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1488 - Schamanen-Zauber

1488 - Schamanen-Zauber

Titel: 1488 - Schamanen-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sekunde…
    ***
    Auch Carlo Amado hatte aufgelegt. Er hatte es geschafft und sich zusammengerissen, nun aber war das vorbei. Er fing wieder an zu zittern und suchte am Schreibtisch Halt.
    Mit starrem Blick schaute er auf den Nacken der Toten. Durch seinen Kopf wirbelten zahlreiche Gedanken. Er war sich nicht sicher, ob er das das Richtige getan hatte. In diesem Spiel kam er sich hilflos vor. Zudem fürchtete er, einen großen Fehler begangen zu haben. Die andere Seite schien über Mittel zu verfügen, ihn ständig unter Beobachtung zu halten. Und es war durchaus möglich, dass man sein Telefon abhörte.
    Nach dem Verklingen seiner Stimme war es still geworden. Die auf dem Stuhl sitzende Tote inmitten des Büros wirkte wie ein makabres Ausstellungsstück. Obwohl Carlo Amado aufgrund seiner Herkunft einiges gewöhnt war, spürte er das kalte Gefühl der Furcht im Nacken. Er wollte Viola Wayne auf keinen Fall wieder ins Gesicht sehen. Der Anblick der aus dem Mund ragenden Schlange war einfach zu schrecklich.
    Jetzt setzte er seine Hoffnungen auf John Sinclair.
    Innerlich lachte er auf, als er daran dachte. Ausgerechnet er musste mit einem Yard-Mann zusammenarbeiten. Das hätte er sich nie träumen lassen. Da konnte er nur den Kopf schütteln. Dabei hatte Viola keinem Menschen etwas getan. Sie war zu ihm stets loyal gewesen, und in den Nächten, da war sie regelrecht aufgetaut und hatte ihn andere Frauen vergessen lassen.
    Carlo Amado stöhnte und schaute erneut hin. Das rotblonde Haar über der Rückenlehne wirkte künstlich wie eine Perücke. Er spürte die Kälte des Todes, die sich im Büro ausgebreitet hatte und die sich beklemmend auf seine Brust legte.
    Die Zeit dehnte sich. Da wurde jede Sekunde zur Minute, und in seiner Kehle saß ein Kloß, der seine Atmung beeinträchtigte. Er spürte auch den Druck hinter den Augen, rieb sie, und dabei kam ihm der Gedanke, dass es jetzt ihn erwischt hatte. Sonst waren es nur immer die anderen gewesen. Nun war die Reihe an ihm.
    Er überlegte, ob er seine Waffe aus dem Nebenraum holen sollte.
    Sie lag in einem sicheren Versteck hinter den Akten.
    Bisher hatte er sie nicht gebraucht. Aber heute dachte Carlo Amado anders darüber. Es war sicherlich sinnvoll, wenn er sich bewaffnete. Wer konnte schon sagen, was noch alles auf ihn zukam?
    Plötzlich passierte es.
    Es geschah ohne Übergang.
    Violas Kopf hatte gezuckt!
    Die Augen des Mannes quollen beinahe aus den Höhlen. Er konnte es nicht fassen. Es war eigentlich unmöglich, aber zugleich eine Tatsache.
    Violas Kopf hatte sich bewegt!
    Scharf drang der Atem aus seinem Mund. Zugleich verlor sein Gesicht noch mehr an Farbe, und Amado hoffte inständig, dass er sich geirrt hatte. Das war einfach nicht möglich. Aber war er nicht zu diesem Sinclair gegangen, weil er sich gewisse unheimliche Dinge nicht erklären konnte?
    Er wollte über seine Augen wischen und erlebte den gleichen Vorgang noch mal.
    Wieder das Zucken des Kopfes. Es sah so aus, als wollte die tote Viola nicken, um irgendetwas zu bestätigen. Das war nicht zum Lachen. Im Gegenteil.
    Carlos verspürte eine tiefe Furcht, und er überlegte, was er dagegen tun konnte.
    Nichts. Im Moment stand er allein auf weiter Flur. Er konnte flüchten, aber das würde ihm nicht helfen…
    Seine Gedanken brachen ab. Nicht nur der Kopf bewegte sich, auch der Oberkörper bekam einen heftigen Stoß. Beinahe wäre die Tote vom Stuhl gekippt, aber eine Gegenkraft hinderte sie daran und drückte sie wieder zurück.
    Es war nur der Anfang. In den folgenden Sekunden musste er mit ansehen, was da ablief. Es war der reine Horror, etwas Unglaubliches, und ungläubig schaute Amado zu, wie die verdammte Schlange plötzlich zum Leben erwachte und sich aus dem Mund hervor schob, wobei sie ihren Kopf in die Höhe richtete.
    »Das gibt es nicht!« keuchte er. »Das ist nicht wahr…«
    Amado rutschte von der Schreibtischkante. Er fing an zu zittern.
    Was da passierte, sah er als einen Albtraum an, aber es war keiner.
    Der armdicke Körper der Schlange schob sich immer weiter aus dem Mund der Toten. Das Tier stieg auch nicht weiter in die Höhe, es neigte sich zur Seite, es nahm an Länge zu.
    Carlo Amado begann die Furcht erregende Schlange zu hassen.
    Der Kopf des Reptils drehte sich scharf nach links, und er musste ihn praktisch anschauen. So sah er auch die gespaltene Zunge, die aus dem Maul züngelte, und er rechnete damit, dass dieses Tier auch Giftdrüsen hatte.
    Die Schlange kroch jetzt ganz

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