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1490 - Das Rätsel der Leichenvögel

1490 - Das Rätsel der Leichenvögel

Titel: 1490 - Das Rätsel der Leichenvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nach vorn, sondern auch zum Dach hinauf.
    Zwei Vögel hockten auf dem Dachfirst des Hauses wie Aufpasser.
    Sie mussten mich gesehen haben, nur taten sie nichts. Nicht mal ihre Flügel bewegten sie.
    Bill stand in der offenen Tür. »Siehst du was?« fragte er mich, als ich die Autotür aufzog.
    »Zwei sitzen auf dem Dachfirst.«
    »Und die anderen?«
    »Keine Ahnung. Ich denke, dass auch die Gewächshäuser gute Plätze für sie sind.«
    »Wenn du meinst.« Bill lachte. »Dort können sie gern bleiben, dann haben wir hier Ruhe.«
    »Okay, bis später dann.«
    »Und nimm dich vor Schnabelhieben in acht, Alter. Die können verdammt schmerzhaft sein.«
    »Ich weiß.«
    Nach diesen Worten stieg ich ein, und auch das lief ohne Probleme ab. Es gab keinen Vogel, der mich angriff, und so startete ich ganz normal den Motor. Erst danach zog ich die Tür zu.
    Ich fuhr an.
    Bill hatte die Haustür nicht ganz geschlossen. Er schaute mir durch einen Spalt nach. Ob mich irgendwelche Vögel verfolgten, war aus meiner Lage schlecht zu erkennen. Wenn sie eine Verfolgung aufnahmen, dann würden sie sehr hoch fliegen, und dann konnten mir meine Spiegel wenig helfen.
    Der Weg zum Wald war keine glatte Fahrt über eine Autobahn.
    Von einem Weg konnte man zwar sprechen, aber das war auch alles.
    Eigentlich fuhr ich durch ein Brachgelände meinem Ziel entgegen, und dabei konnte ich mir gut vorstellen, dass irgendwelche Investoren darauf aus waren, das Gelände zu erwerben und den Wald gleich mit, um ihn brutal abholzen zu lassen.
    Es war noch hell. Aber in ein paar Stunden würde die Dunkelheit hereinbrechen, und danach würde alles sehr schnell gehen. Genau das wollte ich vermeiden. Nur nicht im Dämmer oder in der Dunkelheit am Friedhof eintreffen.
    Dass ein Pfad den Wald durchschneiden würde, daran glaubte ich nicht. Deshalb war mir auch bewusst, dass ich den Wagen am Waldrand würde stehen lassen müssen.
    Ich schaute immer wieder in die Spiegel. Ausschnitte des Himmels sah ich schon, aber keine Vögel. Irgendwie wollte es mir nicht in den Kopf, dass alle Tiere zurückgeblieben waren und mich so einfach ziehen ließen. Das passte nicht zu ihnen. Aber sie waren auch in der Lage, einen Menschen zu verfolgen, ohne dass er sie sah.
    Ich bekam Probleme mit dem Untergrund. Je mehr ich mich dem Wald näherte, umso feuchter und seifiger wurde er. Manchmal rutschte der Wagen weg, sodass ich schon gegenlenken musste, um ihn wieder in die Spur zu bekommen.
    Als einige tiefe Querfalten im Boden auftauchten, fuhr ich nicht mehr weiter. Der Rest der Strecke war nur zu Fuß zu bewältigen.
    Am Himmel hatte sich nichts verändert. Er wies nach wie vor sein schieferfarbenes Grau auf, und als ich zurückschaute, da sah ich auch die drei Vögel. Ob es sich allerdings um die veränderten Saatkrähen handelte, war nicht zu erkennen, dazu flogen sie einfach zu hoch. Das hätte ich auch getan, wäre ich an ihrer Stelle gewesen.
    Der Boden ließ ein zu schnelles Gehen nicht zu. Man konnte hier wirklich von einem Acker sprechen, der in den letzten Jahren nicht bearbeitet worden war.
    Um den Waldrand zu erreichen, musste ich einen schmalen Graben überqueren. Wenig später trat ich hohes Gras und auch Farne zu Boden. Danach brauchte ich nur noch ein paar Schritte zu machen, um in den Wald einzutauchen. Sofort veränderten sich die Verhältnisse. Die Luft zwischen den Bäumen kam mir feuchter und kühler vor. Das Laub blieb an meinen Schuhen kleben, und als ich zurückschaute, war der Himmel über mir frei. Kein Vogel war mehr zu sehen.
    Das hatte nichts zu bedeuten. Die Tiere konnten mich leicht überholt haben, ohne dass es mir aufgefallen wäre.
    Man hatte mir den Weg zum Friedhof nicht beschrieben. Es war auch nicht nötig gewesen. Auch wenn er mitten im Wald lag, ein derartiger Totenacker war einfach nicht zu übersehen, und ich sollte Recht behalten.
    Kaum hatte ich mir für die Dauer einiger Minuten einen Weg gebahnt, da sah ich bereits die ersten Grabsteine. Ich schaute durch die Lücken zwischen den Bäumen. Über mein Gesicht huschte ein ernstes Lächeln, auch deshalb, weil mir auf dem Weg nichts passiert war. Einen Angriff hatte es nicht gegeben. Ich hoffte, dass dies auch weiterhin so bleiben würde.
    Die Hoffnung war nicht mal verkehrt.
    Mandragoro und ich waren zwar keine unbedingten Freunde, aber wir passten irgendwie schon zusammen. Er akzeptierte mich und meinen Job, und bei mir war es das Gleiche.
    Aber ich konnte mich nicht mit seinen Methoden

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