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1485 - Er spielte auf zum Höllentanz

1485 - Er spielte auf zum Höllentanz

Titel: 1485 - Er spielte auf zum Höllentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich kann niemanden sehen. Noch mal, John: Ich höre die Musik, aber ich sehe den Geiger nicht.«
    »Das ist natürlich nicht gut.«
    »Du sagst es.«
    »Seit wann hörst du denn die Musik?«
    Glenda hob die Schultern. »Was soll ich dazu sagen? Noch nicht lange. Seit zwei Tagen vielleicht.« Sie verzog den Mund. »Zuerst dachte ich an eine Täuschung, aber dem war nicht so. Ich habe mich nicht geirrt. Diese atonalen Töne waren vorhanden, und ich habe sie letztendlich als eine Folter empfunden, die man mir geschickt hat, woher und wer auch immer.«
    »Wer hat sie dir geschickt?«
    »Wenn ich das wüsste, John, würde ich mir bestimmt nicht so große Sorgen machen.«
    »Das ist wohl wahr. Aber einen Grund muss es geben.«
    »Ja, den gibt es bestimmt. Nur kenne ich ihn nicht. Ich bin gewissermaßen sprach- und fassungslos. Ich hatte ja nie etwas mit Musik zu tun, und mit solch einer schon gar nicht, das wollen wir mal voraussetzen. Sie war plötzlich da. Sie kam wie aus dem Nichts, denn ich habe nichts gesehen. Vor allem nicht die Person, die sie spielte.«
    Mein Blick verengte sich. Er blieb auf der Hi-Fi-Anlage hängen.
    Glenda hatte es gesehen.
    »Das kannst du vergessen, John. Der schrille Klang kam nicht von der Stereo-Anlage, da bin ich mir absolut sicher. Er war einfach da.«
    »Das ist ungewöhnlich.«
    Sie lachte mich an. »Sag nicht so etwas, John. Das Wort ungewöhnlich trifft nicht den Kern. Es ist grauenhaft und schauderhaft. Eine musikalische Folter. Man kann selbst die schlimmste Form von Heavy Metal besser ertragen, als dieses Gekreische.«
    »Und es bleibt immer bei einem Instrument?«
    »Ja, bei der Geige.« Glenda schüttelte den Kopf. »Aber eine Geige, die meiner Ansicht nach verstimmt ist. Ich weiß nicht, ob noch alle Saiten vorhanden sind, aber darauf kommt es mir auch nicht an. Es ist eine schreckliche Dissonanz. Einfach nicht zu beschreiben. Ich sage nur: Es ist grauenhaft, ehrlich.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Ich musste wieder trinken, um besser sprechen zu können. »Was passiert denn dabei, wenn du diese Musik hörst? Geschieht etwas in deiner Nähe? Gibt es eine Veränderung?«
    »Nein, bisher nicht. Daran habe ich auch gedacht, aber meine Umgebung bleibt gleich.«
    »Und warum hörst gerade du diese Musik?«
    Glenda streckte ihren rechten Zeigefinger vor. »Jetzt kommen wir der Sache schon näher, denn genau diese Frage habe ich mir auch gestellt. Warum gerade ich?«
    »Wie lautet deine Antwort?«
    »Ich kenne sie nicht.«
    Sie schaute mich so offen an, dass ich ihr die Worte auch abnahm.
    »Ja, wenn du das sagst, muss ich davon ausgehen. Du kennst sie nicht. Aber man hat dich damit konfrontiert. Kannst du dir vorstellen, wie meine nächste Frage lautet?«
    »Das kann ich, John. Du wirst dich sicher fragen, ob das mit meinem neuen Zustand oder den fremden Kräften in mir zusammenhängt. Eine Folge des Serums.«
    »Das genau meine ich.«
    Glenda holte tief Luft. »Du glaubst nicht, wie mich dieser Gedanke schon gequält hat, John. Aber das ist es nicht. Ich habe keinen Zugang dazu bekommen. Ich weiß, dass ich mich unter bestimmten Voraussetzungen wegbeamen kann, hier jedoch habe ich den Eindruck, dass es sich umgekehrt verhält. Dass etwas auf mich zugekommen ist. Oder sich zu mir hingebeamt hat, um bei dieser Terminologie zu bleiben.«
    »Auch dafür müsste es einen Grund geben.«
    »Ich weiß.«
    »Und?«
    Glenda hob die Schultern. »Ich kann es dir nicht sagen. Es ist für mich ein nicht nachvollziehbarer Angriff aus einer anderen Welt oder anderen Dimension.«
    »Da will ich nicht widersprechen. Ich frage mich nur, warum man sich gerade dich ausgesucht hat und nicht mich.«
    »Das ist mir ebenfalls ein Rätsel. Aber wie gesagt, in deinem Blut fließt nicht dieses verdammte Serum.«
    »Das weiß ich, Glenda. Deshalb gehen meine Gedanken in eine bestimmte Richtung. Saladin!«
    Glenda blickte mich starr an. Ein Lächeln wollte ihr nicht gelingen.
    Dafür schaffte sie eine Antwort und sagte leise: »Wir haben lange nichts mehr von ihm gehört.«
    »Das stimmt. Aber deshalb muss der weltbeste Hypnotiseur nicht verschwunden sein.«
    »Heb ihn nicht in den Himmel, John. Er gehört mehr in die Hölle.«
    »Sicher Glenda. Wir haben zwar über lange Wochen nichts mehr von ihm gehört, aber das hat nichts zu sagen. Er lauert sicher im Hintergrund, und möglicherweise ist er für dein Problem verantwortlich.« Ich hob beide Hände an. »Bitte, das ist nur eine Theorie, aber wir sollten

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