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1490 - Das Rätsel der Leichenvögel

1490 - Das Rätsel der Leichenvögel

Titel: 1490 - Das Rätsel der Leichenvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas Böses in ihm, das ihn am Leben gehalten hat, obwohl man bei ihm nicht von einem Leben sprechen konnte, sondern nur von einer Existenz.«
    »Und was ist jetzt mit meiner toten Frau?« flüsterte er. »Ist der Kontakt endgültig abgerissen?«
    »Das denke ich. Es sei denn, ihr Geist schafft es, sich einen anderen Körper zu suchen. Aber das ist eher unwahrscheinlich. Ich denke, dass er jetzt endgültig ausgeschaltet worden ist.«
    Toby nickte, ohne es richtig zu merken. Er sprach die nächsten Worte mehr zu sich selbst. »Ich habe sie immer gewarnt, aber sie wollte nicht hören. Sie ist den falschen Weg gegangen. Sie fand Erfüllung in dieser verdammten Sekte.«
    »Was wissen Sie noch darüber?« fragte ich ihn.
    »Nichts mehr. Meine Frau war sehr verschwiegen, wenn es um ihre Sekte ging, das können Sie mir glauben. Sie wollte mich zudem immer bekehren, nur habe ich das nicht zugelassen. Sie sollte ihren Weg gehen, und ich bin den meinen gegangen. Sie lebte später mehr bei der Sekte als bei mir. Und von diesem Selbstmord habe ich nichts gewusst. Das habe ich auch Ihren Kollegen gesagt, die damals alle Angehörigen befragt haben.«
    »Hatten Sie denn nach dem Tod noch einen weiteren ungewöhnlichen Kontakt mit ihrer Frau?«
    »Nein, nur durch den Vogel. Und das hat mich aus den Schuhen gehauen. Da habe ich an meinem eigenen Verstand gezweifelt. Ich konnte auch mit dem Begriff Erben der Natur nichts anfangen. Damit habe ich heute noch meine Probleme, auch wenn sie zu einem Vogel wurde, was ich noch immer nicht glauben kann, obwohl es eindeutig ihre Stimme war. Was, zum Henker, läuft da eigentlich ab?«
    Da konnten Bill und ich ihm auch keine zufrieden stellende Antwort geben. Die Dinge lagen eben zu schief, sie waren mit dem normalen Denken nicht zu fassen, und auch wenn Bill mich mit seinem fragenden Blick anschaute, ich musste ihm die Antwort schuldig bleiben.
    »Aber es muss weitergehen, John«, sagte er schließlich. »Wir können nicht aufgeben.«
    »Stimmt.«
    »Und wie sieht dein Plan aus?«
    »Im Moment habe ich keinen.«
    »Das glaube ich dir nicht. Denn ich habe schon einen. Es liegt auf der Hand, dass wir die Lösung auf dem Friedhof finden. Dort müssen wir hin.«
    »Das denke ich auch.«
    »Und zwar so lange es noch hell ist.«
    Ich ignorierte Bills indirektes Drängen und kam auf den Namen der Sekte zu sprechen.
    »Erben der Natur, Bill, was sagt dir das?«
    »Nicht viel. Nur dass sie sich der Natur verschrieben haben. Und nur im Tod konnten sie mit ihr eins werden.«
    »Das ist richtig. Ich allerdings stelle mir die Frage, woher dieses Denken kommt.«
    »Ich passe.«
    »Aber das ist der Punkt.« Ich trank einige Schlucke von Sheilas Kaffee, der sehr gut schmeckte. »Wir müssen dort einhaken.« Ich stellte die Tasse wieder ab. »Jede Sekte hat ein Ziel, das wissen wir. Aber jede Sekte hat auch jemanden, zu dem sie aufschaut. Einen Guru oder was immer es sein mag.«
    »Ich kann dir folgen, John. Du stellst dir die Frage, wem die Erben der Natur hinterhergelaufen sind.«
    »Ja.«
    »Kann man da von Naturreligionen sprechen?«
    Ich runzelte die Stirn und hob zugleich die Augenbrauen an. »Das käme einem in den Sinn, auch wenn ich dabei an den Schamanismus denke. Erst vor kurzem hatte ich damit zu tun. Aber das ist es nicht, Bill. Das hat damit nichts zu tun.«
    »Was meinst du denn?«
    »Es gibt jemanden, der über die Natur herrscht oder sie bewacht. Und der Name will mir nicht aus dem Kopf.«
    Bill Conolly bewies mit seiner Antwort, dass er gut zugehört hatte.
    »Du meinst Mandragoro.«
    »Genau den. Unser Freund, der Umweltdämon. Es ist nur eine Spekulation, ich weiß, aber ein Anfang.«
    »Ja, ja, das kann schon möglich sein. Aber hast du auch an Aibon gedacht? An einen alten Druidenzauber? Auch die Druiden waren sehr naturverbunden.«
    »Habe ich im Hinterkopf.«
    »Wir könnten mal Mark Toby fragen, ob er vielleicht etwas davon gehört hat. Kann ja sein, dass seine Frau den Namen Aibon erwähnt hat.«
    »Fragen kostet nichts.«
    Wir brauchten es nicht, denn Toby hatte zugehört. »Nein«, sagte er, »den Namen hat meine Frau nie erwähnt. Sie müssen davon ausgehen, dass sie nie viel mit mir über bestimmte Dinge gesprochen hat. Wir führten zwei verschiedene Leben.«
    »Das ist uns mittlerweile klar geworden«, sagte ich mit der nächsten Bemerkung kam ich wieder direkt zum Thema. »Fest steht, dass es einen Friedhof gibt, auf dem die Mitglieder der Sekte liegen.«
    »Das ist

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