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1490 - Endstation Sol

Titel: 1490 - Endstation Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war noch nie Quarantäne über die Suprematoren verhängt worden.
    Die Spekulationen über den Grund dieser Maßnahmen reichten über breites Spektrum: Von einem möglichen Angriff einer Widder-Flotte auf Schotschi bis zu dem Gerucht, daß feindliche Agenten ins Hauptquartier des Supremkommandos eingedrungen seien.
    Peeroush suchte die Sitzreihen mit den Blicken nach Daarshol ab und fand ihn fünf Reihen unter sich. Als hätte Daarshol seine Blicke gespürt, drehte er sich langsam um - und zwinkerte Peeroush gutgelaunt zu.
    Dieser erstarrte förmlich, und der leise Verdacht begann ihn zu beschleichen, daß Daarshol mit diesen Vorgängen irgend etwas zu tun haben könnte.
    Nachdem alle auf Schotschi anwesenden Suprematoren - rund achthundert an der Zahl - ihre Plätze im Ratssaal eingenommen hatten, betrat Vrochnash das zentrale Rednerpult in der Mitte des kreisrunden Raumes. „Ihr fragt euch mit Recht, was der Grund für diesen Alarm ist", eröffnete er den Versammelten. „Hier ist die Antwort: Es besteht der Verdacht, daß der Feind Agenten in die subplanetaren Anlagen eingeschleust hat. Dabei kann es sich jedoch nicht um irgendwelche Widder handeln, denen es gelungen ist, sich unbemerkt einzuschleichen. Solche wären vom Sicherheitssystem entdeckt worden. Nein, die Angelegenheit ist viel ernster. Die feindlichen Agenten müssen in unseren eigenen Reihen zu suchen sein. Zumindest einer von uns Suprematoren muß ein Verräter sein."
    Eifi Raunen ging durch die Versammelten, Peeroush merkte, wie sein linker Nebenmann ihn mißtrauisch musterte. Der Supremator rechts von ihm sagte: „Das kann ich nicht glauben. Man wird nicht durch einen Zufallsgenerator Supremator, oder weil man ein Glückslos gezogen hat. Wir sind die cantarische Elite. Es kann nur so sein, daß der Feind einen Doppelgänger eingeschmuggelt hat. Ein solcher müßte doch leicht zu entlarven sein."
    Peeroush konnte nur nicken. Ihm war übel geworden, und er mußte sein Syntron-Bewußtsein aktivieren und die syntronische Körperfunktionskontrolle einschalten. „Ich werde euch jetzt erzählen, was vorgefallen ist", fuhr Vrochnash fort, als wieder Ruhe eingetreten war. „Das Supremkommando hat von den Herren der Straßen den geheimen Auftrag erhalten, in der Westside der Galaxis ein bestimmtes Objekt zu überwachen, das Hyperimpulse auf superhoher Frequenz aussendet. Die Herren der Straßen wollten Meldung über jegliche Bewegungen dieses Objekts oder sonstige Veränderungen an diesem. Nachdem über ein Jahr lang keinerlei besondere Vorkornmnisse zu registrieren waren, ist das Objekt in diesen Tagen verschwunden. Die Hyperimpulse setzten plötzlich aus. Vor wenigen Stunden setzten sie wieder ein. Aber sie kamen nun nicht mehr aus der Westside der Galaxis, sondern die Impulsquelle war auf wundersame, oder soll ich sagen, ungeheuerliche Weise hierher, in diese subplanetaren Anlagen gelangt. Wir haben das Objekt vierhundert Kilometer von hier, in unbewohntem Gebiet, gefunden."
    Vrochnash machte eine Pause, um seine Worte auf die Suprematoren einwirken zu lassen. Dann sagte er mit erhobener Stimme: „Ich appelliere an die Ehre desjenigen, der das Objekt nach Schotschi gebracht und in der Unterwelt ausgesetzt hat: Wenn du einen Rest von Anstand besitzt, dann meldest du dich jetzt, in diesem Augenblick, und bekennst dich zu deiner Tat. Ich gebe dir fünf Minuten."
    Seinen Worten folgte Schweigen. Die Minuten dehnten sich zu Ewigkeiten, aber keiner der Suprematoren rührte sich. Peeroush starrte auf Daarshols Rücken.
    Los, du Feigling, erhebe dich! dachte Peeroush, als könnte er mit seinen Gedanken Daarshol erreichen und beeinflussen. Steh auf! Bekenne dich zu deinem Vergehen!
    Aber Daarshol rührte sich nicht. Und auf einmal war die Frist um. Vrqchnash warf einen letzten Blick in die Runde, dann verließ er das Rednerpult und nahm wieder seinen Platz ein.
    Peeroush fragte sich bang, was nun geschehen würde? War die Sitzung nun beendet, oder würde ein Supremator nach dem anderen aufgerufen, um seine Unschuld beteuern zu müssen? Wenn die Frage an Peeroush gestellt werden sollte, ob er reinen Gewissens war, so würde er nicht lügen können - und es auch gar nicht wollen.
    Doch es kam anders. Durch einen der Zugänge betrat ein großgewachsener Mann in Begleitung zweier Multi-Cyborgs den Saal. Er hatte breite Schultern und war athletisch gebaut. Sein fester Schritt zeugte von Vitalität und absoluter Körperbeherrschung.
    Das ebenmäßige Gesicht schien

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