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1480 - Die Verbannten von Maahkora

Titel: 1480 - Die Verbannten von Maahkora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Impulsfolgen, die von dem Satelliten abgegeben wurden. Er wußte, daß er damit noch Wochen und Monate zubringen würde, ohne einen Erfolg zu erzielen. Es sei denn, der Zufall half ihm.
    Aus den Augenwinkeln heraus nahm er den Schatten wahr, der seit Stunden reglos im Hintergrund des Raumes hing.
    Varonzem beobachtete alles aufmerksam. Aber mehr tat er nicht. Er hatte seit Tagen kein einziges Wort gesprochen
     
    10.
     
    Es war genug. Stundenlang hatte er den Terraner in der kleinen Kammer isoliert gehalten, ohne Sitzgelegenheit und mit glatten Wänden. Nicht einmal Mikrofone oder Lautsprecher gab es in dieser Isolation, und Drenshoor hatte den Sauerstoffgehalt angehoben und den Mann in den Zustand einer beinahe lebensgefährlichen Euphorie versetzt.
    Jetzt verringerte der Stratege den Sauerstoffgehalt schrittweise und wartete dann eine weitere Viertelstunde, ehe er den Gefangenen aus der Zelle holen ließ. Sechs Roboter führten ihn durch das Inriere des Schiffes und brachten ihn in den Raum, der speziell für Verhöre eingerichtet war.
    Drenshoor saß auf dem erhöhten Sockel und war in seiner dunkelgelben Uriiform kaum von der Farbe seiner Umgebung zu unterscheiden. Zufrieden registrierte er, wie der Terraner sich zunächst suchend umsah, ehe er ihn entdeckte. „Sklave!" sprach er ihn an. „Du hast die Ehre, vor einem Strategen zu stehen. Ich hoffe, du erweist dich ihrer würdig!"
    „Ja, Herr!" antwortete der Mann, der den Namen Robbery trug. Der Droide musterte ihn aufmerksam und stellte fest, daß es sich um einen Durchschnittstypen handelte. Er besaß lediglich den Fehler, daß er mindestens eineinhalb Köpfe größer war als Drenshoor, und das machte ihn dem Cantaro vom ersten Augenblick an unsympathisch. „Du bist mit den Blues gekommen. Wo hast du gewühlt?"
    „Ich verstehe dich nicht, Stratege."
    „Ich will den Namen des Stützpunkts wissen!" Drohend hob der Cantaro den Arm mit dem Neurosender. „Omega zwölf - Thyfiryt!"
    „Ja", meinte Drenshoor zufrieden. „Ja."
    Thyfiryt war zerstört, der Großteil der Widder war ums Leben gekommen. Die Rettungsschiffe waren in die Falle der cantarischen Einheiten geraten. Es war ihnen nichts anderes übriggeblieben, wenn sie die Überlebenden bergen wollten. Niemand hatte die WIDDER-Schiffe gezählt, die vernichtet worden waren.
    Der Rest hatte sich ergeben, und die Besatzungen waren nach Maahkora geschafft worden. „Tritt näher!" forderte der Stratege den Gefangenen auf. „Ich will dich betrachten!"
    Aus funkelnden Augen verfolgte er, wie der Terraner langsam einen Fuß vor den anderen setzte und sich ängstlich näherte. Er machte den Eindruck eines Feiglings, aber dadurch durfte Drenshoor sich nicht täuschen lassen. Er hatte einen Widder vor sich, und die waren alles andere als feige. „Robbery. Röbbery von Terra", sagte er wie zu sich selbst und ließ damit erkenneh, daß er genau über den Gefangenen Bescheid wußte. „Du siehst merkwürdig aus. Ich habe bisher nur einmal ein Gesicht wie deines gesehen. Es gehörte zu einem Toten in einer Raumstation. Er war in einer Überdruckkammer gestorben."
    Robbery machte eine lange Pause, bis er antwortete. In seinem Gesicht arbeitete es, und der Cantaro erkannte deutlich, daß die Wangen des Sklaven vor Erregung zuckten. „Für mein Gesicht kann ich nichts. Ich weiß nicht, wie ich dazu komme. Vielleicht ist es auf einen Eingriff zurückzuführen. Meine Eltern waren tot, solange ich mich zurückerinnern kann. Ich bin in einer staatlichen Anstalt aufgewachsen."
    „Auf Terra!"
    „Ja", erklärte der Gefangene. Drenshoor blickte ihn durchdringend an. „Ich werde von Terra Unterlagen über dich anfordern", erklärte er. „Spätestens dann stellt sich heraus, ob du lügst oder nicht."
    „Du hast folglich die Möglichkeit, Kontakt zum Solsystem aufzunehmen", schloß Robbery daraus.
    Normalerweise hätte Drenshoor ihn für diese Frechheit bestraft, ohne Rücksicht darauf, ob er bleibende Schäden seines Nervensystems davontragen würde. Dem Terraner stand es nicht zu zu entscheiden, ob er bluffte oder diese Möglichkeit tatsächlich besaß. Diesmal jedoch blieb Drenshoor steif sitzen und blickte hastig in eine andere Richtung.
    Der Hintergrund des Raums wurde ein wenig unscharf, und der Cantaro blinzelte mit den Augen. Er rief seinen syntronischen Internspeicher ab und stellte fest, daß sein Lebensimpuls seit mehreren Stunden überfällig war. Seit er über die Beschaffenheit seines Körpers Bescheid

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