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1490 - Das Rätsel der Leichenvögel

1490 - Das Rätsel der Leichenvögel

Titel: 1490 - Das Rätsel der Leichenvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Krähe. Sie senkte den Kopf, aber sie hackte nicht zu. Das geschah erst, als sich die Hand seinem Schnabel sehr genähert hatte. Da zuckte der Kopf nach unten, und Elliot hatte Glück, dass er die Hand so schnell zurückziehen konnte, dass der Schnabelhieb ihn verfehlte.
    Zugleich flatterte der Vogel in die Höhe. Elliot spürte den Windzug in seinem Gesicht. Er bückte sich und wich so heftig zurück, dass er stolperte.
    Simone war ihm gefolgt, und sie schaffte es, ihn abzufangen, sodass er nicht stürzte.
    »Ruhig, Elliot, ganz ruhig…«
    »Das ist doch Mist.« Nach einer Drehung stellte er sich wieder normal hin. »Der will uns verarschen. Ich – ich…«
    »Warte doch erst mal ab, was noch passiert.«
    »Ja, du hast ja recht.«
    Beide hörten sie noch das Flattern, sodass sie davon ausgehen konnten, dass sich der Vogel noch in ihrer Nähe befand. In der Tat hatte er das Treibhaus nicht verlassen. Er flog dicht unter der Decke entlang und zog dort seine Kreise.
    Die beiden gingen etwas zurück, um ihn besser beobachten zu können. An die grüne Farbe der Krähe hatten sie sich mittlerweile gewöhnt, und sie sahen auch, dass der Vogel seine Kreise in der Nähe des Ausgangs zog, als wollte er ihnen eine Botschaft vermitteln.
    »Was soll das?« fragte Simone. Sie runzelte die Stirn. »Wirst du daraus schlau?«
    Elliot wollte ihr eine Antwort geben, verschluckte sie jedoch, als er sah, dass die Krähe ihr Verhalten änderte. Sie flog zwar noch immer nahe der Tür umher, aber dann blieb sie nicht mehr im Treibhaus.
    Sie schoss ins Freie.
    Beide waren überrascht.
    »Was soll das denn jetzt?« flüsterte Simone. »Das verstehe ich nicht.«
    »Ich auch nicht.«
    »Flucht?«
    »Glaubst du das?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Das kann ich mir auch nicht vorstellen. Warum sollte die Krähe fliehen?«
    »Ja, warum…« Simone stieß Elliot an. »Komm, lass uns nach draußen gehen.«
    »Und dann?«
    »Wir können schauen, ob wir den Vogel noch mal sehen. Es kann sein, dass er uns eine Botschaft vermitteln will.«
    »Du hast Nerven.«
    »Die braucht man auch hier.«
    Darauf ging Elliot nicht näher ein. Er wollte herausfinden, ob die Krähe tatsächlich so etwas wie eine Botschaft für sie hatte.
    Zunächst wies nichts darauf hin. Sie schauten zu, wie der Vogel über ihren Köpfen seine Kreise zog. Er tat nichts, um sie wegzulocken. Er griff sie auch nicht an, er blieb ungewöhnlich friedlich.
    Bis er plötzlich wegflog. Er stieg mit kräftigen Schwingenschlägen in die Höhe, aber er verschwand nicht aus ihrer Sichtweite, sondern flog in eine bestimmte Richtung. Bevor er jedoch völlig verschwinden konnte, drehte er eine Linkskurve und flog den gleichen Weg wieder zurück. Dabei verlor er stetig an Höhe, sodass beide Angst davor hatten, von ihm angegriffen zu werden, was aber nicht passierte.
    Kurz bevor er sie erreichte, stieg er wieder hoch, drehte eine Linkskurve und flog in die Richtung weiter, die er schon mal eingeschlagen hatte.
    Aber er kehrte auch wieder zurück, und so begann das Spiel wieder von vorn.
    Elliot schüttelte den Kopf. »Verdammt noch mal, was soll das Getue?«
    »Es kann sein, dass er uns etwas sagen will.«
    »Ach, was denn?«
    »Ich denke an eine Botschaft.«
    »Und wie soll die lauten?«
    »Denk mal nach.«
    »Nein, das kannst du tun.«
    »Das habe ich schon.«
    »Super, dann sag es.«
    »Er will, dass wir ihm folgen!«
    Elliot sagte nichts. Er schluckte nur und presste danach seine Lippen zusammen. Den Atem stieß er durch die Nase aus, und sein Gesicht, das inzwischen wieder ein wenig Farbe angenommen hatte, verlor jetzt auch den Rest. Er richtete seinen skeptischen Blick auf Simone.
    »Meinst du das wirklich so, wie du es gesagt hast?«
    »Ja, so meine ich das.«
    »Und weiter?«
    »Wir sollen ihm folgen.«
    »Weiß ich. Aber wohin?«
    »Das weißt du besser.«
    »Wieso das denn?«
    »Was liegt in dieser Richtung, auf das der Vogel hinweisen könnte? Denk nach und sag es dann.«
    Elliot nickte. Er war ziemlich durcheinander und wischte einige Male durch sein Gesicht. Er blies wieder die Luft aus, und ein leises Stöhnen drang aus seiner Kehle.
    »Das kann ich nicht sagen. Da liegt so vieles. Man kann zu einer Siedlung kommen und auch zu einem neu errichteten Industriegelände.«
    »Das wird den Vogel kaum interessieren.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    »Und wohin noch?«
    Elliot Wells knetete unruhig seine Hände, bis er plötzlich den Kopf an hob.
    »Der Wald?« flüsterte.
    Simone hatte

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