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1482 - Clarissas Sündenfall

1482 - Clarissas Sündenfall

Titel: 1482 - Clarissas Sündenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weil das so ist, weil man mauert, gehe ich davon aus, dass dieser Mord nicht normal war, John.«
    »Okay, Jane, ich werde mich darum kümmern.«
    »Danke, ich warte.«
    Ich kannte Jane Collins nicht nur gut, sondern schon sehr gut. Sie war kein Mensch, der grundlos die Pferde scheu machte. Wenn sie mich anrief, steckte etwas dahinter.
    Natürlich geben die Kollegen nicht jedem Fremden Auskünfte über ihre Fälle. Aber wenn Jane nach diesem Toten gesucht hatte, dann hätte man sich schon kooperativer zeigen können.
    Ich klemmte mich ans Telefon und rief unsere Zentrale an. Von dort ließ ich mich mit der Mordkommission in Staines verbinden, die den Fall bearbeitete.
    Es meldete sich ein Inspektor mit dem Namen Gowan.
    »Scotland Yard?« Er lachte. »Womit kann ich dem großen Bruder denn behilflich sein?«
    »Durch eine Auskunft.«
    »Bitte, ich höre.«
    »Der Mord ist nicht in Staines passiert, sondern in Thorpe. Es geht dabei um einen Bankräuber, der…«
    »Sie meinen diesen Previne.«
    »Genau, Kollege.«
    »Das ist eine böse Geschichte.«
    »Hin und wieder höre ich gern böse Geschichten.«
    »Na ja, da kann man anderer Ansicht sein. Der Mann überfiel eine Bankfiliale. Vor seinem Gesicht saß eine Donald-Duck-Maske. Er konnte seinen Überfall nicht ganz vollenden, denn bevor er mit seiner Beute die Bank verlassen konnte, kam jemand und tötete ihn. Er wurde erstochen. Von Waffen, die keine Messer waren.«
    »Gab es Zeugen?«
    »Ja, eine junge Bankangestellte der Filiale. Sie gab uns die Beschreibung des Täters.«
    »Dann ist ja alles okay.«
    »Sollte man meinen, Mr. Sinclair. Es gibt trotzdem einen verdammt dicken Haken.«
    »Und welchen?«
    »Der Täter ist verschwunden. Ich muss besser sagen, dass es eine Täterin war.«
    »Bitte?«
    »Ja, Sie haben richtig gehört. Eine Täterin, und dazu noch eine Nonne, das hat zumindest die Zeugin behauptet. Ob es stimmt, weiß ich nicht. Die Zeugin aber behauptet, die Täterin hätte die Tracht einer Nonne getragen.«
    Ich überlegte einen Moment. Dann sagte ich: »Die Zeugin stand sicherlich unter Stress.«
    »So ist es.«
    »Sie könnte sich auch geirrt haben, was die Kleidung angeht…«
    »Perfekt, Kollege, das haben wir auch gedacht. Aber da gibt es etwas, das uns hat stutzig werden lassen. Nicht weit von Thorpe entfernt gibt es tatsächlich ein Nonnenkloster.«
    »Aha.«
    Gowan lachte. »Haben wir uns auch gedacht, aber es ist nichts dabei herausgekommen. Wir haben mit der Oberin gesprochen, und es kommt schon einem Wunder gleich, dass man uns nicht hinausgeworfen hat. Sie sprach von einer Unverschämtheit. Sollte die Zeugin tatsächlich eine Nonne gesehen haben, so müssten wir davon ausgehen, dass sich jemand verkleidet hat, wurde uns gesagt. Man hat uns erlaubt, Verhöre durchzuführen. Sie können sich leicht vorstellen, wie die abgelaufen sind. Da gab die eine Schwester der anderen ein Alibi. Schließlich zogen wir ziemlich blamiert wieder ab.«
    »Aber Ihr Verdacht bleibt bestehen, oder?«
    »Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll. Im Hinterkopf schon. Ich habe tatsächlich meine Zweifel.«
    »Haben Sie die Zeugin noch mal befragt?«
    »Was denken Sie denn?« Er senkte seine Stimme. »Sie bleibt bei ihrer Aussage, aber ob sie nun hundertprozentig richtig liegt, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Da ist wohl einiges falsch gelaufen. Vielleicht hat sie sich auch alles nur eingebildet. Wer kann das schon sagen? Jedenfalls haben wir den Fall nicht zu den Akten gelegt. Sergeant Mason Hall, ein Kollege in Thorpe, wird Augen und Ohren offen halten. Möglicherweise wird der Killer oder die Killerin erneut zuschlagen. Wer kann das wissen?«
    »Dann bedanke ich mich für die Informationen, Mr. Gowan.«
    »Keine Ursache. Ich bin nur überrascht, dass sich Scotland Yard für diesen Fall interessiert.«
    »Das kann man so nicht sagen, Kollege. Es ist mehr ein Zufall, dass ich auf den Fall stieß.«
    »Und wie kam dieser Zufall zustande?«
    Die Wahrheit wollte ich ihm nicht sagen und redete mich mit einem Kollegen heraus, der von diesem Mord erfahren hatte.
    »Außerdem ist der Mann der Polizei bekannt«, fügte ich noch hinzu.
    »Das wissen wir mittlerweile auch. Trotzdem wundert es mich, dass Sie sich darum kümmern.«
    »Es kann sein, dass mehr dahintersteckt«, erklärte ich und blieb auch weiter hin vage. »Previne war ein Betrüger im großen Stil. Da müssen wir Nachforschungen anstellen.«
    »Gut, tun Sie das. Ich jedenfalls wünsche Ihnen viel

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