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148 - Operation Harmagedon

148 - Operation Harmagedon

Titel: 148 - Operation Harmagedon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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weitergeben würde…
    ***
    London, Anfang Oktober 2521
    Die Queen begrüßte die Besatzung der Zentrale, indem sie in unbestimmte Richtung nickte und dabei ihr offizielles Lächeln aufsetzte. Danach stieg sie die Stufen zwischen den Arbeitsbuchten zu Leonard Gabriel hinauf. »Es ist das erste Mal, dass Verbände der Community-Force so tief in unerforschte Regionen vordringen«, sagte sie, während sie die Stufen nahm. »Macht Sie das nicht auch ein wenig stolz, Sir Leonard?«
    Neben ihm, auf der obersten Stufe der Kommandozentrale, blieb sie stehen. Ihre Augen leuchteten, als sie die Asienkarte auf dem Wandmonitor betrachtete. »Und es ist das erste Mal in der Geschichte der Communities, dass wir innerhalb einer derart breiten Militärallianz operieren.« Sie wandte ihr schönes Gesicht dem Prime von Salisbury zu. »Ich finde das alles sehr aufregend, Sir Leonard. Was meinen Sie – schreiben wir Geschichte in diesen Tagen?«
    Keine Falte seiner harten Miene reagierte auf ihr Lächeln.
    »Die Menschheit steht vor der größten Herausforderung seit ›Christopher-Floyd‹, Eure Majestät, in der Tat.« Leonard Gabriels Stimme klang rau und tief. »Aber bitte bedenken Sie: Nach der Operation Harmagedon, nach der Entscheidungsschlacht, wird möglicherweise nichts mehr so sein, wie wir es gewohnt sind.« Sir Leonard spürte den naiven Optimismus, der die Königin beseelte. Deswegen formulierte er seine Einschätzung der aktuellen Situation so drastisch wie möglich. »Es wird ein harter Kampf werden, Eure Majestät, ein Kampf auf Leben und Tod. Wir sollten nicht damit rechnen, dass viele EWATs zurückkehren werden.« Ein Schatten schien über das Gesicht der Queen zu fallen. »Vielleicht wird sogar niemand mehr nach London zurückkehren…«
    »Sie sollen mich nicht auf den Untergang Londons vorbereiten, Sir Leonard!«, fuhr Victoria II ihm ins Wort.
    »Einen Lagebericht bitte! Fakten will ich hören, sonst nichts!«
    Er deutete eine Verneigung an. Seine Augen funkelten, seine Miene blieb unbewegt. Er war Prime von Salisbury, und die Queen hatte ihm nichts zu sagen. Doch Sir Leonard war viel zu souverän, um sich auf einen Streit mit der in seinen Augen unreifen Frau einzulassen. »Die Verbände von General Priden und Mr. Black haben den Ural in den Morgenstunden erreicht«, berichtete er. »Sie haben ihre Kämpfer in dreizehn Regimenter aufgeteilt und überqueren in diesen Stunden das Gebirge.« Sir Leonard deutete auf die Karte und die entsprechenden Pfeile. Die angestrebte Zangenbewegung nahm allmählich Konturen an.
    »Miki Takeo ist schon in der vergangenen Nacht mit seinen Robotern und tausendzweihundert Infanteristen verschiedener Stämme und Völker zu General Yoshiros EWAT-Verband in der kasachischen Steppe gestoßen. Sie brechen heute Abend in Richtung Kometenkrater auf. Radek mit seinen Nosfera steht noch achtzig Kilometer vor dem Ural. Mein Sohn wird das Gebirge wohl erst in drei Tagen erreichen. Am Wolgalauf ist ein kleines Barbarenheer unter dem Kommando von Verbündeten aus Berlin zu ihm gestoßen. Bulldogg und Rudgaar, heißen die Männer. Sie spielten eine gewisse Rolle bei der Vernichtung der Daa'murin Est'sil'aunaara.«
    Die Namen lösten bei der Queen ein Stirnrunzeln aus.
    Weder kannte sie die Männer, noch fand sie deren Namen besonders ansprechend. »Und die Insektoiden?«
    Sir Leonard deutete auf einen Pfeil zwischen dem Ural und dem Ringgebirge, das den Kometenkrater wie ein Wall umgab.
    »Sie sind bisher am weitesten vorgerückt. Ein Kontaktteam Blacks ist mit einem gepanzerten Fahrzeug zu ihnen gestoßen. Sie brennen auf ihren Angriffsbefehl.«
    »Ist das General Crow?« Die Queen deutete auf drei Pfeile, die auf dem Pazifik etwa zweitausend Kilometer vor der Westküste Nordamerikas zu sehen waren.
    »Nein, Eure Majestät, das sind die Verbände Fudohs und der Unsterblichen aus Amarillo. Crow und seine fünfhundert WCA-Soldaten befinden sich im Augenblick hier.« Er zeigte auf einen Pfeil am Nordrand Kanadas.
    »Der Fuchs hält also Wort?«
    »Es sieht ganz so aus, Eure Majestät.« Sir Leonard zuckte mit den Schultern. »Natürlich kann ich seine Angaben nicht überprüfen, aber bis jetzt gibt es keine Hinweise, die unser Misstrauen gegen ihn bestätigen würden.«
    »Und…« Die Queen wich Sir Leonards Blick aus und fixierte erneut die Karte. »Und der Commander?«
    »Drax? Wir hatten zuletzt gestern Nacht Funkkontakt mit Amarillo. Bei der Gelegenheit hat er den Start des Shuttles in

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