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1488 - Söhne der Hölle

Titel: 1488 - Söhne der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Weißglut, und Tetch Wossnows betonte Selbstbeherrschung versetzteihm einen seelischen Tiefschlag nach dem anderen.
    Gucky wünschte nichts sehnlicher herbei als das Ende des Mycon-Einsatzes.
    Genau das aber konnte zu unerwünschten Reaktionen des Mausbibers führen.
    Tetch Wossonow hatte versucht, Guckys ungewohnte Zwiespältigkeit zu analysieren. Unter Einschaltung entsprechender Syntron-Parameter war er zu dem Ergebnis gekommen, der Ilt litte im Grunde seiner Psyche weder an der Angst vor einer Tauchfahrt noch unter Hudels liebevolldümmlichen Belästigungen.
    Des Wurzels Übel lag in der Tatsache verborgen, daß er seine Psi-Kräfte nicht einsetzen durfte, weil es auf Mycon erwiesenermaßen einige zehntausend Lebewesen mit gleichartigen Fähigkeiten gab.
    Das Rauschen der beiden schubstarken Wasserstaustrahl-Triebwerke hatte sich gemäßigt. Das SUBCOM glitt in fünfzig Meter Tiefe mit geringer Fahrt auf die Küste der größten Mycon-Insel zu.
    Die Hochleistungs-Heizgatter der beiden ringförmigen Thermotauscher erhielten ihren Arbeitsstrom vom heckwärts eingebauten Gravitraf-Speicher, der auch alle anderen Verbraucher des Bootes versorgte.
    Die Syntronik stellte fest, daß die Geschwindigkeit für den erforderlichen Staudruck am Wassereinlauf der beiden Strahltriebwerke zu gering geworden war.
    Infolgedessen schloß der Bordrechner den Stau-Einlaß und öffnete die Klappen der Turbo-Einläufe.
    Die E-Motoren der Turbinen liefen augenblicklich än. Sie preßten das angesaugte Wasser in die Ring-Thermotauscher, wo es bei der derzeit reduzierten Betriebstemperatur von 1250 Grad Celsius zur Verdampfung angeregt wurde.
    Der durch die Heckdüsen expandierende Hochdruck-Heißdampf erzeugte einen Schub, der für die Restfahrt von nur noch 80 Kilömetern pro Stunde ausreichte.
    Die Art der Fortbewegung im Medium Wasser war technisch simpel, schon vor zweitausend Jahren erprobt und frei von Kinderkrankheiten.
    Grundbedingung waren lediglich eine oxygenunabhängige Energiequelle und hochbelastbare Werkstoffe.
    Es war 12:02 Uhr am 23. Dezember 1146 NGZ. Drei Besatzungsmitglieder der des SUBCOMS befanden sich im Rechen- und Planungsraum unterhalb der Turmkuppel.
    Das vierte Mitglied machte sich in der Bordküche zu schaffen.
    Hudel hatte einige Stunden vorher den unwiderstehlichen Drang verspürt, seine Gäste mit einem künstlerisch wertvollen Trompetenkonzert zu wecken. Er hatte einfach nicht anders gekonnt.
    Nun klagte er über Schmerzen am hinteren, unteren Teil seines Körpers, wo ihn Guckys Thermostrahl gestreift hatte. Es sollte sich um eine nur minimale Energieentfaltung gehandelt haben, aber Hudel war da ganz anderer Ansicht.
    Jedenfalls hatte er blitzartig aufgehört zu trompeten. Dampfend im Sinne des Wortes war er in seine Kombüse geflüchtet, hatte sich eingeschlossen und erst dann geöffnet, als der von Wossonow geschickte Medoroboter geklopft hatte.
    Guckys fürchterliche Verwünschungen glaubte er immer noch zu hören.
    Hudel verstand die Welt nicht mehr! Das hätte er der bildhübschen Genmüll-Schimäre nie zugetraut!
    Gucky bewertete den Vorfall auf seine Weise. Er schaute jetzt noch alle Augenblicke auf das Schott, durch das Hudel mit seinem Feingeschmecke zu kommen pflegte. „Den Spinner röste ich doch noch total!" grollte der Mausbiber vor sich hin. „Mich für ein Weibchen zu halten - Frechheit! Den Schimären-Verdacht nehme ich ihm nicht mal übel."
    „Du solltest nicht mit den Zähnen knirschen", murrte Tschubai. „Was weiß Hudel von deiner Männlichkeit?"
    Der Ilt reagierte ungewohnt humorlos. „Willst du mich auch noch auf den Arm nehmen? Meinen einzigen Zahn hätte mir der Kochkünstler auch noch ums Haar demoliert. Eine rote See-Karotte hat er mir serviert. Dabei war's ein lebender Fisch mit einem Gebiß wie ein Bagger. Der hat an meinem Zahn Klimmzüge gemacht."
    „Fast noch lebend!" korrigierte der Afroterraner ungerührt. „Der Fisch war immerhin gekocht. Stell dich nicht so an."
    „Der Fisch war eine Wasserschlange", beteuerte Wossonow. „Wahrscheinlich aber nicht giftig! Habe ich dir nicht schon auf Uulema gesagt, Bepelzter, daß du dich in der Milchstraße von heute umstellen mußt? Tschubai hat es begriffen."
    „Klar, was sonst! Vor ein paar Tagen wollte er noch seinen Aktivator wegwerfen, und jetzt spielt er den Superterraner. Wie wär's denn, wenn ich zu unserem Beiboot zurückspränge? Die fünfhundert Kilometer sind für mich ein Klacks. Dann seid ihr mich los."
    Tetch

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