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148 - Operation Harmagedon

148 - Operation Harmagedon

Titel: 148 - Operation Harmagedon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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denn der Angriff kann nur Erfolg haben, wenn wir gemeinsam losschlagen.«
    »Das heißt also: Mit der ersten Feindberührung können wir erst in zehn, frühestens acht Tagen rechnen«, resümierte Rudolph.
    »So ist es, Captain«, sagte Yoshiro. »So um den neunten, zehnten Oktober herum, schätze ich. Vorausgesetzt, die Daa'muren kommen uns nicht zuvor und greifen zuerst an.« Er zog die Brauen hoch und wandte sich an seine zwölf Kommandanten. »Und vorausgesetzt, sie zünden nicht vorher ihre Nuklearbombenkette…«
    ***
    Ural, Osthang, Höhe 54. Breitengrad Nord, Ende September 2521
    Sie kamen schnell voran. Die Insektenkrieger verhielten sich diszipliniert und gaben ihr Bestes, doch das taten sie immer.
    Chorr'nizz wusste, welchen Verbündeten er den raschen Vormarsch in erster Linie zu verdanken hatte: der trockenen Witterung und dem steten Südwestwind.
    Am einundzwanzigsten Tag nach ihrem Aufbruch aus Aarachne erreichten die ersten Andronengeschwader des Gelbschwarzen jenen langen Gebirgszug, von dem seine Königin gesagt hatte, dass er Euree und Asien trenne. Mit einer kleinen Truppe von Spähern hatte Chorr'nizz ihn in den letzten beiden Monaten bereits zweimal überflogen.
    Ul'anbar kommandierte die Vorhut aus einundvierzig Andronen mit jeweils drei oder vier Kriegern in den Sätteln und bedeckt mit Hunderten kleinster Insekten. Sie landeten einen halben Tag vor Chorr'nizz in den Waldhängen des Urals.
    Als der gelbschwarze Hüne mit der Hauptstreitmacht Aarachnes zu ihr stieß, hatte Ul'anbar bereits Unterschlüpfe erbauen und Nahrung sammeln und jagen lassen. Die Insektoiden würden ein paar Tage in den Wäldern der Osthänge des Urals lagern. Zeit zum Ausruhen, zur Pflege der Reitinsekten und zum Fressen. Zeit für die Humanoiden, sie zu suchen und Kontakt mit Chorr'nizz aufzunehmen.
    Die Insektoiden der Königin Ch'zzarak landeten auf einer Länge von etwa vierzehn Kilometern in den Waldhängen.
    Nach Ul'anbar mit der Vorhut ging Chorr'nizz mit nicht ganz zehntausend Kämpfern im Unterholz und zwischen Felsvorsprüngen nieder. Ihm folgte nach und nach das restliche Heer in größeren oder kleineren Verbänden. Die letzten Gruppen erreichten den Osthang des Urals dreizehn Stunden nach Ul'anbars Ankunft. Das Warten auf einen Boten der Humanoiden zog sich hin.
    Am Ende des dritten Rasttages meldeten Späher einen wandernden Busch ein paar Kilometer weiter nördlich im Westhang des Gebirges. Chorr'nizz befahl achtzig Kriegern, ihre Reitinsekten zu satteln, und zog mit ihnen und dem Späher nach Norden. Auch den Sprechseher Gir'rll nahm er mit.
    Was sein Späher als »wandernden Busch« bezeichnet hatte, entpuppte sich als ein mit Laub getarntes Fahrzeug. Chorr'nizz erkannte es sofort an den schlaffen, teilweise verblassten Blättern. Das Fahrzeug walzte in südlicher Richtung durch den Wald, brummte gefährlich, und unter ihm riss die Erde auf und brachen die Äste.
    Chorr'nizz ließ das getarnte Fahrzeug umzingeln. Es hielt an, und ein Humanoider kroch aus dem vertrockneten Laub.
    Der Gelbschwarze stieg von seiner Androne, winkte Gir'rll zu sich und ging dem Humanoiden entgegen. Der blieb stehen und gestikulierte ängstlich, als wollte er um Frieden bitten.
    »Wer bist du?«, sprach Gir'rll ihn auf Befehl des Gelbschwarzen an.
    »Ein Gesandter des Zaritschs Mr. Black und der Generalin Priden«, übersetzte der Sprechseher die Antwort. »Ich bin beauftragt, die Vorhut der Operation Harmagedon zu begrüßen und weiter Richtung Osten zu führen…«
    Unter dem Haufen aus Gestrüpp verbarg sich ein Wagen, der aus eigener Kraft fahren konnte und den seine humanoiden Steuermänner »ARET« nannten. Am Morgen des nächsten Tages folgten Chorr'nizz und Ul'anbar ihm die östlichen Waldhänge des Urals hinunter und hinein in eine weite Ebene, die an fernen Horizonten in den Himmel überzugehen schien.
    Von Nordosten her blies ein kalter Wind, und die dunklen Wolken hingen so tief über dem versteppten Buschland, als setzten sie gerade zur Landung darin an.
    Chorr'nizz' Streitmacht bewegte sich auf einer breiten Front von etwa zehn Kilometern in Richtung Osten. Weit über tausend Kilometer lagen noch vor ihnen. Dennoch ging es nur mit geringer Geschwindigkeit voran. Kaum jemand benutzte sein Reittier oder flog aus eigener Kraft. Vorläufig hatte das Heer aus Aarachne es nicht eilig. Das sollte sich erst ändern, wenn der Humanoidenführer im ARET über ISS-Funk den Befehl zum Angriff erhalten und ihn an Chorr'nizz

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