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149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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um den Hals legte, soll er gerufen haben: ›Hölle, ich komme!‹«
    Mich schauderte.
    »Die Bande des Schreckens bestand aus sieben Männern«, sagte Olsen. »Janet de Mol wurde von sieben Skeletten überfallen und grausam ermordet.«
    Ich fand es trotzdem übertrieben, daraus einen Zusammenhang zu konstruieren.
    »Warum sollte Dakko mit seiner Bande ausgerechnet hierher kommen?« fragte ich.
    »Um sich zu rächen.«
    »An Janet de Mol?« fragte ich ungläubig. »Ich erkenne darin keinen Sinn.«
    »Den erkennen Sie, sobald Sie wissen, wer Janet de Mol war«, sagte der Schauspieler. »Sie war die Enkelin von Sir Joel Hillerman, des Richters also, der die Bande des Schreckens zum Tod verurteilt hatte.«
    ***
    Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern, hatte Max Dakko und seine verbrecherischen Freunde aus ihren Gräbern geholt. Er hatte große Pläne mit der Bande des Schreckens. Ihre Rache war ihm nicht wichtig, er verhinderte sie jedoch nicht, weil er wußte, wie sehr sie danach lechzten.
    Wenn sie damit fertig waren, sollten sie einen Rufus-Kult ins Leben rufen. Auch sie würden schwarze Kutten mit Kapuzen tragen und Rufus’ Einfluß -von London ausgehend - über die ganze Welt verbreiten.
    Dakko und seine Komplizen sollten nicht beisammenbleiben. Rufus würde sie in alle Winde zerstreuen. Auf allen Erdteilen sollten sie Anhänger suchen, höllische Glutnester schaffen, in denen das Böse schwelte und gefräßige Flammen hochlodern ließ, sobald Rufus das Kommando dazu gab.
    Dieser Plan war ganz in Mortimer Kulls Sinn, denn er hatte die Absicht noch nicht aufgegeben, eines Tages die Welt zu beherrschen. Seit Asmodis ihn zum Dämon geweiht hatte, waren seine Aussichten, dieses Ziel zu erreichen, noch besser geworden.
    Und das beachtliche Nebenprodukt bei dieser Sache sollte Tony Ballards Tod sein.
    Kull und Rufus befanden sich in der Nähe des Hauses, in dem Janet de Mol gewohnt hatte. Sie wußten, daß sich Tony Ballard in der Wohnung der Schauspielerin befand.
    Geduldig warteten sie auf das Erscheinen des Dämonenjägers. Rufus hatte menschliches Aussehen angenommen, um nicht aufzufallen. Er und Mortimer Kull wurden von den vorbeigehenden Menschen kaum beachtet.
    Zwei Männer standen auf dem Bürgersteig und redeten miteinander. Das war keine Sensation.
    Kull bleckte die Zähne. »Ich schlage schneller zurück, als er damit rechnet.«
    »Es ärgert dich, daß er Lenroc vernichtet hat«, bemerkte Rufus.
    »Ein wenig«, gab Mortimer Kull zu. »Mehr regt es mich auf, daß er auch mich mit dem Höllenschwert angriff. Wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, hätte er mich getötet. Wenn wir unsere neuen Ziele erreichen wollen, müssen wir Tony Ballard aus dem Weg räumen.«
    Der Dämon mit den vielen Gesichtern sah sich bereits als Oberhaupt des gefährlichen Rufus-Kults. Das war ein Aufstieg, den niemand verhindern durfte. Tony Ballard würde es aber versuchen, deshalb war auch Rufus der Ansicht, daß der Dämonenjäger unschädlich gemacht werden mußte.
    »Während er noch herumrätselt, warum die Bande des Schreckens Janet de Mol umgebracht hat, wird es ihn treffen wie ein Blitz aus heiterem Himmel«, sagte Rufus. .
    Sie hatten eine Falle errichtet, in die Tony Ballard tappen sollte, und sie waren davon überzeugt, daß es dabei keine Panne geben würde.
    Für Rufus stand fest, daß Tony Ballard bereits ein toter Mann war…
    ***
    Sein Büro hatte Rechtsanwalt Martin Lindsay in der City, sein Haus befand sich im Londoner Vorort Sutton, dort, wo es nicht nach Abgasen stank, wo es ruhig war und wo die Vögel in den Kronen alter Bäume zwitscherten.
    Der 45jährige Mann war groß und schlank, hatte graues Haar, das ihn für Frauen interessant machte, konnte es sich leisten, ausschließlich Maßanzüge zu tragen, und seine Klienten kamen aus den Kreisen der oberen Zehntausend.
    Wer von Martin Lindsay vertreten werden wollte, brauchte eine dicke Brieftasche, sonst hatte der Staranwalt, der auf einige sensationelle Erfolge hinweisen konnte, keine Zeit.
    Auch sein Freundeskreis war »oben« angesiedelt. Er spielte Tennis, Squash und Golf, war Mitglied in einem vornehmen Reitclub und besaß selbstverständlich ein eigenes Pferd.
    Für seinen Wohlstand arbeitete Lindsay hart. Er wußte, daß einem nichts geschenkt wurde, und da die Konkurrenz nicht schlief, durfte er sich auf seinen Lorbeeren nicht ausruhen.
    Ein Arbeitstag mit zwölf bis vierzehn Stunden war bei ihm keine Seltenheit. Da er aber gern arbeitete, machte

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