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1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin

Titel: 1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stützpunkts behilflich zu sein. Es bestand jedoch kein Bedarf an seinen Leistungen, und Simed Myrrh reiste kurz darauf wieder ab."
    Alaska nahm eine kurze Umrechnung vor und ermittelte, daß der Maduram 6372 haurischer Zeitrechnung dem Zeitraum Dezember 490/Januar 491 NGZ entsprach. Er hatte es hier offenbar mit einer ähnlichen Situation wie auf Asporc zu tun. Den gäheimnisvollen Simed Myrrh hatte man zur Kenntnis genommen, Testare jedoch nicht. Dezember 490/Januar 491 war jene Periode gewesen, als die Hauri den Planeten Conjonk mit Beschlag belegt hatten. Alaska war mittlerweile überzeugt, daß Simed Myrrh bzw. Simenon Myrrhen in enger Verbindung zu Testare gestanden hatte - aus welchem Grund und mit welcher Absicht auch immer. Er blätterte weiter durch die ersten Kapitel des Archivs, aber der rätselhafte Name tauchte nicht mehr auf. Er setzte eine zweite Suche in Gang, bei der er gleichzeitig „Simed Myrrh" und „Simenon Myrrhen" als Suchbegriffe verwendete. Es vergingen abermals mehrere Stunden, ohne daß er einen Erfolg erzielte. „Das wär's dann", murmelte er enttäuscht, als ihm der Computer das Signal gab, das das Ende der Suche kennzeichnete.
    Natürlich würde er noch einen Versuch unternehmen, sich bei den Beegonen umzuhören. Aber jetzt, da er wußte - oder wenigstens zu wissen glaubte -, daß Testare sich um die Jahreswende 490/491 auf Conjonk aufgehalten hatte, vor fast 600 Jahren also, schätzte er seine Erfolgschancen als recht niedrig ein. Die Beegonen waren ein friedliches, anspruchsloses Völkchen, das der Gegenwart lebte und sich über die Dinge, die in der Zukunft oder der Vergangenheit lagen, wenig Gedanken machte. Wie sollten sie sich an etwas erinnern können, das sechs Jahrhunderte zurücklag?
    Er beseitigte die doppelte Polarisation des Fensters, so daß es durchsichtig wurde. Draußen war längst die Nacht angebrochen. Aus der Ferne schimmerten die Lichter der Stadt. Über den Himmel zog sich ein breites, leuchtendes Band: die Hauptebene der Galaxis Hangay. Er dachte an Kytoma, und mit einemmal wurde ihm weh ums Herz. Es war Jahrhunderte her, seit er die Querionin das letztemal gesehen hatte. Er sehnte sich nach ihr. Die Zuneigung, die sie füreinander empfanden, war ganz und gar platonischer Art.
    Deswegen mangelte es ihr nicht an Intensität. Die Suche nach Testare war fehlgeschlagen. Von jetzt an würde er seinen Eifer daransetzen, Kytoma zu finden.
    Der Türmelder gab ein quietschendes Piepsen von sich. Eine Bildfläche entstand. Ein seltsames Wesen war darauf zu sehen. Es schwebte eine Handbreit über dem Boden und ähnelte bei erstem Hinsehen einer Wegschnecke, die sich zu aufrechter Haltung erhoben hatte. Der Hinterkörper des Wesens steckte in einem Untersatz, der offenbar einen Antigrav-Generator enthielt, der es der fremdartigen Kreatur erlaubte, schwerelos zu schweben. Das Geschöpf war, soweit Alaska erkennen konnte, unbekleidet. Die Haut war von einem bläulicheh Film überzogen. Wenn man näher hinsah, stellte man fest, daß in den Körper des fremdartigen Wesens zahlreiche nichtnatürliche Elemente eingebaut waren, vermutlich syntronische Module, die Mehrzahl davon in der Umgebung des oberen Körperendes. Obenauf saß ein helmähnliches, mit zwei fühlerähnlichen Sensoren ausgestattetes Gebilde aus blauem Metall.
    Auf seinen Fahrten durch die Sterneninseln der Lokalen Gruppe war Alaska Saedelaere des öfteren mit Blau-Nakken zusammengekommen. Er wußte, was fur eine Art von Geschöpf er vor sich hatte. Was ihn überraschte, war, daß es auf Conjonk Nakken gab. Was hatten sie hier zu suchen? Außerdem fragte er sich, was ein Nakk von ihm, dem Fremden, um diese ungewöhnliche Zeit wollte. Auf haurisch erkundigte er sich: „Wer bist du, und was ist dein Anliegen?"
    „Mein Name ist Eladeru", antwortete der Nakk mit einer erstaunlich wohlmodulierten Synthesizer-Stimme, die aus dem blauen Helm kam. „Ich habe erfahren, daß du nach einem Wesen namens Testare suchst, und bin gekommen, um dir zu helfen."
    Alaska zögerte nicht lange. Er öffnete die Tür und ließ den Nakken ein. Der Blauhäutige schwebte wenige Zentimeter über dem Boden. Sinnesorgane waren an ihm nicht zu erkennen, es sei denn, man hätte die zwei aus dem Helm ragenden Fühler als solche identifizieren mögen. „Woher weißt du, daß ich naeh Testare suche?" erkundigte sich Alaska. „Ein Nakk hat Möglichkeiten, sich zu informieren, wo andere Informationssucher versagen", antwortete Eladeru.
    Alaska

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