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1482 - Der Alleingang des Außenseiters

Titel: 1482 - Der Alleingang des Außenseiters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verminderter Lautstärke. „Ich halt's hier auf Heleios nicht mehr aus. Ich muß hinaus! Und ich kann dir mit meiner Erfahrung wirklich helfen."
    Reginald Bull und Lalande Mishkom tauschten Blicke. Lalande nickte. „Paß auf, Loydel Shvartz", sagte Bull. „Ich werd's mir überlegen. Dein Wissen kann unserem Einsatz wirklich von Vorteil sein. Aber die Mannschaft der CIMARRON ist aufeinander eingespielt. Die Menschen und Nichtmenschen an Bord dieses Schiffes verstehen einander.
    Wir können keinen Popanz brauchen, der wie ein mechanischer Clown mit überdrehtem Uhrwerk vor uns herumhüpft und jeden mit seiner Unbescheidenheit anödet. Wenn du zu uns kämest, müßtest du deine Art ändern."
    Jetzt sah es fast so aus, als wollte Loydel Shvartz zu weinen anfangen. „Ich danke dir", seufzte er. „Du wirst deinen Entschluß nicht bereuen."
    „Ich habe noch keinen Entschluß gefaßt", erwiderte Bull. „Ich sagte, ich werde es mir überlegen."
    „Ich weiß, wie deine Entscheidung ausfallen wird", sagte Shvartz.
    Dann wandte er sich zum Gehen. Unter dem Einstieg des Antigravschachts wandte er sich jedoch noch einmal um. Seine Miene hatte sich verändert, und als er zu sprechen begann, hörte er sich durchaus wie ein normaler Mensch an. „Ich weiß, ihr lacht über mich. Du hast recht: Ich bin ein Clown. Aber wachst ihr mal als Zwerg in New Brooklyn auf der Welt Flatbush auf! Dann wüßtet ihr, wie's mir ergangen ist."
     
    *
     
    „Sato! Du hast gute Neuigkeiten?"
    Der kleine Mann mit dem großen Kopf lächelte von der Bildfläche herab. „Ja und nein, Reginald", antwortete er auf Bulls überschwenglichen Ausruf. „Wir sind fündig geworden. Wir haben in den Choktash-Daten einen Bereich gefunden, der eindeutig die Koordinaten weiterer Raumforts enthält. Es handelt sich um eine umfangreiche Datei. Wir rechnen damit, daß sie wenigstens eintausend Schaltstationen verzeichnet."
    „Vorzüglich!" rief Bull. „Aber wieso >ja und nein    „Die Daten sind nicht im Klartext gehalten. Sie sind verschlüsselt, und wir werden eine Zeitlang brauchen, den Schlüssel zu finden."
    „Wie lange, Sato?"
    Der Pararealist schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht", antwortete er. „In ein paar Stunden werde ich dir vielleicht genauere Auskunft geben können. Aber im Augenblick ist der Syntron noch auf der Suche nach einem geeigneten Algorithmus, mit dem er Zugang zu den Daten findet."
    „Bist du sicher, daß die Koordinaten sich überhaupt entschlüsseln lassen?" wollte Bull wissen. „O doch", versicherte Ambush. „Sie sind nicht gegen fremden Zugriff enkodiert. Dann wären unsere Mühen wohl umsonst. Aber die Cantaro haben nicht damit gerechnet, daß jemals eine feindliche Einsatzgruppe auf einem ihrer Raumforts erscheinen und Daten stehlen würde. Die Enkodierung ist nur dafür gedacht, Informationen von Unbefugten - sagen wir: untergeordneten Chargen - in ihren eigenen Reihen fernzuhalten. Was die Möglichkeiten der Verschlüsselungen betrifft, so haben wir es hier mit einer vergleichsweise primitiven Methode zu tun. Trotzdem wird es eine Weile dauern, bis wir die Koordinaten lesen können."
    Reginald Bull war halbwegs beruhigt. „Gut, dann warten wir eben", sagte er. „Hauptsache, es besteht Hoffnung."
    „Hoffnung besteht durchaus", antwortete Sato Ambush. „Und untätig zu warten brauchst du auch nicht. Homer G. Adams hat eine Lagebesprechung einberufen. Ich bin sicher, er würde sich freuen, wenn auch du dort erschienst."
    Bull stutzte. „Hat er dich beauftragt, mir das zu sagen?"
    „Ja."
    „Gut. Dann komme ich selbstverständlich. Wann?"
    Der Pararealist nannte eine Uhrzeit. Dann wurde die Verbindung getrennt. Lalande Mishkom befand sich immer noch im Raum. Bull sah sie an. „Was für eine Lage will er besprechen?" fragte er.
    Lalla hob die Schultern. „Du kennst den alten Mann länger als ich", antwortete sie. „Er ist als Buchhalter auf die Welt gekommen und zeit seines Lebens ein Buchhalter geblieben. Buchhalter lieben die Genauigkeit, die Akribie. Bei ihnen muß immer alles bis auf den letzten Stellar stimmen. Er will euch technisch orientierten Holzköpfen noch einmal einbleuen, wie die ganze Sache laufen soll."
    Reginald Bull widersprach - nicht um der Sache willen, sondern aus Freude am Widerspruch. „Homer ist kein Buchhalter mehr, wie du weißt", sagte er. „Er hat sich zum Techniker, Wissenschaftler und Forscher gemausert."
    „Und seine Vorliebe für Präzision dabei um keinen Deut geändert",

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