Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1482 - Der Alleingang des Außenseiters

Titel: 1482 - Der Alleingang des Außenseiters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Operationen begonnen. Die Lasertomien wurden von Spezialrobotern vorgenommen, denen man unter einem zusätzlichen Schirmfeld einen eigenen Operationssaal eingerichtet hatte. Sechs Schnitte waren geglückt; dann geschah die Katastrophe: Der siebte Cantaro starb, wie Phoram damals gestorben war. Warum die Prozedur sechsmal hatte erfolgreich durchgeführt werden können und beim siebten Mal nicht mehr, konnte niemand erklären. Man nannte das Phänomen das Phoram-Syndrom und beschäftigte sich intensiv mit den Daten, die während der Operation gesammelt worden waren. Die weitere Behandlung der Gefangenen wurde sofort abgebrochen. Die übrigen acht Cantaro, immer noch mit dem tödlichen Ortonator behaftet, saßen unter dem mehrfach gestaffelten Energieschild und bangten dem Augenblick entgegen, da das Ausbleiben des Lebensimpulses ihrem Dasein ein Ende machen würde.
    Sato Ambush und Sedge Midmays hatten per Fernsteuerung mit den erfolgreich entfernten Herzfortsätzen experimentiert, um ihre Struktur zu bestimmen. Zwei der Ortonatoren waren während der Untersuchung explodiert. Danach waren die Versuche aufgegeben worden.
    In der Zwischenzeit war das Problem durch die Ankunft weiterer 15 Cantaro verschlimmert worden. Loydel Shvartz und seine Mitkämpfer hatten die Besatzung des Raumforts Choktash gefangengenommen und mit nach Heleios gebracht Die 15 Droiden waren ebenfalls unter einer Staffel von Energieschirmen untergebracht worden, damit ihnen der Todesimpuls nichts anhaben könne. Sie waren zur Zusammenarbeit mit dem WIDDER nicht bereit, hatten sich auch von ihren über Phönix gefangenen Artgenossen nichts sagen lassen. Die drei Anoree waren mit der YALCANDU unterwegs; sie konnten hier nicht helfend eingreifen. Die Choktash-Cantaro würden sich wahrscheinlich erst dann eines Besseren besinnen, wenn der erste explodierte, weil er den Lebensimpuls nicht rechtzeitig erhalten hatte. Sato Ambush hatte bei Homer G. Adams vorgesprochen und versucht, ihn zu überreden, daß er ein allgemeines Verbot der Gefangennahme weiterer Cantaro veranlasse. Daraufhin hatte Adams ihn höchst merkwürdig angesehen und gefragt: „Was soll ich tun? Wir sind im Begriff, großmaßstäblich gegen die cantarischen Raumforts vorzugehen, um eine Öffnung für den Posbi-Verband zu schaffen, der das Zentralplasma transportiert. Soll ich die Cantaro mit ihren Schaltstationen hochgehen lassen?"
    Diesem Argument konnte sich der Pararealist nicht verschließen. Ihm selbst waren die Hände gebunden. Er war kein Medotechnik-Spezialist. Er mußte sich darauf verlassen, daß Sedge Midmays und sein Team so rasch wie möglich eine Lösung des Problems fanden. Es ging hier nicht nur um Bedenken humaner Art. Je früher es gelang, eine risikofreie Methode zur Entfernung des Ortonators zu entwickeln, desto wirkungsvoller würde sich die Feststellung, daß CantaroÜberläufer sich vor der Verfolgung durch die Herren der Straßen nicht zu fürchten brauchten, als Propagandamittel verwenden lassen .
    Zur Entwicklung einer erfolgreichen Operationsmethode konnte Sato aus Mangel an Fachkenntnis nicht unmittelbar beitragen. Die Unterstützung, die er Sedge Midmays und seinen Experten angedeihen ließ, beschränkte sich auf die Auswertung der Daten, die bei den bisherigen Behandlungen gewonnen worden waren.
    Deswegen mangelte es ihm dennoch keineswegs an Beschäftigung. Da war die Perle Moto, die weiter entschlüsselt werden wollte. Manchmal schrak der Pararealist aus tiefem Schlaf, geschockt von dem Gedanken an den Reichtum an Information, der da ungenutzt herumlag, weil es noch immer nicht gelungen war, weitere Dateien des kristallenen Speichers zu erschließen. Allein die Vorstellung, daß die Perle Moto Aufschluß über Gesils Schicksal zu geben vermochte, reichte aus, einem den Schweiß auf die Stirn zu treiben.
    Neuerlich war zur Fülle der Aufgaben, die Sato Ambush zu bewältigen hatte, eine weitere hinzugekommen. Loydel Shvartz und seine Begleitung, unterstützt von den fünf CantaroÜberläufern, hatten auf Choktash eine Fülle von Daten erbeutet und mit nach Heleios gebracht. Natürlich war das gesamte Informationsmaterial von vitalem Interesse für die Organisation WIDDER, weil man daraus womöglich Einzelheiten der galaktischen Strategie der Cantaro erkennen konnte. Von vordringlicher Bedeutung waren jedoch im Augenblick alle Daten, die sich auf die Standorte weiterer Raumforts bezogen. Die Widder standen unter Zeitdruck. Jeden Augenblick mochte der Kurier

Weitere Kostenlose Bücher