    Was für Folgen hatte die Berührung auf den alten Reisenden?
    Es passierte nichts – überhaupt nichts. Als ich das geistig verarbeitet hatte, atmete ich erleichtert auf und entspannte mich. Wenn die Berührung für Cnahl ungefährlich war, würde sie es auch für Cardia sein.
    Mir war klar, daß ich der Hellseherin mit dem Dämonendiskus nicht ihre Seele ersetzen konnte. Ich wäre schon hoch zufrieden gewesen, wenn es mir gelungen wäre, ihren Verfall erheblich zu verzögern, damit wir diesen Zeitdruck nicht ständig im Nacken hatten.
    »Wir hängen ihr den Diskus um den Hals«, sagte ich. »Hebt sie hoch.«
    Roxane und Cnahl faßten unter Cardias Kopf, und ich streifte die Kette drüber. Ich bettete die Scheibe zwischen die Brüste des Mädchens und richtete mich langsam auf.
    Was würde nun geschehen?
    »Was hast du gespürt, als du den Diskus berührt hast?«
    wollte ich von Cnahl wissen.
    »Ein leichtes kaltes Prickeln«, antwortete der Magere.
    »Hattest du Angst? Fühltest du dich gefährdet?«
    Cnahl schüttelte den Kopf. Er griff nach einem feuchten Tuch und wischte den grauen Schweiß von Cardias Stirn. Mir kam es so vor, daß sie nicht mehr so heftig atmete, und es schienen sie auch keine wilden Träume mehr zu plagen.
    Plötzlich schnappte Cnahl nach Luft.
    Ich erschrak, befürchtete, daß sich die Berührung des Diskus jetzt erst auswirkte, aber dann sah ich Begeisterung und Freude in seinen nachtschwarzen Augen.
    »Cardias Stirn! Seht nur! Seht sie euch an!« rief Cnahl aufgeregt aus.
    »Ich sehe nichts«, sagte Mr. Silver.
    »Eben.« Cnahl nickte heftig. »Eben. Kein neuer Schweiß tritt aus den Poren. Das ist ein gutes Zeichen. Das Siechtum scheint gestoppt zu sein. Tony Ballard, dein Diskus hat ein Wunder vollbracht, auf das ich nicht mehr zu hoffen wagte. Hab vielen Dank. Hab Dank.« Er griff nach meiner Hand und schüttelte sie eifrig.
    Mir fiel fürs erste ein Stein vom Herzen.
    Jetzt hatten wir die Zeit, die wir brauchten, um Lenroc zu finden.
    Aber nicht allzu viel, denn sonst konnten wir nicht verhindern, daß Sammeh von Lenroc zum Höllenzwerg gemacht wurde und für immer für Cardia verloren war.
    ***
    Eine gewaltige magische Entladung traf Broon. Der Zwerg kreischte auf und durchschlug eine der Türen wie eine Kanonenkugel. Hart landete er auf dem Boden.
    »Ich habe ihn gewarnt«, sagte Zenn zu Baer und Conti.
    »Aber er wollte sich nicht beherrschen.«
    Lenroc folgte dem ungehorsamen Zwerg und geißelte ihn mit magischen Peitschenschlägen.
    Man konnte nichts sehen, hörte es nur pfeifen und klatschen, und nach jedem Klatschen brüllte Broon laut auf. Als der Zwerg hochgehoben wurde, schrie er wie am Spieß.
    Er flog gegen die Wand und landete auf dem Boden.
    Verzweifelt flehte er, Lenroc möge aufhören, doch der Dämon schien die Absicht zu haben, ihn langsam umzubringen.
    Broon röchelte in Lenrocs magischem Griff und bat um Vergebung.
    »Du hast meinem Verbot zuwidergehandelt!« herrschte ihn der Dämon an.
    »Es ist meine Bestimmung, zu töten!« jammerte Broon.
    »Aber nur, wenn ich es dir befehle!«
    »Ich konnte mich nicht beherrschen, der Drang war zu stark. Ich habe doch nur getan, wozu du mich geschaffen hast. Ich habe dir eine Seele besorgt.«
    »Wenn ich eine Seele haben will,

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