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1482 - Der Alleingang des Außenseiters

Titel: 1482 - Der Alleingang des Außenseiters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lalla ins Wort. „Einsatzleiter Choktash, früher Erster Pilot und Kommandant der ARCHIBALD."
    „Aha, der", nickte Bull. „Was will er?"
    „Warte, bis er hier ist. Dann wirst du es hören."
    Loydel Shvartz' Füße waren im Vergleich mit seiner geringen Körpergröße viel zu lang. Sie standen zudem steil nach außen, was dem Gang des Mannes Ähnlichkeit mit dem Watscheln einer Ente verlieh. Er hatte ein grobgeschnittenes Gesicht mit einem breiten Mund und einer kräftig entwickelten Nase. Er durchquerte den Hangar und verschwand aus dem Erfassungsbereich des Aufnahmegeräts, als er den Einstieg des zentralen Antigravschachts erreichte.
    Man hörte ihn durch den Schacht heraufkommen. Loydel Shvartz hatte die Angewohnheit, Selbstgespräche zu führen. Er schwang sich nicht sonderlich geschickt durch die Schachtöffnung, sah sich kurz um und nickte zur Begrüßung. Dann wandte er sich an Bull, offenbar fest entschlossen, Lalande Mishkom keine weitere Beachtung zu schenken. „Ich habe dir ein Angebot zu machen, das so unerhört günstig ist, daß du es einfach nicht ablehnen kannst", sagte er auf terranisch.
    Er begleitete seine Worte mit übertrieben wirkenden Gesten. Reginald Bull musterte ihn amüsiert. „Du bist Loydel Shvartz, nicht wahr?" sagte er. „Natürlich bin ich Loydel Shvartz", antwortete der kleine Mann, anscheinend erstaunt über die Frage. „Wer soll ich sonst sein?"
    „Und dich muß jeder kennen?"
    „Zumindest hier auf Heleios", erklärte Shvartz mit einem entwaffnenden Mangel an Bescheidenheit. „Dann muß ich wohl auf den Kopf gefallen sein", grinste Bull. „Ich hätte dich nämlich nicht erkannt. Ich weiß deinen Namen nur, weil ihn mir die junge Frau dort genannt hat."
    Man merkte Loydel Shvartz an, daß ihm die Verhandlung viel zu langsam voranschritt Er streckte die Unterarme zur Seite, spreizte die Finger und fragte: „Was ist jetzt mit meinem Vorschlag? Willst du ihn hören oder nicht?"
    „Wenn er so unwiderstehlich günstig ist." Bull zuckte mit den Schultern. „Warum nicht?"
    „Du übernimmst mich in die Mannschaft der CIMARRON und gibst mir den Posten des Ersten Piloten", sagte Shvartz.
    Im Hintergrund begann Lalla prustend zu lachen. Mit halberstickter Stimme rief sie: „Er hat das Selbstbewußtsein nicht mit kleinen Löffeln zu sich genommen, unser Goliath."
    „Und was mache ich mit meinem jetzigen Ersten Piloten?" erkundigte sich Reginald Bull, wobei er wenigstens für den Augenblick so tat, als nähme er das Angebot ernst. „Das ist dein Problem", meinte Loydel Shvartz. „Hör mal zu ...", begann Bull, aber Shvartz fiel ihm sogleich ins Wort. „Sieh doch mal die Vorteile, die du von mir hast", brachte er eifrig und mit vielen Gesten hervor. „Ich bin der einzige, der sich auf cantarischen Raumforts auskennt. Ich ..."
    „Du und die gesamte Mannschaft der ARCHIBALD. Gar nicht zu reden von fünf Cantaro, die zu deiner Rettung nicht unerheblich beigetragen haben."
    Allmählich merkte man Reginald Bull den Ärger an. Aber Loydel Shvartz winkte lediglich ab. „Ja, klar, da gibt es noch ein paar andere." Er hatte eine laute, durchdringende Stimme. „Aber ich war der Einsatzleiter. Ich kenne mich am besten aus. Ich weiß, wo der Chrono-Monitor sitzt, wie man ihn beeinflussen kann, was man tun muß, um ..."
    Wenigstens so weit schien er zu begreifen, wie die Situation sich entwickelte, daß er augenblicklich schwieg, als Reginald Bull die Hand hob. „Wenn ich dich als Ersten Piloten an Bord nähme", sagte Bull ernst, „dann hätte ich binnen einer Woche eine Meuterei am Hals. Du bist bei weitem das unverschämteste Stück Mensch, das mir je in die Quere gekommen ist. Und das will etwas heißen. In über zweitausend Jahren bin ich manchem unangenehmen Zeitgenossen begegnet. Aber du gewinnst den ersten Preis."
    Loydel Shvartz fuhr entsetzt zurück. Seine braunen Augen waren vor Schreck geweitet. Er legte die rechte Hand auf die Brust. „Weh mir!" rief er. „Was paßt dir an mir nicht? Ich mache dir ein Angebot, wie du es dein Leben lang noch nicht bekommen hast, und du ..."
    „Scher dich zum Teufel!" schrie Bull.
    Loydel Shvartz streckte flehend die Hände aus. „Zweiter Pilot!" jammerte er. „Fort!"
    „Cheftechniker."
    „Nicht einmal Latrinenwärter!" donnerte Bull. In seinem Zorn störte es ihn nicht, daß heutzutage niemand mehr wußte, was ein Latrinenwärter war.
    Loydel Shvartz senkte den Kopf. „Sei nicht so grausam", bettelte er, jetzt plötzlich mit

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