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149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nach allen Richtungen, allerdings war sein Gesichtsfeld stark begrenzt. Wenn er sich nicht irrte, hockten die Skelette auf dem Dach.
    Vielleicht überlegten sie sich, was sie anstellen mußten, um seiner endlich habhaft zu werden.
    »Ihr verdammten Hunde, warum fahrt ihr nicht zur Hölle, da gehört ihr hin!« murmelte der Anwalt.
    Broderick Basehart rief immer wieder seinen Freund Dick Crawford, doch der meldete sich nicht. Lindsay hörte die Stimme seines Leidensgenossen und preßte die Lippen fest zusammen. Sollten sie am Ende doch kein Glück haben? Würden sie in dieser Jagdhütte ihr Leben verlieren?
    Der Anwalt war entschlossen, es so teuer wie möglich zu verkaufen. Es gab hier reichlich Waffen und Munition. Die Frage war nur, ob man den Skeletten damit etwas anhaben konnte.
    Auf der Lichtung trat plötzlich ein Knochenmann in Lindsays Blickfeld. Das bloße Erscheinen des Unheimlichen ließ ihn heftig zusammenzucken.
    Das Gerippe wandte sich ihm zu. Er wich kurz zurück und biß sich auf die Unterlippe. Hatte das Skelett ihn gesehen? Lindsay wischte sich den Schweiß von der Stirn und brachte sein Auge wieder an das Guckloch heran.
    Reglos stand der Knochenmann da, ein gutes Ziel. Jetzt kannst du herausfinden, ob ihnen eine geballte Ladung Schrot etwas anhaben kann, sagte er sich und holte die Bumping Gun.
    Seine Hände zitterten. Er schob den Lauf durch das Herz im Holz. Zielen konnte er kaum noch, aber das war bei der Streuung der Waffe auch nicht erforderlich. Es genügte, wenn der Lauf ungefähr in die Richtung des Skeletts wies.
    Sein zitternder Finger suchte den Abzug. Da packte draußen ein anderer Knochenmann plötzlich den Lauf und riß ihn nach vorn. Erschrocken fiel der Anwalt gegen den Holzladen. Der Schuß krachte, aber der Lauf der Bumping Gun wies jetzt steil nach oben, so daß die Schrotladung in den Himmel ging.
    Das Gewehr wurde wild hin und her bewegt. Lindsay ließ los. Die Waffe schien zu leben. Der Kolben tanzte hin und her, auf und nieder, drehte sich im Kreis, rotierte immer schneller.
    Lindsay wich vom Fenster zurück. Das Gewehr polterte und klopfte so lange, bis es der Knochenmann losließ, dann fiel es auf den Boden, und Lindsays starrer Blick war darauf gerichtet.
    Es dauerte lange, bis er sich davon losreißen konnte. Basehart rief fortwährend, Dick Crawford möge sich melden, doch sein Freund schien derzeit nicht erreichbar zu sein.
    »Hör auf!« sagte Martin Lindsay krächzend. »Siehst du nicht ein, daß es keinen Sinn hat?«
    Basehart machte weiter.
    Da drehte Lindsay durch. Er konnte dieses sinnlose Rufen nicht mehr ertragen, holte sich die Bumping Gun, repetierte mit dem Schaft und schwang mit der Waffe herum. Er wollte das Funkgerät kaputtschießen, damit Basehart gezwungen war, aufzuhören.
    Broderick Basehart richtete sich auf und sah den Freund durchdringend an: »Waffe weg, Mann!«
    »Geh zur Seite!« schrie Lindsay überreizt.
    »Wenn du das Funkgerät zerstören willst, mußt du zuerst mich erschießen, Martin!«
    Es flackerte gefährlich in Lindsays Augen. Er war nicht mehr Herr seiner Sinne. Selbst ein Schuß auf Broderick Basehart war ihm in diesem Augenblick zuzutrauen.
    ***
    Der Landrover entfernte sich von meinem Wagen, der einsam auf der Rollbahn des aufgelassenen Flugplatzes zurückblieb. Die Skinheads würden sich seiner irgendwann annehmen.
    Entweder würden sie ihn zertrümmern - oder zu Geld machen. Er war noch nicht alt. Damit ließ sich noch ein guter Preis erzielen.
    Vernon Priday machte ein zufriedenes Gesicht. Kein Wunder, es lief ja alles bestens für ihn ab. Er hatte mich den Skinheads abgejagt, und nun saß ich wehrlos an seiner Seite, und wir waren zu Mortimer Kull unterwegs, der nicht weit von hier - vermutlich dort drüben im Föhrenwald - auf mich wartete.
    Ich hatte die ganze Zeit mit mir und meinem Schicksal so viel zu tun, daß ich gar nicht mehr an die Bande des Schreckens dachte, mit der alles angefangen hatte.
    Die knöchernen Sieben standen unter Rufus’ Befehlsgewalt. Jetzt fielen sie mir wieder ein, und ich fragte mich bange, was sie als nächstes unternehmen würden.
    War es möglich, daß sie sich, mit Rufus, bei Mortimer Kull befanden? Sollten mir Max Dakko und seine Komplizen in Kulls und Rufus’ Beisein das Leben nehmen?
    Das waren Fragen, die ich lieber unbeantwortet lassen wollte. Ich streifte den dicken Jäger neben mir mit einem kurzen Blick und stellte fest, daß seine Augen Zorn versprühten.
    Wir hatten den Flugplatz

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