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1482 - Der Alleingang des Außenseiters

Titel: 1482 - Der Alleingang des Außenseiters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus Andromeda eintreffen, der die Meldung überbrachte, daß der Antransport des Zentralplasmas beginnen könne. Dann mußten Homer G. Adams' Kampfschiffe zum Angriff auf die Schaltstationen bereitstehen. Die Beschaffung der Standortdaten, die die Schiffe brauchten, um ihre Angriffe mit dem erforderlichen Maß an Koordination fliegen zu können, war eine Sache von höchster Priorität. Ein Großteil des in Sato Ambushs Labortrakt installierten Computersystems war mit der Auswertung der von Choktash mitgebrachten Daten beschäftigt. Bisher hatte sich ein Erfolg noch nicht gezeigt.
    Schließlich stand Sato Ambushs eigener Aktionsplan noch auf der Tagesordnung. Das große Vorhaben, den Kontrollfunkapparat der Cantaro außer Betrieb zu setzen und damit die cantarischen Streitkräfte lahmzulegen, erforderte das reibungslose und wohlkoordinierte Zusammenarbeiten mehrerer Komponenten. Die superhochfrequente Strahlung, die das Zentralplasma erzeugte, entfaltete ihre optimale Wirkung erst dann, wenn das System der Verstärker und Abstrahlvorrichtungen von Nakken gesteuert wurde. Die Strategie rechnete damit, daß man für die Wahrnehmung dieser Aufgabe etwa 200 Nakken brauchen werde. Der Pararealist hatte es auf sich genommen, die entsprechende Anzahl von Gastropoden zu beschaffen. Er hatte vor kurzem den Planeten Lokvorth besucht und dort erfahren, daß das Humanidrom, jenes der Megalomanie entsprungene Monument aller Monumente, das in Wirklichkeit ein Werkzeug der cantarischen Unterdrückung war und im hohen Orbit wie ein Mond um Lokvorth kreiste, ausschließlich von Nakken bewohnt werde. Aufgrund der Erfahrungen, die man in jüngster Zeit mit den Vertretern dieses eigenartigen Volkes gemacht hatte, erschien es durchaus denkbar, daß zumindest ein Teil der Humanidrom-Besatzung sich dazu würde überreden lassen, mit WIDDER zusammenzuarbeiten.
    Er kehrte in Gedanken zum Ausgangspunkt seiner Überlegungen zurück. Nein, wegen Shambakh machte er sich keine Sorgen. Er vertraute den übrigen fünf vom Ortonator befreiten Cantaro, und auch auf die verbleibenden acht Phönix-Gefangenen würde Verlaß sein, sobald eine vernünftige Operationsmethode gefunden war. Was die 15 Droiden anging, die ihnen auf Choktash in die Hände gefallen waren, so mußte man warten, bis die Anoree Gelegenheit hatten, sich mit ihnen zu beschäftigen. Vielleicht konnte auch der ehemalige Generalfähnrich Shoudar mithelfen, die verstockten Artgenossen auf den Pfad der rechten Erkenntnis zu bringen.
    Shambakh war ein Einzelfall gewesen. Es ließ sich nachträglich nicht mehr feststellen, was ihn bewogen hatte, den Herren der Straßen die Treue zu halten, obwohl mittlerweile jenseits allen Zweifels feststand, daß den Tyrannen das Leben einer ihrer Untertanen so gut wie nichts wert war. Quaroch, Khebikto, Sunitch, Levkvurn und Nemtakk waren diejenigen, an denen man sich orientieren mußte. Sie stellten den neuen Typ des Cantaro dar, der mit den Herren der Straßen gebrochen hatte und von nun an das Leben in Freiheit und aus eigener Entscheidung zu leben gedachte.
    Der Gedanke stimmte den Pararealisten heiter, und die Heiterkeit führte seinem Ki - jener Kraft, die zwischen Körper und Seele ihren Sitz hatte -neue Energie zu. Die Zukunft sah zwar nicht rosig aus. Aber sie erschien auch nicht mehr so düster wie noch vor wenigen Wochen.
     
    *
     
    Am unangenehmsten war das Warten. Reginald Bull ließ sich zum fünftenmal an diesem Tag den Bordbericht vorlegen und nahm zur Kenntnis, daß die CIMARRON in jeder Hinsicht start- und einsatzbereit war. Aber was half ihm das, wenn es keinen Einsatz gab, in den er sein Schiff steuern konnte?
    Lalande Mishkom, 2. Pilotin und Stellvertretende Kommandantin, bemerkte die Unruhe ihres Vorgesetzten. „Wenn ich dich so sehe", bemerkte sie nicht ohne gutmütigen Spott, „dann frage ich mich, ob es wirklich so ist, daß Alter und Lebenserfahrung notwendigerweise die Weisheit mit sich bringen. Sieh dir dich an: knapp zweitausendachthundert Jahre alt und so nervös wie eine nasse Katze!"
    Von allen, mit denen er tagtäglich zu tun hatte, war Lalande Mishkom, genannt Lalla, die einzige, die Reginald Bull nachhaltig aus der Ruhe bringen konnte. Er fuhr ärgerlich auf. „Was geht dich das an?" fuhr er die füllige, ein wenig schlampig gekleidete Frau an. „Mir geht das Nichtstun auf die Nerven. Außerdem bin ich nicht zweitausendachthundert, sondern erst zweitausendeinhundert Jahre alt."
    „Ein wahrer Jüngling", grinste

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