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1480 - Die Verbannten von Maahkora

Titel: 1480 - Die Verbannten von Maahkora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wußte, hatte er genau die Rhythmen beobachtet und konnte das Eintreffen des Lebensimpulses auf die Stunde genau bestimmen. Er traf ohne jede Verzögerung ein. Jetzt aber War es anders. Der Stratege fragte sich nach den Ursachen. War das Supremkommando mit ihm unzufrieden? Hatte er sich einen Fehler geleistet, ohne es zu merken? Oder hing es damit zusammen, daß er über sich selbst zuviel wußte? Der Cantaro spürte, wie das Unwohlsein in ihm emporkroch. Seine Hände klammerten sich um die Lehnen des Sessels, in dem er saß. Er bekam seine fahrigen Augen unter Kontrolle und fixierte den Gefangenen. „Du weißt nicht viel über Widder, ich sehe es dir an. Deine Augen sind groß und dunkel. Du bist ein verspielter Typ. Wahrscheinlich weißt du nicht einmal recht, wieso du überhaupt für die Untergrundorganisation und gegen das Wohl der Milchstraße gearbeitet hast."
    „Gegen das Wohl der Galaxis? Nein, davon weiß ich nichts. Ich hatte mich einer guten Sache verschrieben, Herr."
    „Das habe ich mir gedacht. Ihr Terraner seid auch nicht intelligenter als all die anderen Völker. Das Galaktikum hat euch vermutlich Jahrhunderte für dumm verkauft. Wißt ihr nicht, daß wir Cantaro es waren, die dafür sorgten, daß es die Milchstraße überhaupt noch gibt?"
    „Nein", sagte Robbery matt. „Wir wissen es nicht. Niemand hat uns je etwas darüber erzählt."
    „Es wundert mich sehr, weil du von Terra kommst. Aber vermutlich haben die Widder dein Erinnerungsvermögen gelöscht. Nicht wahr?"
    „Ich weiß es nicht, Stratege Drenshoor!"
    Das schwammige Gesicht des Gefangenen wuchs in die Breite und in die Höhe. Der Cantaro riß die Augen auf und preßte dann fest die Augenlider zusammen.
    Es begann schon wieder. Sein Kreislauf machte nicht mit, und er fühlte sich immer matter und schwächer. „Du bist ein armes Geschöpf", stieß er hervor. „Ein unnützer Esser auf Maahkora. Wir sprechen uns bald wieder. Du könntest ein brauchbarer Kundschafter sein, Robbery."
    „Ja", sagte der Gefangene leise. Deutlich war ihm die Verwunderung anzusehen. „Rechne es meiner Großzügigkeit an, daß du am Leben bleiben darfst", ächzte Drenshoor. „Und jetzt geh. Roboter, führt ihn hinaus."
    Zwei der sechs Maschinen traten neben den Terraner und warteten, bis dieser sich umgewandt und in Bewegung gesetzt hatte. Sie brachten ihn hinaus in den Korridor. Drenshoor bekam undeutlich mit, wie er sich dort noch einmal umwandte und Zeuge des Anfalls wurde, den der Stratege hatte.
    Drenshoor hatte sich erhoben und wollte von dem Sockel h'eruntersteigen. Er schaffte es nicht. Sein syntronischer Gehirnteil gab Alarm, und die Roboter eilten auf ihn zu und fingen ihn auf.
    Robbery hatte genug gesehen. Aber er besaß nicht das Wissen, um das Verhalten des Droiden einzuordnen. Drenshoor war etwa einen Meter und siebzig groß und für einen Cantaro ziemlich klein. Er hatte breite Schultern und einen tonnenförmigen Oberkörper, muskulöse Beine und zwei schimmernde Armprothesen aus Metall. Sein Schädel saß kantig auf dem kurzen Hals, und das Gesicht sah aus wie aus Granit gemeißelt. Die Nase wies einen schmalen, beinahe messerscharfen Rücken auf, und er besaß die weit auseinanderliegenden Augen mit einer smaragdgrünen Iris sowie den breiten Mund aller Droiden mit diesen blutleeren, strichförmigen Lippen. Das Zusammenspiel dieser Eigenheiten ergab einen ständig lauernden Gesichtsausdruck und vermittelte Kälte und Grausamkeit. Seine Stimme wußte Autorität schon durch die bellende und krächzende Art auszudrücken, die dem Cantarischen eigen war und die sich auch deutlich übertrug, wenn ein Droide Interkosmo sprach.
    Der Terraner erreichte die Bodenschleuse des Buckelschiffes und warf einen Blick hinaus. Ein energetischer Schlauch führte hinüber zu einer der Schleusen am Schutzschirm. Die Roboter blieben hinter ihm zurück.
    Entschlossen setzte der Widder sich in Bewegung. Er beeilte sich, den Schlauch zu durchqueren und stapfte durch die Schleuse, die sich sofort hinter ihm schloß. Der Schlauch fiel in sich zusammen, und als der Terraner sich umwandte und hinüber zum Schiff blickte, da sah er nur noch das Leuchten des Schiffes durch die tobenden Luftmassen des Planeten hindurch.
    Er atmete die verbrauchte Luft des Lagers und stellte fest, daß die ertieute Umstellung der Atemluft keine Wirkung zeigte. Sein Organismus hatte sich mit Erfolg gegen die Überdosis Sauerstoff gewehrt, die Drenshoor ihm verpaßt hatte. Der Cantaro hatte

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