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1487 - Rebellion in der Gen-Fabrik

Titel: 1487 - Rebellion in der Gen-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es, um die Durchblutung der Haut zu verbessern. „Ich habe die Verantwortung für die Baalol-700-Serie", betonte ich. „Deshalb bin ich verpflichtet, dich darauf aufmerksam zu machen."
    Er schien meine Worte nicht gehört zu haben. „In einer Stunde will ich die Baalol-700-Serie sehen", eröffnete er mir. „Ich will ein Experiment, bei dem ihre PSI-Kräfte getestet werden."
    Er blickte mich mit kalten Augen an, und ich sah ein, daß es sinnlos gewesen wäre, noch einmal auf den Sabotageakt zu sprechen zu kommen. Wenn er es so wollte, dann sollte er die Anschläge allein aufklären. Ich beschloß, mich nur noch um das wissenschaftliche Programm - und um den Tod meiner Frau zu kümmern. „In einer Stunde", wiederholte ich, verabschiedete mich und ging.
    Die Zeit war knapp. Es galt, eine Menge Vorbereitungen zu treffen. Am schwierigsten dabei war es, geeignetes Testmaterial zu finden. Wenn die Baalol-700er ihre PSI-Kräfte beweisen sollten, dann brauchten sie Objekte, an denen sie dies tun konnten. Dafür kam nur Gen-Müll in Frage. Wir mußten Material auswerten, das mit knappen Ergebnissen durch die Eignungsprüfungen gefallen war, und bei weniger hohen Ansprüchen als hier auf Aptulat womöglich gar nicht dem Gen-Müll zugeordnet worden wäre.
    Ich hielt den Zeitplan ein und konnte das Experiment genau eine Stunde später in Sektion 26 eröffnen.
    Dafür hatte ich sieben Klone aus den existierenden 37 der Baalol-700-Serie ausgewählt. Es waren diejenigen mit den besten mir vorliegenden Ergebnissen. Sie hatten Kleidung bekornmen und saßen nun in weißen Kombinationen in einem mit sanften Farben abgestimmten Raurn hinter einer Wand aus Formenergie, die nur von unserer Seite her durchsichtig war. Wir konnten sie sehen, sie aber nicht uns.
    Sie redeten miteinander, als ich zusammen mit Peeroush in den Beobachtungsraum kam, in dem sich bereits über hundert Aras und zwanzig Cantaro eingefunden und in bequemen Sesseln Platz genommen hatten. Die Klone hatten keine Möglichkeit, sich zu setzen. Daher standen sie in einer Gruppe eng beieinander. Ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn sie sich bei den Händen gefaßt hätten, um sich gegenseitig mehr Sicherheit zu geben. „Sie sehen alle gleich aus", bemerkte Peeroush, während er sich neben mich setzte. „Gibt es Unterschiede?"
    Ich lächelte kaum merklich. Natürlich gab es die! Man mußte nur ein Auge dafür haben. Unsere Arbeit hatte Früchte getragen. Mit Hilfe von pharmazeutischen Mitteln hatten wir Unterschiede herausgearbeitet, die ich sehr wohl erkennen konnte, der Cantaro jedoch nicht. Sie zeigten sich ganz klar in der Mimik und in der Körperhaltung, Einige aus der Baalol-700-Serie standen kerzengerade. Sie waren selbstbewußt, glaubten an sich und sahen sich als Individuen an. Einige ließen die Schultern etwas hängen, stellten sich wie schutzsuchend hinter andere, als fürchteten sie, angesprochen zu werden und beteiligten sich nicht am Gespräch oder gaben nur hier und da mal eine knappe Antwort.
    Ich machte den Cantaro darauf aufmerksam, aber er verriet nicht, ob er damit zufrieden war oder nicht.
    Er nickte nur, ohne daß sich der Ausdruck eisiger Kälte in seinem Gesicht verlor.
    Durch eine undurchsichtige Wand aus Formenergie von den Baalol-700 getrennt, standen zwanzig Exemplare, die ich aus Bunker 9 hatte kommen lassen. Sie gehörten zu den sogenannten Septems, der September-Generation, oder richtiger gesagt, dem September-Schub. Sie hatten die besten Prüfungsergebnisse erzielt, waren aber dennoch Müll. Ihre Gliedmaßen waren teilweise verkrüppelt, un3 ihre geistigen Eigenschaften konnten nur als unzureichend bezeichnet werden. Immerhin verfügten sie über eine gewisse Widerstandskraft gegen parapsychische Beeinflussungen. Das machte sie für diesen Test besonders geeignet. Sie waren den Angriffen der Baalol-700er nicht völlig wehrlos ausgesetzt.
    Ich gab Taphon das Zeichen, mit den Experimenten zu beginnen.
    In diesem Moment blickte mich eines der Exemplare aus der Müllgruppe an, und mir war, als gleite mir ein Eisklumpen den Rücken herunter. Unwillkürlich richtete ich mich auf. Die Brust wurde mir eng, und das Atmen fiel mir schwer.
    Mit aller Kraft wehrte ich mich gegen das Gefühl, daß mich dieses Objekt wirklich anblickte. Es war unmöglich. Zwischen uns befand sich eine Wand aus Formenergie, die von seiner Seite her undurchsichtig war. Er konnte mich nicht sehen!
    Ich erhob mich und ging zu Taphon, so als ob ich meine Anweisungen

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