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1480 - Endstation Hölle

1480 - Endstation Hölle

Titel: 1480 - Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drehen, dann sah ich das, was mir die Frau schon angedeutet hatte.
    Jemand lief durch die Dunkelheit auf das Haus zu. Es war nicht zu dunkel, und so konnte ich sehen, dass es sich dabei um den Jungen Danny handelte…
    ***
    Wir waren von dieser Szene so überrascht, dass wir zunächst nichts taten und auf unseren Plätzen sitzen blieben. Ich hatte ja darauf gesetzt, dass Danny noch lebte, aber ich hatte nicht gedacht, dass wir ihn so schnell wieder sehen würden.
    Er kam tatsächlich auf das Haus zu, und wie es den Anschein hatte, war er nicht mal verletzt. Aber seine Schritte wurden schwer, das sahen wir schon.
    »Ich öffne!«
    Edna war so schnell, dass ich mir Zeit ließ, von meinem Stuhl hochzukommen. Meine innere Spannung nahm zu. Viele Fragen bauten sich auf und ich konnte nur hoffen, von Danny die richtigen Antworten zu bekommen.
    Von der Tür her hörte ich die Stimmen. Ednas klang sehr freudig.
    Sie fragte auch nicht, woher er so plötzlich gekommen war, und sagte nur zu ihm: »Jetzt komm erst mal mit in die Küche. Du hast sicherlich Durst und uns auch viel zu erzählen.«
    Die Antwort war nicht zu verstehen, aber ich ging davon aus, dass er zustimmte.
    Sehr bald erschienen die beiden im offenen Türausschnitt. Sie blieben dort für einen Moment stehen. Ich sah, dass Dannys Aufmerksamkeit sich auf mich konzentrierte.
    »Hallo«, sagte ich und lächelte ihn an.
    Er nickte mir zu.
    Edna schob den Jungen vor. Sie schenkte ihm auch ein großes Glas mit Limonade voll, das Danny mit beiden Händen umfasste und langsam leer trank. Erst als er es abgestellt hatte, setzte er sich auf Ednas Stuhl und schaute mich wieder an.
    »Mein Großvater schickt mich.«
    Mit der Einführung hatten wir nicht gerechnet. Sie überraschte uns beide, aber wir rissen uns zusammen und warteten darauf, dass sich der Junge erneut äußerte.
    Er tat es nicht und senkte den Kopf. Wahrscheinlich wartete er auf unsere Fragen.
    Den Gefallen tat ich ihm. »Warum hat dich dein Großvater geschickt, Danny?«
    »Weil du ihm helfen sollst.«
    »Ich?« fragte ich noch mal nach.
    »Ja.«
    »Und warum?«
    »Weil er dir vertraut. Du hast das Kreuz, und nur du kannst ihn erlösen. Mich hat er gehen lassen, damit ich es dir sage. Er will nicht, dass ich tot bin…«
    »Werden denn andere Menschen sterben?«
    »Er hat Angst um sie.«
    »Was ist der Grund?«
    Danny senkte den Kopf. »Ich habe das alles nicht richtig begriffen. Grandpa hat von den Heiligen gesprochen, zu denen er wollte. Grandma ist tot, und da hat sich Grandpa etwas ausgedacht. Ich kann es nicht anders sagen.«
    »Aber es stimmt, dass er zu den Heiligen wollte?«
    »Hat er gesagt.«
    Ich glaubte nicht, dass uns der Junge anlog. Da brauchte ich nur an die Bilder und Bücher im Anbau zu denken. Herbert Fulton hatte sich intensiv mit den Heiligen beschäftigt. Das war überhaupt sein Thema gewesen. Er hatte die Normalität um sich herum wahrscheinlich vergessen, und wer sich zu intensiv mit einem Thema beschäftigt, der gerät irgendwann in einen Kreislauf hinein, in dem er den Blick für die Realität verliert, sodass es für ihn nur noch dieses eine Thema gibt und er alles tut, um dem so nahe wie möglich zu sein.
    Ich hatte das auf anderen Feldern erlebt, wobei es des Öfteren um schwarze Magie ging.
    »Wie hat er es denn versucht, Danny?«
    »Das weiß ich nicht. Grandpa hat nur gesagt, dass er den richtigen Weg nicht genau gefunden hat. Er kam von ihm ab, und da ist er nicht bis ins Paradies gekommen. Jemand hat ihn abgefangen.«
    »Der Teufel?«
    »Die Hölle oder so…«
    »Junge«, meldete sich Edna Ferguson, »wie kannst du nur so etwas sagen? Das aus deinem Mund. Das ist einfach schrecklich. Nein, du…«
    »Lassen Sie ihn, Edna. Er weiß genau, was er sagt. Er hat einen Auftrag bekommen.«
    »Das sagte Grandpa auch.«
    »Und was hast du tun sollen?«
    »Ich kann es nicht so genau sagen. Ich soll erst mal Hilfe holen. Deshalb bin ich hier.«
    »Wir sollen dir und deinem Grandpa also helfen.«
    »Ja.«
    »Und wie?«
    »Er ist unterwegs mit der Kutsche. Das will er nicht wirklich. Sie haben ihn gezwungen. Den Weg wollte er nicht gehen, aber in dieser Nacht wird noch Schlimmes geschehen. Da ist die Kutsche unterwegs, und mein Grandpa sagte, dass sie Menschen sammeln soll. Das will er nicht, er möchte nicht schuld sein am Tod anderer Menschen.«
    »Dann sollen wir das also verhindern?« fragte ich.
    Danny nickte.
    »Hat er dir auch gesagt, wie das geschehen könnte?«
    »Ihr müsstet

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