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1487 - Rebellion in der Gen-Fabrik

Titel: 1487 - Rebellion in der Gen-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beachtliche PSI-Talente aus der Retorte.
    Yrmakarem kam herein. „Was ist los?" fragte sie und setzte sich auf den Stuhl neben meinem Tisch. Sie griff nach dem Tee, der neben mir stand, und trank ihn aus. Das tat sie öfter. Ich haßte diese Angewohnheit, aber ich hatte es längst aufgegeben, dagegen zu protestieren. Ich würde mir einen neuen Tee böstellen. „Ich denke gerade an den Werdegang der Baalol-700-Serie", eröffnete ich ihr. „Schon die anfänglichen Testergebnisse für die Klone fielen positiv aus."
    „Höchstens mit der Einschränkung, daß die parapsychischen Fähigkeiten der Anfangsmuster noch zu optimieren waren."
    „Richtig", bestätigte ich. „Wir wollen jedoch festhalten, daß wir schon von der dritten Generation an keinen Gen-Ausschuß mehr produziert haben."
    Sie schürzte die Lippen, stellte die Teetasse ab und ging zur Tür. „Darüber kann man geteilter Ansicht sein", bemerkte sie. „Hast du vergessen, daß die Beurteilung deiner Testergebnisse durch das Supremkommando geradezu vernichtend ausgefallen ist?"
    Auch für diese Bemerkung haßte ich sie. Ich hatte das Gefühl, daß sie diese Beurteilung mit einer gewissen Schadenfreude sah, obwohl 'sie als Mitarbeiterin an dem Projekt selbst doch auch betroffen war. „Nein, das habe ich nicht vergessen", erwiderte ich schroff. „Und mir ist auch nicht entfallen, daß ich den Befehl erhielt, diesen Gen-Müll zu verbannen."
    „Was du ja auch getan hast", spöttelte sie. „Braver Junge. Tust immer, was man dir befiehlt."
    „Laß mich in Ruhe", fuhr ich sie an. Warum war sie so herausfordernd? Gönnte sie mir meine Erfolge nicht? Fast schien es so, begleitete sie doch jeden Mißerfolg in letzter Zeit mit Ironie.
    In ihren Augen blitzte es auf. Sie wußte genau, was ich dachte. Ein amüsiertes Lächeln lag auf ihren Lippen. Sie blinzelte mir zu, drehte sich um und schritt davon, wobei jede ihrer Bewegungen deutlich machte, wie sehr sie sich von mir beobachtet fühlte. Als sie eine Zwischentür erreichte, drehte sie sich noch einmal um. Sie lachte, und ich kam mir vor, als hätte sie mich bei etwas Verbotenem ertappt. Ich ärgerte mich, daß ich mich nicht schon früher meiner Arbeit zugewendet hatte. Wie war es möglich, daß die Testergebnisse vom Supremkommando derart schlecht beurteilt worden waren?
    Es gibt nur eine Antwort, dachte ich. Die Testergebnisse sind verfälscht und manipuliert worden, bevor sie das Supremkommando erreicht haben. Irgend jemand hat sich eingeschaltet und Sabotage verübt. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
    Yrmakarem glaubte nicht daran, und Peeroush tat es auch nicht.
    Der Gedanke an einen Saboteur ließ mich nicht los, und ich konnte mich noch weniger als zuvor auf meine Arbeit konzentrieren.
    Warum sträubte Yrmakarem sich gegen den Gedanken, daß es einen Saboteur geben könnte?
    Sie hatte selbst zugegeben, daß sie Angst vor einem unkontrollierten und unkontrollierbaren Ausbruch der Baalol-700-Serie hatte, dachte dabei jedoch ausschließlich an die PSI-Fähigkeiten der Klone. Warum schloß sie den Gedanken an einen Saboteur nicht mit in ihre Überlegungen ein?
    Ein Saboteur macht mir viel mehr Angst als die Klone! Ich erhob mich und ging zum Automaten, um mir einen frischen Tee zu bestellen. Wie üblich mußte ich einige Sekunden warten, bis er da war. Ich goß mir einen Becher voll ein und trank ihn langsam aus.
    Der Gedanke an den Saboteur ließ mich nicht los.
    Ich fürchtete mich vor der Organisation WIDDER, von deren Existenz wir alle wußten.
    Ich streckte die Hand nach dem Schalter eines positronischen Meßgeräts für biologische Zellschwingungen aus. Mich störte nicht, daß auch darauf ein Peeroush-Auge angebracht war. Allerdings zuckte meine Hand instinktiv zurück, als ich einen Wimpernschlag an meiner Innenhand fühlte.
    Bestürzt blickte ich das Auge an. „Du wirst hysterisch", hatte Yrmakarem gespottet, und ich mußte ihr recht geben.
    Auf dem Schalter war nur das Auge zu sehen, ein lebloser Bildschirm, der von einem Computer gesteuert wurde. Wimpern gab es nicht.
    Mein Herzschlag hatte sich jäh beschleunigt, und meine Haut hatte auf den plötzlichen Adrenalinstoß mit einem Schweißausbruch reagiert. Ich fuhr mir mit einem Taschentuch über die Stirn. „Was ist los?" fragte mich Peeroush. Seine Stimme klang aus zahllosen Lautsprechern um mich herum.
    Sie kam buchstäblich aus jedem Winkel des Raumes, und die Augen auf den Bildschirmen hatten sich um eine winzige Nuance verändert.

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