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1490 - Endstation Sol

Titel: 1490 - Endstation Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hoffen, dachte Daarshol.
     
    *
     
    Mitte Dezember brachte Peeroush seine Klone mit der ANUBIS zu der Sammelwelt Mycon im sogenannten Zwischenbereich, jenem Niemandsland zwischen den Milchstraßenwällen, wohin der gesamte Gen-Müll „zur besonderen Verwendung" abgeschoben 'wurde.
    Daarshol hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt völlig falsche Vorstellungen von der Bedeutung dieses Begriffs gemacht. Er hatte gemeint, dieses „zur besonderen Verwendung" sei bloß eine zynische Umschreibung dafür, daß die Bionten im Zwischenbereich einem ungewissen Schicksal überlassen oder gar getötet wurden.
    Doch nun erkannte er, daß dahinter ein raffinierter Schachzug des weisen Herrn Ager Catomen steckte. Der Herr der Straßen hatte für einen Eventualfall'wie diesen alles vorbereitet. Die talentiertesten unter den Bionten sollten auf Mycon und anderen strategisch wichtigen Welten zusammengezogen und an Bord von Schiffen verfrachtet werden, die man einem Feind, der von außen in die Milchstraße einzudringen versuchte, entgegenschickte.
    Und ein solcher theoretischer Fall, so hatten die letzten Hochrechnungen ergeben, war akut geworden.
    Daarshol war ein aufmerksamer Beobachter der Vorgänge auf Mycon. Er hatte Ager Catomens Befehl an Peeroush weitergegeben, daß die Octos gegenüber allen anderen Klonen bevorzugt zu behandeln seien. Diesem Befehl kam Peeroush nur zu gerne nach. Und so kam es, daß die Octos ihre Fähigkeiten ungehemmt gegen andere Klone ausspielen und sich so gehörigen Respekt zu verschaffen konnten.
    Nachdem Daarshol diese erfreulichen Ergebnisse an Ager Catomen weitergegeben hatte, kündigte der Herr der Straßen an, daß er in den letzten Tagen des alten Jahres - terranischer Zeitrechnung! - Mycon einen Besuch abstatten wolle. Es war seine Absicht, sich den parapsychisch begabten Klonen als deren Anführer zu erkennen zu geben.
    Daarshol stand an jenem Tag mit Peeroush in Verbindung, an dem Ager Catomen in Camush, der Hauptstadt von Mycon, vor die versammelten Bionten trat und sie mit seinem Charisma in seinen Bann schlug.
    Peeroush klagte Daarshol: „Ich verstehe schon, daß meine Octos diesem so unscheinbar wirkenden Mann verfallen. Auch ich spüre die Kraft von Ager Catomens Persönlichkeit und kann mich ihr nicht entziehen. Aber was wird nun aus mir?
    Was gibt es noch für mich zu tun?"
    „Wir werden einen Weg finden", versprach Daarshol, ohne sich noch darüber im klaren zu sein, was er für Peeroush tun konnte.
    Da kam es zu einem unerwarteten Zwischenfall. Ager Catomen hatte den Bionten gerade verkündet, daß er sie für eine spezielle Aufgabe auserwählt habe, daß er mit ihrer parapsychischen Unterstützung einen Esper-Wall um die Milchstraße errichten wolle, an dem alle Feinde zerbrechen sollten.
    In diesem Moment esperten die Klonen einen fremden Geist, der ähnlich wie sie begabt war und sie auszuspionieren versuchte. Bei diesem Spion handelte es sich um einen der wenigen Mutanten, die WIDDER zur Verfügung standen: Nämlich um diesen pelzigen Nicht-Galaktiker Gucky!
    Ager Catomen ließ die Octos daraufhin geschlossen gegen diesen Eindringling vorgehen und Jagd auf ihn machen. Zwar gelang es ihnen nicht, ihn dingfest zu machen und ihn an der Flucht mit einem Kleinraumschiff zu hindern, dennoch wurde die Aktion zu einem Erfolg.
    Die Baalol-700-Klone stürzten die Insassen des Kleiriraumschiffs in den Wahnsinn und veranlaßten den Piloten dazu, Kurs auf die Sonne zu nehmen. Es war zu beobachten, wie das Schiff in der Sonne Ezcaur verglühte.
    Bevor Daarshol ein offizielles Protokoll der Geschehnisse auf Mycon für das Supremkommando erstellte, wandte er sich direkt an Ager Catomen.
    Er suchte bei dem Herm der Straßen um eine Unterredung an und bekam sofort eine direkte Bildsprechverbindung mit ihm.
    Nach den einleitenden Höflichkeitsfloskeln und den üblichen Schmeicheleien, brachte Daarshol sein Anliegen vor: „Ich hoffe, du stimmst mir zu, weiser Herr, daß Peeroush nicht nur ein genialer Gentechniker, sondern auch ein guter Stratege ist. Fähige Männer wie er sind rar. Wir können nicht genug von ihnen haben.
    Darum bitte ich dich, den Vorschlag zu überdenken, Peeroush ins Supremkommando aufzunehmen."
    Ager Catomen war ein Mann von raschem Entschluß, er brauchte keine Bedenkzeit. „Dein Antrag ist angenommen", sagte er spontan. „Peeroush wird deiner Abteilung als elfter Mann zugeteilt. Macht euch schon mit dem Gedanken vertraut, demnächst in den Einsatz geschickt zu werden. Auf

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