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1487 - Rebellion in der Gen-Fabrik

Titel: 1487 - Rebellion in der Gen-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein", bemerkte ich, wähfend wir unseren Schrecken überwanden und zu einem Anügravgleitef liefen. Vor der Maschine blieben wir abrupt stehen. Wir zögerten, weil uns plötzlich bewußt wurde, daß sie ebenso unzuverlässig sein konnte wie die andere. „Für mich sah es so aus, als wäre eine Bombe an Bord gewesen", sagte Taphon. „Eine andere Erklärung kann es gar nicht geben. Sie könnte auch in diesem Gleiter sein."
    Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Ich bin Wissenschaftler, kein Sicherheitsexperte. Deshalb sprach ich den Syntron über mein Armbandgerät an und fragte ihn um Rat. „Ein Robot ist bereits zu dir unterwegs", antwortete der Computer.
    Sekunden später war der Automat da. Es war ein eiförmiges Ding, kaum einen halben Meter hoch. Es bewegte sich auf einern unsichtbaren Antigravfeld. Lautlos glitt es in den Gleiter hinein, und dann zuckten schwach leuchtende Lichtstrahlen von unterschiedlieher Farbe aus ihm heraus. „Gut, daß ihr nicht eingestiegen seid", hallte es plötzlich von meinem Handgelenk her. „Der Rob hat einen Sprengsatz gefunden. Geht vorsichtshalber einige Schritte zurück."
    Wir entfernten uns mehr als nur einige Schritte. Wir liefen etwa hundert Meter weit weg. Aus vermeintlich sicherer Position heraus beobachteten wir, wie der Robot eine dünne Folie vom Armaturenbrett des Gleiters ablöste. Sie war kaum größer als eine meiner Handflächen. Er nahm die Folie mit und verschwand mit ihr in der Fabrik.
    Ich pfiff leise durch die Zähne. Irgendwie fühlte ich mich erleichtert. Wir hatten einen hieb- un,d stichfesten Beweis dafür, daß es einen Saboteur gab! Jetzt konnte Peeroush nicht mehr leugnen, daß unser Projekt durch einen Widder-Agenten gefährdet wurde. „Also war es Mord", stellte Taphon erzürnt fest. „Ein gemeiner, hinterhältiger Mord."
    Ich erwiderte nichts, Sondern eilte zu dem Gleiter und stieg ein. Er folgte mir hastig. Kaum saß er neben mir, als ich auch schon startete urid aufs Meer hinausflog. „Der Mörder kann nur einer von uns sein", bemerkte Taphon. „Ist dir das klar?"
    „Natürlich", erwiderte ich. „Die Eingeborenen kommen nicht in Frage, und sonst gibt es niemanden auf Aptulat als uns."
    Wir erreichten die ersten Quollonter. Sie trieben mit ihren kleinen Holzbooten auf dem Meer und fischten einige Trümmer des Gleiters aus dem Wasser. Fröhlich lachend winkten sie uns zu.
    Ich ließ den Gleiter so tief absinken, daß er die Wellen berührte. Durch das offene Fenster beugte ich mich zu Gasga hinüber, der aufrecht in seinem Boot stand. Ein langer Plastiksplitter lag zu seinen Füßen. „Welch ein schöner Tag", rief er. „Ein Glücklicher ist in ein besseres Leben übergegangen."
    „Habt ihr ihn gefunden?" fragte ich. „Nein", erwiderte er. „Keine Spur. Er hat sich in Nichts aufgelöst." Er lachte laut. „Aber das darf dich nicht ängstigen", fügte er hinzu. „Es ist nicht dieser Körper, der weiterlebt."
    Ich nickte nur. Ich wollte mich nicht auf ein Gespräch über das Leben nach dem Tode einlassen. Er hatte recht. Die Wissenschaftlerin war bei der Explosion zerrissen worden. Es gab nichts mehr, wonach wir suchen konnten. „Ich danke euch für eure Mühe", rief ich ihm zu, zog den Gleiter hoch und kehrte zur Fabrik zurück.
    Taphon schien sich erst jetzt voll bewußt zu werden, was geschehen war. Seine Lippen zitterten ebenso wie seine Hände. „Die Arbeit muß weitergehen", sagte ich schonungslos. „Wir können uns keine Pause leisten. Nicht schon wieder. Geh jetzt nach unten. Ich muß mit Peeroush reden."
    Er nickte nur und ging zum Antigravschacht. Ich meldete mich beim Cantaro an. Dabei wurde ich mir dessen bewußt, daß es in der Fabrik einhundert Cantaro gab, doch von ihnen sahen wir nur selten einmal etwas. Wenn wir von „dem Cantaro" sprachen, meinten wir Peeroush.
    Er empfing mich in seinem Trainingsraum, in dem er an verschiedenen Kraftmaschinen arbeitete. Mißbilligend blickte er mich an, ohne seine Übungen zu unterbrechen. Er stemmte mit Armen und Füßen vier Gewichte hin und her, die auf unsichtbaren Kraftfeldern neben ihm schwebten. „Ich hatte dir geraten, nicht Detektiv zu spielen", sagte er, bevor ich mich noch geäußert hatte. „Und dabei soll es bleiben."
    „Wir haben zum erstenmal einen handfesten Beweis dafür, daß es einen Widder-Agenten bei uns gibt."
    Das beeindruckte ihn überhaupt nicht. Er stand auf, griff nach einem Handtuch und rieb sich die Haut ab, obwohl er nicht schwitzte. Er tat

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