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1482 - Clarissas Sündenfall

1482 - Clarissas Sündenfall

Titel: 1482 - Clarissas Sündenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würde der ach so lange Sühnegang endlich vorbei sein.
    Das Zimmer war zwar ein gutes Versteck, aber sie konnte es dort nicht lange aushalten. Nach der letzten Tat war sie aufgeputscht gewesen. Das hatte sich nun gelegt. Sie konnte wieder freier durchatmen und hatte sich auch wieder mehr unter Kontrolle.
    Mit einer ruckartigen Bewegung stand sie auf. Auch das Zittern in ihren Beinen war nun endgültig verschwunden.
    Sie blieb vor ihrem Bett stehen und fixierte die Tür. Sie trennte sie von der übrigen Welt. Allerdings nicht mehr lange. Sekunden später hatte sie den Gang erreicht. Sie ging zur Treppe. Ihr Gesicht war angespannt, auch wenn der Mund ein Lächeln zeigte, das allerdings wie eingefroren darauf lag.
    Clarissa wusste genau, dass sie großes Glück gehabt hatte, weil die anderen Mitschwestern im Garten arbeiteten. Und sie hoffte, dass es noch eine Weile so bleiben würde.
    Sie ging die Treppe nach unten, und sie achtete darauf, dass sie dabei so wenig Geräusche verursachte wie eben möglich. Nur nicht zu hart auftreten. Auf keinen Fall wollte sie zu früh gehört werden.
    Sie ging langsam. Ihre Hand strich über das Geländer, das ihr den nötigen Halt gab.
    Als sie die leisen Stimmen hörte, blieb sie stehen. Das Blut schoss ihr in den Kopf. Sie hatte Glück gehabt, denn die beiden Personen standen vor ihr auf der Treppe.
    Zum Glück drehten sie sich nicht um und blieben auch nicht länger stehen, sondern gingen weiter.
    Der Nonne fiel ein Stein vom Herzen. Ihr Ausatmen hörte sich an wie ein Zischen. Sie wartete noch ab und fand auch heraus, in welche Richtung die beiden gegangen waren.
    Es lief alles sehr günstig für sie, denn es war immer gut zu wissen, wo sich die Feinde aufhielten.
    Nach der Treppe und im Bereich des leicht düsteren Eingangs mit dem kalten Steinboden kam sie sich ein wenig verloren vor. Die Tür interessierte sie nicht. Wenn sie den Ort des Geschehens erreichen wollte, dann musste sie sich nach links wenden und dorthin gehen, wo sich die Gästezimmer befanden.
    Erst jetzt zog sie die Scheren aus den Taschen…
    ***
    Das Gesicht der blonden jungen Frau war zu einer Maske geworden, in der die Tränen ihre Spuren hinterlassen hatten. Sie war nicht mehr fähig, ein Wort zu sagen, dafür starrte sie auf die Mündung meiner Beretta, und sie hatte auch gesehen, dass ein Finger auf meinen Lippen lag.
    Es kam jetzt darauf an, dass wir keinen Fehler begingen. Noch waren wir nicht gesehen worden, aber Ginny musste schnell beiseite geschafft werden, und das lief augenblicklich ab.
    Ich hatte meine linke Hand frei. Mit der griff ich so schnell zu, dass Ginny keine Chance hatte. Ich zerrte sie zur mir heran, hielt sie aber nicht fest und reichte sie zugleich weiter.
    Sie fiel gegen Jane, die sich um die junge Frau kümmern konnte, und ich hatte freie Bahn.
    Ich sprang genau in dem Augenblick ins Zimmer hinein, als sich die beiden Rocker bewegten. Mir fiel auf, dass sie ihre Waffen nicht offen trugen. Ich aber hielt die Beretta schussbereit und ließ mich auch nicht von dem blutüberströmten leblosen Rocker auf dem Bett ablenken.
    »Zur Wand und hoch die Hände!«
    Die meisten Menschen hätten einen solchen Befehl befolgt, die beiden Rocker nicht. Sie hatten überhaupt nichts begriffen. Wahrscheinlich kam ich ihnen vor wie ein Geist. Sie zeigten sich so geschockt, dass sie nichts taten.
    Die Lage nutzte ich aus.
    Ich war mit einem kurzen Sprung bei dem Kerl mit der Tätowierung. Sie war das ideale Ziel für mich und meine Waffe. Es reichte ein Schlag aus, um ihn niederzustrecken.
    Der Tätowierte stieß einen keuchenden Laut aus und sackte in sich zusammen. Vor ihm hatte ich erst einmal Ruhe. Blieb der Anführer, der sich mit einem Geheul auf mich warf und zuschlagen wollte.
    Seine Fäuste waren entsprechend groß, und ich wollte nicht unbedingt von ihnen erwischt werden.
    Wieder benutzte ich die Beretta als Schlagwaffe. Der Typ sah sie zwar kommen, er wollte auch ausweichen, was er allerdings nicht ganz schaffte. Der Lauf traf ihn an der rechten Kopfseite, rutschte dort ab und schrammte über sein Ohr.
    Sein Angriff wurde dadurch gestoppt. Er ging stöhnend auf die Knie und hielt sich den Kopf. Aber gleich darauf rutschte seine Hand nach unten. Mit einem schnellen Griff wollte er seine Waffe ziehen, was ihm jedoch nicht gelang, denn mein Fuß war schneller.
    Der Absatz erwischte ihn an der Schulter. Der Rocker kippte zurück und prallte mit dem Hinterkopf neben dem Waschbecken an die

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