148 - Operation Harmagedon
Transporter –«
»Wir und eine kleine Begleitmannschaft benutzen einen Gleiter«, unterbrach ihn Crow. »Die U-Men werden schwimmen.«
»Schwimmen?!« Mountbattons Stimme klang ungläubig.
»Sie werden noch feststellen, dass diese organischen Roboter praktisch unzerstörbar sind«, entgegnete Crow.
»Machen Sie sich keine Gedanken. Wir werden rechtzeitig dort sein, um den Angriff der Allianz abzufangen«, sagte Crow.
Mountbatton nickte. »Der Sol ist sehr zufrieden mit Ihrer Unterstützung. Ihr Junges wird Ihnen unverletzt übergeben, sobald die Allianz geschlagen ist.«
Crow konzentrierte sich auf die so vertrauten und geliebten Gesichtszüge seiner Tochter Lynne, und er bemühte sich, an die zweite zugesagte Gegenleistung der Daa'muren zu denken: die uneingeschränkte Herrschaft über Meeraka.
Der Lärm der Schritte verstummte, der vierzigste Hunderterblock stand.
Sie schritten die Reihen ab.
Brustharnische mit immer höheren Ziffern glitten an ihnen vorbei. Schließlich blieb Crow stehen, nestelte noch einmal an seinem Mikrofon und erhob dann seine Stimme: » U-Men! Im Laufschritt geht es zunächst nach Südwesten bis zur Mississippi-Mündung! Dort warten acht Transportschiffe!« Die Schaufelraddampfer stammten aus dem Fuhrpark der Nordmänner; Crow hatte sie schon vor Wochen hierher schaffen lassen. »Über den Mississippi und den Missouri werden sie uns zunächst weit in den Nordwesten hinauf bringen. Danach geht es nordwärts durch Kanada und mit weiteren Schiffen nach Asien hinüber! Dort, am Kometenkrater, wartet eure Feuertaufe auf euch!«
Durch den Gang zwischen zwei Hunderterblocks hindurch schritten Crow und die menschengleiche Kreatur im braunen Wildlederanzug zu einer Fertigbau-Halle, in der sich ein Großraumgleiter aus den Beständen Miki Takeos verbarg. Eine Mannschaft aus Soldaten und Wissenschaftlern, die bislang mit der Produktion der U-Men betraut gewesen waren, war auf dem Schwebefahrzeug geschult worden. Crow ließ niemanden hier zurück, der sein Geheimnis im letzten, ungünstigsten Moment doch noch ausplaudern konnte.
Er und Mountbatton stiegen ein, der Gleiter hob ab. Bald glitt er mit fünfzig und mehr Kilometern pro Stunde nach Südwesten. Ohne ihre Blockformation wesentlich zu verändern, spurteten die U-Men hinter ihm her…
***
Berlin, September 2521
Die Doyzdogger kläfften und geiferten. Der Hundemeister hatte sie auf dem Wehrgang der Stadtmauer angekettet. Unten öffnete der Metallmann namens Takeo das Osttor. Bulldogg trat an das Geländer und spähte in die Gassen der Siedlung hinunter.
»Platz! Ruhig!« Wieder und wieder musste Rudgaar an Greifs Kette reißen, um ihn zur Ruhe zu zwingen. Hockte der schwarze Rüde auf den Hinterläufen und gab vorübergehend Ruhe, dann war es ein Leichtes, auch die elf jüngeren Tiere zu beruhigen. Die Doyzdogger mochten die Fremden in der Siedlung nicht. Sie mochten sie so wenig, dass Rudgaar unmöglich gemeinsam mit diesen starken Kriegern nach Osten ziehen konnte, obwohl er und Bulldogg das gern getan hätten.
Am allerwenigsten ertrugen die Doyzdogger den Koloss aus Fleisch, Muskeln und Knochen, der vor drei Tagen nach Beelinn gekommen war. Lauter merkwürdige Gestalten hatte er mitgebracht: dürre, ausgemergelte Knochengerüste in meist schwarzen Kutten; stämmige Krieger in Lederharnischen mit gespaltenen Mäulern und hundeartigen Gesichtern, und kahle, hochgeschossene Burschen mit Krummsäbeln und schleimtriefenden Krüppelfressen. Nosfera nannten sie sich, Wulfanen und Guule – Figuren zum Fürchten.
Den drei Meter hohen Fleischkoloss nannten diese wiederum G-13. Meist ging G-13 gekrümmt, doch wenn er sich aufrichtete, maß er sicher drei Meter oder mehr. Seine Haut war bleich und fast haarlos, nur sein großer Schlund war pelzig und gespalten dazu. Ein Geflecht dicker Muskelstränge überzog seine Schultern, seinen Brustkasten, seinen Bauch.
Sein Nacken war der eines Wakudas, in seinen Pranken hätte der große Schädel Bulldoggs Platz gefunden.
Unten am Osttor verabschiedete dieser G-13 sich eben jetzt von Takeo. Deswegen hatten die Doyzdogger angeschlagen.
Takeos Eisenmänner flankierten die Szene. Einige hielten die Zügel von Andronen fest – ein Geschenk Takeos an G-13 und seine monströsen Gefährten. Vermutlich wollte der Mann aus Metall, der Beelinn nach der Daa'muren-Attacke wieder zu einem sicheren Ort gemacht hatte, die Truppe so schnell wie möglich loswerden.
Die Doyzdogger knurrten böse, die Mutanten
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