1487 - Rebellion in der Gen-Fabrik
können
3.
Auf den Bildschirmen leuchtete die Zahl 433 auf. Sie zeigte an, daß mein Experiment unter dieser Ziffer eingegeben und gespeichert werden würde, ganz gleich, welche Resultate dabei herauskamen.
Vor mir lag der nackte Körper eines Baalol-700-Klons in einem Behälter aus kodifizierter Formenergie, die mich und alle anderen in der Fabrik gegen parapsychische Impulse abschirmte. Er schwamm in einer Nährflüssigkeit, die ihn mit allem versorgte, was er benötigte. Sie führte ihm auch eine ausreichende Menge Sauerstoff zu.
Der Körper war leicht verkrüppelt. Die Arme und die Beine waren um etwa zwanzig Prozent zu kurz, der Kopf war um 13 Prozent zu groß geraten, und der Unterkiefer war verkümmert. Er hatte keine Ähnlichkeit mit den Antis, jenem galaktischen Intelligenzvolk, das von den Akonen abstammte.
Die Antis - die sich selbst Baalols nannten - waren vor Jahrtausenden aus dem Akon-System ausgewandert und hatten sich in diesem Sonnensystem auf dem Planeten Trakarat niedergelassen. Die dortigen Umweltverhältnisse hatten die akonische Erbmasse verändert, wobei die Mutation in erster Linie die Gehirnstruktur und damit die geistigen Fähigkeiten der Siedler betraf. Sie ermöglichten es den Antis, Energieschirme mit rein geistigen Kräften so zu verstärken, daß sie um ein Vielfacb.es der normalen Kapazität belastbar wurden. Darüber hinaus gewannen die Antis die Fähigkeit, paramentale Angriffe von Mutanten abzuwehren.
Ich konnte die Augen nicht von dem Material in dem Behälter wenden. Dieses Wesen da drinnen konnte die Geisteskräfte anderer nicht verändern und verstärken, um sie dan.n auf diese selbst zurückzuschleudern.
Ich konnte nur wiederholen: Es war Gen-Müll.
Im Kollektiv konnten die Antis ihre Fähigkeiten noch potenzieren, und dabei außerdem hypnotische, suggestive, telepathische und telekinetische Wirkungen erzielen.
Was konnte das Material in dem Behälter?
Das war die Frage, die ich zu beantworten hatte, bevor ich es vernichtete - oder als Abfall wegbringen ließ, damit es irgendwo auf einem anderen Planeten weiterexistieren konnte. Ich war gegen einen solchen Abtrajisport und für die sofortige Beseitigung des Mülls. Niemand hatte etwas davon, wenn dieses Material irgendwo in einer fremden Welt ein kümmerliches Dasein fristen konnte. Für uns war es wissenschaftlich uninteressant, ob es weiterhin existierte, da wir ohnehin keine Daten zum Auswerten erhielten. Für das Material bedeutete eine solche Existenz eine unnötige Belastung. Das meiste war kaum lebensfähig und konnte ganz sicher nicht für sich selbst sorgen. Ich fürchtete, es fiel wilden Tieren zum Opfer.
Da war es schon humaner, es gleich zu beseitigen.
Ich schob diese Gedanken zur Seite und begann mit der Testreihe, bei der ich zunächst alle körperlichen Funktionen des Materials in dem Behälter überprüfte.
Das Ergebnis war keineswegs überraschend für mich. Das Wesen vor mir war ohne die Nährflüssigkeit nicht lebensfähig. Es würde sofort sterben, wenn es selbst atmen mußte.
Dennoch setzte sich die Untersuchung fort. Mich interessierten in erster Linie die geistigen Fähigkeiten.
Aber auch in dieser Hinsicht erlebte ich eine Enttäuschung. Das Material stimmte nicht mit den Computerberechnungen überein, die ich vorher angestellt hatte. Es hätte hochqualifiziert sein müssen, war es jedoch nicht. Obwohl das Gehirn des Objekts alle notwendigen Voraussetzungen aufwies, war das Wesen in dem Behälter nicht mehr als ein Idiot.
Ich stellte die Versorgungssysteme ab und sorgte für den automatischen Abtransport des Mülls. Er wurde einer Anlage zugeführt, in der er zu Basismaterial verarbeitet wurde. Ich schaltete ab.
Niedergeschlagen erhob ich mich und ging zum Automaten, um mir etwas Tee zu holen.
Ich mußte noch vier weitere Experimente dieser Art durchführen, obwohl ich schon jetzt wußte, daß alle das gleiche Ergebnis haben würden. Dieses Material gehörte zu einer Testreihe, die aus bisher ungeklärten Gründen nur Gen-Müll der schlimmsten Sorte erbracht hatte. Wir konnten uns nicht erklären, warum das so war.
Ich war müde. Ich brauchte einige Tage Ruhe und Erholung. Ich hatte das Bedürfnis, die Fabrik zu verlassen und mit dem Boot aufs Meer hinauszufahren, bis ich irgendwo auf einer fernen Insel landete und ganz allein war. Doch ich wußte, daß dies nur ein Traum bleiben würde. Die Cantaro duldeten keine Unterbrechung der Arbeit. Sie waren auch nicht dem Argument
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