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1492 - Das dunkle Netz

Titel: 1492 - Das dunkle Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hast ganz richtig gehört. Das Leben auf Simusense ist menschenunwürdig."
    „Ohne Simusense haben wir gar nichts."
    „Man kann eine Welt neu aufbauen."
    „Woher willst du das wissen", sagte Zamoo abfallig. „Du bist ein Frischling. Gerade seit vier Tagen aufgewacht. Und schon die Welt verändern wollen, ah? Vergiß es. Simusense ist alles, was wir haben.
    Muß bloß gerechter verteilt werden. Abschalten, ha! Das mögen die HdS verhüten."
    „Wer?" Nun bekam Rhodan große Augen. „Nur 'ne alte Redensart. Kennt heute keiner mehr. Verschwinde jetzt, Rhodan." Ächzend kam sie auf die Beine. „Noch mehr solche Pläne, und du bringst mich vor der Zeit ins Grab."
    Rhodan faßte den Entschluß noch in derselben Nacht.
    Auf Folie ließ er eine Nachricht zurück: AN ALARA UND ZAMOO. TUT MIR LEID. MUSS VERSCHWINDEN UND DIE TRANSMITTER SUCHEN. ICH GEBE EUCH BESCHEID. BIS BALD.
    Ohne jeden Laut schlich er hinaus, öffnete die Tür und starrte ins Dunkel der Nacht. Niemand zu sehen.
    Wenn eine Wache Patrouille ging, war sie nicht in Sichtweite. Er trug seinen SE-RUN, die Waffe steckte im Gürtel. Um den Unterarm hatte er seine Manschette gelegt.
    Am Rand der Siedlung stand der Transmitter. Dorthin mußte er. Zunächst langsam, dann immer schneller bewegte er sich. Nichts geschah. Keine Wachen.
    Rhodan aktivierte mit einer Schaltung das Leuchtdisplay. Lediglich eine Empfangsstation war fest programmiert. Er ließ das grüne Feld aufflakkern und trat hindurch, bevor irgendwer eingreifen konnte.
    Er kam am Rand der Siedlung heraus, die er bereits auf dem Hinweg bemerkt hatte. Bevor noch jemand Gelegenheit fand, ihn 201 verfolgen, sichtete er den Zielindex des Geräts. Nur ein Programm kam in Frage. Er lud die Daten in den Zielspeicher und tat den nächsten Sprung.
    Tatsächlich: Dies war die Untergrundstation.
    Er kippte die Wand beiseite, schob sie an ihren Platz zurück und aktivierte die Scheinwerfer seines SERUNS. Rasch jetzt. Falls Verfolger kamen, hatte er nur wenige Minuten.
    Rhodan suchte den Weg nach draußen. Von dort aus wandte er sich zunächst in beliebige Richtung, irgendwo ins Schattengitter der Türme. Eines der Häuser wirkte völlig intakt. Der Gedanke lag nahe; Schutz vor Kälte, die Geborgenheit eines Zimmers, Unauffindbarkeit. Ideal für die Nacht. Weit oben schwebte ein einsamer Lastengleiter vorbei. Er sprang hastig in Deckung, kroch von dort aus vor bis zum Portal des Wohnturms. Hier erst wagte er, sich aufzurichten. Rhodan stieg die Treppe hinauf bis ins dritte Stockwerk, dann öffhete er eines der Apartements und schloß hinter sich die Tür.
    In der Tat, der Turm war bewohnt. Mitten im Raum stand ein belegter Stuhl. Ein junger Mann mit kantigem, herbem Gesicht und dünnem Bart. Opfer des Netzwerks. Aus seinem Arm ragten die Kanülen der künstlichen Versorgung. Nahrungsströme pulsierten durch transparentes Schlauchmaterial. Darunter Wachstumsblocker, Verdauungsstopper, regelnde Hormone.
    Vor seinem inneren Auge sah Rhodan das Bild einer Wasserleiche. Die aufgedunsene, bleichweiße Haut jagte ihm Schauer über den Rücken. Nachdenklich betrachtete er seine Manschette; damit hätte er den Mann erwecken können.
    Kannte er sich schon genügend aus? Nein.
    Dennoch konnte er einem Versuch nicht widerstehen. Seine Finger trafen schon beim ersten Mal die Schaltkombination. Traumterra. Ein Paradies aus sexueller Perversion. Rhodan manipulierte. Er schuf eine lückenlose Mauerrings um den Mann, und in den Steinfacetten erschien die Schrift: Du träumst!
    Erwache! Durchschaust du nichtdie Vision? Komm zu mir...
    Der Mann antwortete mit einem psychischen Zusammenbruch. Schlecht, dieser Mann war für die Wirklichkeit nicht reif. Jedenfalls nicht aufdiese Weise. Rhodan ließ die Mauer verschwinden und lockte sich aus.
    Es war sinnlos. Welchen Nutzen hätte es gehabt, hätte er den Chip des Mannes auf standby programmiert? Rhodan starrte frustriert aus dem einzigen Fenster. Sekunden später streckte er sich auf dem Boden aus.
    Er schlief ein.
    Am nächsten Morgen erwachte Rhodan hungrig. Er ignorierte das Gefühl und überdachte seine nächsten Schritte. Nun befand er sich mehrere Tage auf Terra - er kannte die Verhältnisse zum Teil, doch dem eigentlichen Ziel war er nicht nahe gekommen. Dieses Ziel hieß Monos, Machtzentrale Titan. Der Ansatzpunkt war die Robotfürsorge.
    Wie aber sollte er an die Robs herankommen?
    Ihm fiel nur eine Möglichkeit ein. Ja, der Turm, in dem er aus Simusense erwaeht war. Dort

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