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1480 - Die Verbannten von Maahkora

Titel: 1480 - Die Verbannten von Maahkora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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niemand an die Einwirkung eines Feindes von außen denken. Übernimmst du die Koordination der Widder-Schiffe?"
    Adams nickte. „Zur Sicherheit operieren wir getrennt. Die Einsatzflotte wird sich abseits vom Experimentalteam halten."
     
    *
     
    Beim Anblick des Roboters wußte man nie, ob man lachen oder weinen sollte. Drei gegeneinander versetzte xförmige Metallstücke bildeten den Rumpf der Maschine, der von Hunderten von borstenartigen Beinen gestützt wurde. Darüber erhob sich eine schimmernde Kuppel, die sich aus sechs Metallbügeln zusammensetzte. Unter ihr hing an drei dünnen Fäden eine blaue Kugel. Sie bildete offensichtlich den Sitz des organischen Teils des positronischbiologischen Roboters. Jeder Posbi besaß einen etwa faustgroßen Zellplasmazusatz, der über halborganische Nervenstränge, die sogenannten Bioponblocks, mit den Steuerschaltungen der eigentlichen Befehlspositronik verbunden war. Der Roboter verfügte über drei äußerst biegsame Arme, die jeweils von einem der xförmigen Körperteile abstanden. „Es geht los!" verkündete die Maschine. „Beeilt euch. Ich werde euch führen. Wir brechen auf. Vertraut euch mir an, dem Orbiter des Ritters! Ich, Pantalon, werde euch in den Kampf führen."
    „Kampf? Oweh!"
    Etwa dreißig Matten-Willys stoben nach allen Seiten auseinander. Sie bildeten winzige Gliedmaßen aus, auf denen sie sich zu beachtlicher Geschwindigkeit beschleunigen konnten. Ehe Pantalon sich's versah, waren sie aus seinem Blickfeld verschwunden. Die sechs Metallbügel bewegten sich zitternd hin und her, und die unter ihnen aufgehängte Kugel begann zu rotieren. „Vertraut der Optik und der Ortung eines Orbiters", rief er ihnen hinterher. „Ich werde euch den Weg zum Glück weisen!"
    Seine Worte verhallten ungehört, die Matten-Willys hatten das Weite gesucht. Sie waren in den weitverzweigten Räumen und Korridoren der BOX-17411 verschwunden.
    Pantalon machte sich resignierend auf den Weg zur Steuerzentrale. Er hatte aus dem Funkverkehr entnommen, daß sich die HALUTA im Anflug auf den Orbit befand, in dem die BOX geparkt war. Icho Tolot und seine beiden Artgenossen kehrten zurück, und die Tatsache, daß er nach einer langen Zeit endlich wieder in der Nähe seines Ritters sein durfte, machte Pantalon euphorisch. Er begegnete mehreren anderen Posbis, die durch die Anlagen der untersten Ebene eilten, um Aufträge auszuführen.
    Er verwickelte sie in Gespräche, aber sie beachteten ihn nicht.
    Das war zuviel für den Posbi. Er suchte auf direktem Weg die Steuerzentrale des Schiffes auf und wollte sich beschweren. Die äußeren Umstände ließen es jedoch nicht zu, daß Pantalon sich wieder einmal unsterblich blamierte.
    Nicht nur Varonzem befand sich als stummer Zuschauer in dem vieleckigen Raum. Ein Haluter war vor kurzem über einen der Transmitter eingetroffen und unterhielt sich mit dem Teil des Zentralplasmas von Dongan, das die BOX-17411 mit sich führte. Pantalon klatschte erleichtert die Arme gegen den Körper. Es krachte und schepperte, und die anwesenden Lebewesen wurden auf ihn aufmerksam.
    Bei dem Haluter handelte es sich um Tenquo Dharab, und das erleichterte Pantalon ungemein. Zu Lingam Tennar hielt er lieber vorsichtige Distanz. Mit dem zwergenwüchsigen Haluter war nicht gut Kirschen essen, wie die Terraner sagten. „Dharab, wo geht es hin?" fragte Pantalon und postierte sich neben dem Haluter. „Was ist das Ziel der Reise?"
    Natürlich wußte er es längst, denn wie allen Posbis standen ihm sämtliche Funkverbindungen der BOX zur Verfügung. „Du störst", verkündete der Haluter und breitete ruckartig die Arme aus. Pantalon brachte sich mit einem heftigen Schwung zur Seite in Sicherheit und gelangte dadurch vor den Nakken. Varonzem hing wie immer reglos auf seinem Antigravsockel und verfolgte die Vorgänge um sich herum ohne sichtbare Anteilnahme. „Gib du mir eine Antwort, hochedler Psispürer!" sagte er.
    Varonzem tat das, was er immer tat. Er schwieg und beobachtete nur. Pantalon wartete eine Weile, dann trollte er sich. Enttäuscht verließ der Posbi die Zentrale und suchte sich einen Weg zu einer der Schleusen. Durch Zufall lief ihm einer der Matten-Willys über den Weg. Pantalon erkannte ihn an den einseitigen Bewegungen, die von einer Verwachsung oder Wucherung stammten. „Kannst du mir helfen, Reddeldich?" fragte der Posbi leise. „Ich flehe dich an!" Der Matten-Willy blieb entsetzt stehen. „Bei allen Miniatursonnen der Hundertsonnenwelt!"

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