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1482 - Clarissas Sündenfall

1482 - Clarissas Sündenfall

Titel: 1482 - Clarissas Sündenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Maschinen verstecken. Wichtig sind zwei Dinge. Unser Freund Oddie und deine Umgebung hier.« Er breitete beide Arme aus.
    »Wieso?«
    »Ganz einfach. Du bist nicht allein hier. Ich will wissen, wie viele von euch Betschwestern sich noch hier aufhalten.«
    »Etwas mehr als ein Dutzend.«
    Elton nickte. »Nicht schlecht und auch überschaubar. Wo sind sie jetzt?«
    »Im Garten.«
    Der Anführer schüttelte den Kopf. »Wie – im Garten?«
    »Ja, sie arbeiten dort. Das Frühjahr und der Herbst sind die Zeiten, in denen man in den Garten gehen muss, um ihn zu pflegen.«
    »Wann hören sie mit der Arbeit auf?«
    »Bei Anbruch der Dunkelheit.«
    Elton grinste. »Ihr könnt viel, wie? Ihr ernährt euch von den Früchten des Feldes, wie es so schön heißt. Nicht schlecht, aber das brauche ich jetzt nicht. Für mich sind andere Dinge wichtiger. Wie sieht es mit euren medizinischen Kenntnissen aus?«
    »Nicht gut«, antwortete Angela schnell. Sie wusste sehr wohl, worauf der Typ hinauswollte.
    »Und wenn einer von euch mal krank wird?«
    »Holen wir einen Arzt.«
    »Ach? Immer?«
    »Ja.«
    Elton ging einen Schritt auf die Oberin zu. »Hör mal, du komische Betschwester, das glaube ich dir nicht. Hier kommt nicht wegen jedem Scheiß ein Knochenflicker raus. Ihr kennt doch bestimmt so etwas wie Selbsthilfe – oder nicht?«
    »Manchmal.«
    »Okay, dann will ich jetzt, dass ihr euch um meinen Freund hier kümmert. Er ist verletzt. Irgend so ein Schwein hat ihn abstechen wollen, aber nicht richtig getroffen. Ich will, dass die Wunde gereinigt und verbunden wird. Vielleicht auch desinfiziert.« Er schob Angela drohend seine Faust entgegen. »Und sag mir nicht, dass so etwas nicht möglich ist. Das nehme ich dir nicht ab.«
    Die Oberin behielt die Nerven. »Ich werde es versuchen«, erklärte sie.
    »Na, wunderbar. Und du übernimmst das selbst?«
    »Ja.«
    »Dann werde ich dir jetzt Ginny mitgeben, die auf passt, dass du keinen Mist machst. Hol das Zeug und vergiss auch das Verbandmaterial nicht. Dann sind wir zufrieden.«
    Die Nonne nickte.
    Ginny sprach sie an. »Können wir?«
    »Ja.«
    Elton hielt sie noch mal auf. »Ach ja, da ist noch etwas. Hüte dich davor, irgendjemanden anzurufen. Die Bullen oder so ähnlich. Denn dann verwandeln wir dein Kloster in eine Hölle.«
    »Ich habe verstanden«, antwortete die Oberin gepresst.
    »Gut, dann haut ab.«
    Mit klopfendem Herzen drehte sich Angela um. Sie spürte den Schweiß auf ihren Handflächen und hatte Mühe, ein Zittern zu unterdrücken. Diese Menschen rochen nach Gewalt, und sie würden keine Rücksicht kennen, wenn man sich gegen sie stellte. Deshalb musste sie alles tun, um sie nicht misstrauisch werden zu lassen.
    Sie drehte sich zur Tür um. Die anderen Schwestern befanden sich im Garten. Sie würden von den Vorgängen nichts mitbekommen, das war zumindest zu hoffen.
    Aber eine von ihnen musste alles gesehen haben. Clarissa hatte sich beim Eintreten der Rocker in der Nähe befunden. Entdeckt worden war sie nicht. Glücklicherweise. Sie hatte es verstanden, sich unsichtbar zu machen. Clarissa war damit beschäftigt, mit ihren Problemen fertig zu werden. Dazu gehörte natürlich die große Sühne.
    Angela brach ihre Gedanken bewusst ab, weil sie sich nicht vorstellen wollte, was hier möglicherweise passieren konnte. Dann war der Vergleich des Anführers gar nicht mal so weit hergeholt, dass er das Kloster in eine Hölle verwandeln würde…
    ***
    Keiner von uns wusste, wo das Kloster lag. Und so hatten wir kurzerhand nachgefragt. Nicht bei Sergeant Hall, sondern bei dem Kellner, der uns so nett bedient hatte.
    Es lag nicht weit entfernt, aber doch an einem recht einsamen Ort, wie uns der Kellner erklärte. Um es zu erreichen, mussten wir aber nicht querfeldein fahren. Es existierte ein Weg oder eine schmale Straße, die an dem dunklen Bau vorbeiführte.
    Der Kellner hatte zu berichten gewusst, dass hinter den Mauern mehr als zehn fromme Frauen lebten, von denen man im Ort so gut wie nichts sah. Sogar ihre eigene Kirche hatten sie hinter dem Haus.
    Der Bau war schon einige hundert Jahre alt.
    »Und«, fragte mich Jane Collins. »Was hast du für ein Gefühl?«
    »Keines.«
    »Wieso?«
    »Ich lasse alles auf mich zukommen.«
    Sie hob die Schultern. »Nun ja, du bist noch neu hier in diesem Fall. Mir kommt er schon ziemlich sonderbar vor.«
    »Warum?«
    »Weil ich mittlerweile der Meinung bin, dass die Nonne etwas mit diesem Fall zu tun hat. Ich kann mir nicht helfen, aber

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